Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Lorenz. Das Glück? -- Ei, was ist denn das Glück? Ein launiges Weibsbild, das wie eine Närrin in der Welt umherfahrt. Jch kenne für mich nur ein Glück. Fortuna. Und das wäre? Lorenz. Wenn mich der Tod von diesem Leben befreien wollte. Capricerl [springt aus dem Hause heraus.] Heisa! Das ist eine prächtige, frische Quelle. Das schmeckt besser, als der beste Wein. Fortuna [zu Lorenz.] Wenn dir aber die letzten Tage deines Lebens erleichtert würden? Lorenz. So würd' ich es dankbar annehmen, denn ich könnte dann leichter das Ende erwarten. Fortuna. Das soll geschehen, sobald du wieder in dein Häuschen getreten sein wirst. Lebe wohl! [Vom Knaben geführt, steigt sie in das Schiffchen.] Auf! lüfte die Lorenz. Das Glück? — Ei, was iſt denn das Glück? Ein launiges Weibsbild, das wie eine Närrin in der Welt umherfahrt. Jch kenne für mich nur ein Glück. Fortuna. Und das wäre? Lorenz. Wenn mich der Tod von dieſem Leben befreien wollte. Capricerl [ſpringt aus dem Hauſe heraus.] Heiſa! Das iſt eine prächtige, friſche Quelle. Das ſchmeckt beſſer, als der beſte Wein. Fortuna [zu Lorenz.] Wenn dir aber die letzten Tage deines Lebens erleichtert würden? Lorenz. So würd’ ich es dankbar annehmen, denn ich könnte dann leichter das Ende erwarten. Fortuna. Das ſoll geſchehen, ſobald du wieder in dein Häuschen getreten ſein wirſt. Lebe wohl! [Vom Knaben geführt, ſteigt ſie in das Schiffchen.] Auf! lüfte die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0156" n="150"/> <sp who="#LOR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Lorenz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das Glück? — Ei, was iſt denn das Glück?<lb/> Ein launiges Weibsbild, das wie eine Närrin in<lb/> der Welt umherfahrt. Jch kenne für mich nur<lb/><hi rendition="#g">ein</hi> Glück.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fortuna.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und das wäre?</p> </sp><lb/> <sp who="#LOR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Lorenz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wenn mich der Tod von dieſem Leben befreien<lb/> wollte.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Capricerl</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[ſpringt aus dem Hauſe heraus.]</hi> </stage><lb/> <p>Heiſa! Das iſt eine prächtige, friſche Quelle.<lb/> Das ſchmeckt beſſer, als der beſte Wein.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker> <hi rendition="#b">Fortuna</hi> </speaker> <stage>[zu Lorenz.]</stage><lb/> <p>Wenn dir aber die letzten Tage deines Lebens<lb/> erleichtert würden?</p> </sp><lb/> <sp who="#LOR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Lorenz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So würd’ ich es dankbar annehmen, denn ich<lb/> könnte dann leichter das Ende erwarten.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fortuna.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das ſoll geſchehen, ſobald du wieder in<lb/> dein Häuschen getreten ſein wirſt. Lebe wohl!</p><lb/> <stage>[Vom Knaben geführt, ſteigt ſie in das Schiffchen.]</stage> <p>Auf! lüfte die<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0156]
Lorenz.
Das Glück? — Ei, was iſt denn das Glück?
Ein launiges Weibsbild, das wie eine Närrin in
der Welt umherfahrt. Jch kenne für mich nur
ein Glück.
Fortuna.
Und das wäre?
Lorenz.
Wenn mich der Tod von dieſem Leben befreien
wollte.
Capricerl
[ſpringt aus dem Hauſe heraus.]
Heiſa! Das iſt eine prächtige, friſche Quelle.
Das ſchmeckt beſſer, als der beſte Wein.
Fortuna [zu Lorenz.]
Wenn dir aber die letzten Tage deines Lebens
erleichtert würden?
Lorenz.
So würd’ ich es dankbar annehmen, denn ich
könnte dann leichter das Ende erwarten.
Fortuna.
Das ſoll geſchehen, ſobald du wieder in
dein Häuschen getreten ſein wirſt. Lebe wohl!
[Vom Knaben geführt, ſteigt ſie in das Schiffchen.] Auf! lüfte die
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