Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Edelfels. O nein. Der Prinz hat mit gutem Appetit gefrühstückt. Prinz. Vielleicht sind derselbe zur Prinzessin hinüber gegangen. Edelfels. Erlauben Sie mir eine ernste Frage, Herr Leib- arzt? Prinz. Jch stehe zu Befehl. Edelfels. Was halten Sie von der Lebensweise des Prinzen? Prinz. Einfach beantwortet: Wenn der Prinz sich so fort und fort dem Trunke ergibt, so können wir ihn eines Morgens vom Schlag getroffen als Leiche im Bett finden. Kasperl (springt aus dem Bette.) Schlipperment! Das wär nit übel! Jch bin ja der versoffene Prinz Schnudi nicht, ich bin der Kas- perl Larifari. Prinz. Gott im Himmel! Verzeih'n Durchlaucht! wir glaubten uns allein. Diese Bemerkung -- -- Edelfels. O nein. Der Prinz hat mit gutem Appetit gefrühſtückt. Prinz. Vielleicht ſind derſelbe zur Prinzeſſin hinüber gegangen. Edelfels. Erlauben Sie mir eine ernſte Frage, Herr Leib- arzt? Prinz. Jch ſtehe zu Befehl. Edelfels. Was halten Sie von der Lebensweiſe des Prinzen? Prinz. Einfach beantwortet: Wenn der Prinz ſich ſo fort und fort dem Trunke ergibt, ſo können wir ihn eines Morgens vom Schlag getroffen als Leiche im Bett finden. Kasperl (ſpringt aus dem Bette.) Schlipperment! Das wär nit übel! Jch bin ja der verſoffene Prinz Schnudi nicht, ich bin der Kas- perl Larifari. Prinz. Gott im Himmel! Verzeih’n Durchlaucht! wir glaubten uns allein. Dieſe Bemerkung — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0275" n="271"/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O nein. Der Prinz hat mit gutem Appetit<lb/> gefrühſtückt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Vielleicht ſind derſelbe zur Prinzeſſin hinüber<lb/> gegangen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Erlauben Sie mir eine ernſte Frage, Herr Leib-<lb/> arzt?</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch ſtehe zu Befehl.</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was halten Sie von der Lebensweiſe des Prinzen?</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Einfach beantwortet: Wenn der Prinz ſich ſo<lb/> fort und fort dem Trunke ergibt, ſo können wir ihn<lb/> eines Morgens vom Schlag getroffen als Leiche im<lb/> Bett finden.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Kasperl</hi> </speaker> <stage>(ſpringt aus dem Bette.)</stage><lb/> <p>Schlipperment! Das wär nit übel! Jch bin ja<lb/> der verſoffene Prinz Schnudi nicht, ich bin der Kas-<lb/> perl Larifari.</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gott im Himmel! Verzeih’n Durchlaucht! wir<lb/> glaubten uns allein. Dieſe Bemerkung — —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0275]
Edelfels.
O nein. Der Prinz hat mit gutem Appetit
gefrühſtückt.
Prinz.
Vielleicht ſind derſelbe zur Prinzeſſin hinüber
gegangen.
Edelfels.
Erlauben Sie mir eine ernſte Frage, Herr Leib-
arzt?
Prinz.
Jch ſtehe zu Befehl.
Edelfels.
Was halten Sie von der Lebensweiſe des Prinzen?
Prinz.
Einfach beantwortet: Wenn der Prinz ſich ſo
fort und fort dem Trunke ergibt, ſo können wir ihn
eines Morgens vom Schlag getroffen als Leiche im
Bett finden.
Kasperl (ſpringt aus dem Bette.)
Schlipperment! Das wär nit übel! Jch bin ja
der verſoffene Prinz Schnudi nicht, ich bin der Kas-
perl Larifari.
Prinz.
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