Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Prinz [im Eintreten.] Verzeih'n Sie, liebe Frau, daß wir Sie so spät am Tage stören. Allein es hat uns beim Spazier- gang der Regen überrascht. Gestatten Sie, daß wir den Wagen hier abwarten, nach dem ich geschickt habe. Grethl. Jch bitte recht sehr; freut mich, wenn ich dienen kann. Edelfels. Seine Durchlaucht -- Prinz [ihn unterbrechend.] Still! ich will incognito bleiben. Jch heiße Müller, ein fremder Passagier. Edelfels. Zu Befehl. [laut] Ja, wir sind fremd und haben uns auf dem Gange zur Stolzenburg verspätet. Mittlerweile kam das Gewitter -- -- Prinz. Und wir haben unsern Lohndiener von hier aus in den Gasthof geschickt, einen Wagen zu holen. Grethl. Machen sich's die Herrn nur bequem einstweilen. Wir wohnen halt ein bißl weit von der Stadt, weil das Logis wohlfeiler ist. Prinz [im Eintreten.] Verzeih’n Sie, liebe Frau, daß wir Sie ſo ſpät am Tage ſtören. Allein es hat uns beim Spazier- gang der Regen überraſcht. Geſtatten Sie, daß wir den Wagen hier abwarten, nach dem ich geſchickt habe. Grethl. Jch bitte recht ſehr; freut mich, wenn ich dienen kann. Edelfels. Seine Durchlaucht — Prinz [ihn unterbrechend.] Still! ich will incognito bleiben. Jch heiße Müller, ein fremder Paſſagier. Edelfels. Zu Befehl. [laut] Ja, wir ſind fremd und haben uns auf dem Gange zur Stolzenburg verſpätet. Mittlerweile kam das Gewitter — — Prinz. Und wir haben unſern Lohndiener von hier aus in den Gaſthof geſchickt, einen Wagen zu holen. Grethl. Machen ſich’s die Herrn nur bequem einſtweilen. Wir wohnen halt ein bißl weit von der Stadt, weil das Logis wohlfeiler iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0259" n="255"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#b">Prinz</hi> </speaker> <stage>[im Eintreten.]</stage><lb/> <p>Verzeih’n Sie, liebe Frau, daß wir Sie ſo ſpät<lb/> am Tage ſtören. Allein es hat uns beim Spazier-<lb/> gang der Regen überraſcht. Geſtatten Sie, daß wir<lb/> den Wagen hier abwarten, nach dem ich geſchickt<lb/> habe.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bitte recht ſehr; freut mich, wenn ich dienen<lb/> kann.</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Seine Durchlaucht —</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#b">Prinz</hi> </speaker> <stage>[ihn unterbrechend.]</stage><lb/> <p>Still! ich will <hi rendition="#aq">incognito</hi> bleiben. Jch heiße<lb/> Müller, ein fremder Paſſagier.</p> </sp><lb/> <sp who="#EDE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Zu Befehl.</p> <stage>[laut]</stage> <p>Ja, wir ſind fremd und haben<lb/> uns auf dem Gange zur Stolzenburg verſpätet.<lb/> Mittlerweile kam das Gewitter — —</p> </sp><lb/> <sp who="#PRINZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und wir haben unſern Lohndiener von hier aus<lb/> in den Gaſthof geſchickt, einen Wagen zu holen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Machen ſich’s die Herrn nur bequem einſtweilen.<lb/> Wir wohnen halt ein bißl weit von der Stadt,<lb/> weil das Logis wohlfeiler iſt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [255/0259]
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Verzeih’n Sie, liebe Frau, daß wir Sie ſo ſpät
am Tage ſtören. Allein es hat uns beim Spazier-
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den Wagen hier abwarten, nach dem ich geſchickt
habe.
Grethl.
Jch bitte recht ſehr; freut mich, wenn ich dienen
kann.
Edelfels.
Seine Durchlaucht —
Prinz [ihn unterbrechend.]
Still! ich will incognito bleiben. Jch heiße
Müller, ein fremder Paſſagier.
Edelfels.
Zu Befehl. [laut] Ja, wir ſind fremd und haben
uns auf dem Gange zur Stolzenburg verſpätet.
Mittlerweile kam das Gewitter — —
Prinz.
Und wir haben unſern Lohndiener von hier aus
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