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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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hast mich so schon halb zsammdetscht wie an Zwesch-
bendatschi!
Wiltrud.
Was ich von Dir verlange ist nicht einmal schwer
für Dich; im Gegentheil es ist zu Deinem Besten.
Kasperl (springt aus dem Bett.)
O gute Trud, o gute Trud -- gelt Du thust
mir nix?
Wiltrud.
Hab nur keine Angst, ich thu Dir nichts; ich
bin ja die alte Wiltrud vom Thal unten, Asprians
Mutter. Höre: Mein armer Sohn Asprian ist
durch Hans von Elend erschlagen! Jch muß mich
rächen, rächen an diesem, rächen an Hildegardis!
Du hast nichts zu thun, als mit dem frühsten Mor-
gen Deine Rechte geltend zu machen und auf die
Verlobung mit Hildegardis zu dringen.
Kasperl.
Ja, ich will auf die Verlobung springen!
Wiltrud.
Du hast ja den Zauberspiegel gebracht und
die Bedingung erfüllt. Gegen Mittag schon wird
Hans von Elend nahen und seine Ansprüche
geltend machen wollen, weil er meinen Sohn er-
haſt mich ſo ſchon halb zſammdetſcht wie an Zweſch-
bendatſchi!
Wiltrud.
Was ich von Dir verlange iſt nicht einmal ſchwer
für Dich; im Gegentheil es iſt zu Deinem Beſten.
Kasperl (ſpringt aus dem Bett.)
O gute Trud, o gute Trud — gelt Du thuſt
mir nix?
Wiltrud.
Hab nur keine Angſt, ich thu Dir nichts; ich
bin ja die alte Wiltrud vom Thal unten, Asprians
Mutter. Höre: Mein armer Sohn Asprian iſt
durch Hans von Elend erſchlagen! Jch muß mich
rächen, rächen an dieſem, rächen an Hildegardis!
Du haſt nichts zu thun, als mit dem frühſten Mor-
gen Deine Rechte geltend zu machen und auf die
Verlobung mit Hildegardis zu dringen.
Kasperl.
Ja, ich will auf die Verlobung ſpringen!
Wiltrud.
Du haſt ja den Zauberſpiegel gebracht und
die Bedingung erfüllt. Gegen Mittag ſchon wird
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[82/0086] haſt mich ſo ſchon halb zſammdetſcht wie an Zweſch- bendatſchi! Wiltrud. Was ich von Dir verlange iſt nicht einmal ſchwer für Dich; im Gegentheil es iſt zu Deinem Beſten. Kasperl (ſpringt aus dem Bett.) O gute Trud, o gute Trud — gelt Du thuſt mir nix? Wiltrud. Hab nur keine Angſt, ich thu Dir nichts; ich bin ja die alte Wiltrud vom Thal unten, Asprians Mutter. Höre: Mein armer Sohn Asprian iſt durch Hans von Elend erſchlagen! Jch muß mich rächen, rächen an dieſem, rächen an Hildegardis! Du haſt nichts zu thun, als mit dem frühſten Mor- gen Deine Rechte geltend zu machen und auf die Verlobung mit Hildegardis zu dringen. Kasperl. Ja, ich will auf die Verlobung ſpringen! Wiltrud. Du haſt ja den Zauberſpiegel gebracht und die Bedingung erfüllt. Gegen Mittag ſchon wird Hans von Elend nahen und ſeine Anſprüche geltend machen wollen, weil er meinen Sohn er-

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/86>, abgerufen am 24.11.2024.