Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
fluch in Rabengestalt gebannt waren. Sieben Jahre mußt' ich schweigen und ihnen sieben weiße Hemd- lein weben. Unschuldig bin ich, kein Mackel be- fleckt mich. Albert. Jch wußt' es ja! Mein Herz hatte mich nicht getäuscht. Alle. Heil Elsbeth unserer Herzogin! Heil der edlen reinen Frau! (Wolfram stürzt hinaus.) Kunigunde. Gesegnet seist du, theure Tochter. Casperl (stürzt herein.) Jetzt darf auch ich reden, aber ich hab' zuvor eigentlich Nichts g'wußt! Und jetzt ist die Comödi aus, denn die Tugend ward bulohnt. (An das Publikum:) Sie haben nun geseh'n das Mährlein der sieben Raben, Ein andersmal führen wir auf die G'schicht von den sieben Schwaben. (Der Vorhang fällt.) Ende des Stückes.
fluch in Rabengeſtalt gebannt waren. Sieben Jahre mußt’ ich ſchweigen und ihnen ſieben weiße Hemd- lein weben. Unſchuldig bin ich, kein Mackel be- fleckt mich. Albert. Jch wußt’ es ja! Mein Herz hatte mich nicht getäuſcht. Alle. Heil Elsbeth unſerer Herzogin! Heil der edlen reinen Frau! (Wolfram ſtürzt hinaus.) Kunigunde. Geſegnet ſeiſt du, theure Tochter. Casperl (ſtürzt herein.) Jetzt darf auch ich reden, aber ich hab’ zuvor eigentlich Nichts g’wußt! Und jetzt iſt die Comödi aus, denn die Tugend ward bulohnt. (An das Publikum:) Sie haben nun geſeh’n das Mährlein der ſieben Raben, Ein andersmal führen wir auf die G’ſchicht von den ſieben Schwaben. (Der Vorhang fällt.) Ende des Stückes. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#ELSB"> <p><pb facs="#f0144" n="138"/> fluch in Rabengeſtalt gebannt waren. Sieben Jahre<lb/> mußt’ ich ſchweigen und ihnen ſieben weiße Hemd-<lb/> lein weben. Unſchuldig bin ich, kein Mackel be-<lb/> fleckt mich.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch wußt’ es ja! Mein Herz hatte mich nicht<lb/> getäuſcht.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Alle.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Heil Elsbeth unſerer Herzogin! Heil der edlen<lb/> reinen Frau!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Wolfram ſtürzt hinaus.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#KUNI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kunigunde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Geſegnet ſeiſt du, theure Tochter.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERL"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(ſtürzt herein.)</stage><lb/> <p>Jetzt darf auch <hi rendition="#g">ich</hi> reden, aber ich hab’ zuvor<lb/> eigentlich Nichts g’wußt! Und jetzt iſt die Comödi<lb/> aus, denn die Tugend ward bulohnt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(An das Publikum:)</hi> </stage><lb/> <p>Sie haben nun geſeh’n das Mährlein der ſieben<lb/><hi rendition="#et">Raben,</hi><lb/> Ein andersmal führen wir auf die G’ſchicht von<lb/><hi rendition="#et">den ſieben Schwaben.</hi></p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Der Vorhang fällt.)<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ende des Stückes.</hi></hi></hi> </stage> </sp> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [138/0144]
fluch in Rabengeſtalt gebannt waren. Sieben Jahre
mußt’ ich ſchweigen und ihnen ſieben weiße Hemd-
lein weben. Unſchuldig bin ich, kein Mackel be-
fleckt mich.
Albert.
Jch wußt’ es ja! Mein Herz hatte mich nicht
getäuſcht.
Alle.
Heil Elsbeth unſerer Herzogin! Heil der edlen
reinen Frau!
(Wolfram ſtürzt hinaus.)
Kunigunde.
Geſegnet ſeiſt du, theure Tochter.
Casperl (ſtürzt herein.)
Jetzt darf auch ich reden, aber ich hab’ zuvor
eigentlich Nichts g’wußt! Und jetzt iſt die Comödi
aus, denn die Tugend ward bulohnt.
(An das Publikum:)
Sie haben nun geſeh’n das Mährlein der ſieben
Raben,
Ein andersmal führen wir auf die G’ſchicht von
den ſieben Schwaben.
(Der Vorhang fällt.)
Ende des Stückes.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |