Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.Bald soll dein krankes Herz gesunden, Hermann [vom Traume auffahrend.] Wie ist mir? Was ist es? Welch' ein sonderbarer Traum? Eine weiße Waldtaube schwebt herein und läßt sich auf Hermann's Schulter nieder. Hermann. So bist du wirklich da, holde Taube? Willst du mir den Weg zeigen zu Ermelinden? Die Taube flattert etwas in die Höhe und senkt sich wieder. 14
Bald ſoll dein krankes Herz geſunden, Hermann [vom Traume auffahrend.] Wie iſt mir? Was iſt es? Welch’ ein ſonderbarer Traum? Eine weiße Waldtaube ſchwebt herein und läßt ſich auf Hermann’s Schulter nieder. Hermann. So biſt du wirklich da, holde Taube? Willſt du mir den Weg zeigen zu Ermelinden? Die Taube flattert etwas in die Höhe und ſenkt ſich wieder. 14
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Bald ſoll dein krankes Herz geſunden,
Haſt Ermelinden du gefunden.
Damit du’s könneſt, ſend’ ich dir
Waldtaube gleich zur Stelle hier.
Sie wird vor deinen Schritten ſchweben
Und dir des Pfades Kunde geben.
Sie wird vor dir hin flatternd zieh’n.
Folg’ nur dem Täublein immerhin;
Und wenn ſie Ermelinden fand,
Wird ſie ſich ſetzen auf ihre Hand.
Wach auf, du frommer Pilgersmann,
Und ziehe fröhlich durch den Tann!
Wenn dich das Morgenroth wird grüßen,
Liegſt der Geliebten du zu Füßen.
Die Eiche ſchließt ſich und Laurin berſchwindet.
Hermann
[vom Traume auffahrend.]
Wie iſt mir? Was iſt es? Welch’ ein
ſonderbarer Traum?
Eine weiße Waldtaube ſchwebt herein und läßt ſich auf Hermann’s
Schulter nieder.
Hermann.
So biſt du wirklich da, holde Taube? Willſt
du mir den Weg zeigen zu Ermelinden?
Die Taube flattert etwas in die Höhe und ſenkt ſich wieder.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/215>, abgerufen am 16.02.2025. |