Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Herzog. Wo ist der Verbrecher? Kasperl (fällt ihm zu Füßen.) Zu Deinen Füßen! Herzog (erhaben und gerührt.) Spagatini! Spagatini! -- Nie hätte ich Sol- ches von Jhnen erwartet. O wie konnten Sie sich so vergessen? Sie -- dem die Götter solch' einen Genius eingehaucht. Kasperl. O ich bin nicht versessen und habe den Fuß nicht überstaucht. Gnade! Gnade! Herzog. Wie? Jch sollte einen Verbrecher begnadi- gen? -- Nimmermehr! Es bricht mir zwar das Herz, aber -- Kasperl. O! es braucht Jhnen Nichts zu brechen, aber Eine Gnade können 'S mir noch gewähren. (Für sich.) Wenn er mir's Geigen erlaubt -- rettet mich mein "Hupfauf". Herzog. Und welche Gnade verlangen Sie? Herzog. Wo iſt der Verbrecher? Kasperl (fällt ihm zu Füßen.) Zu Deinen Füßen! Herzog (erhaben und gerührt.) Spagatini! Spagatini! — Nie hätte ich Sol- ches von Jhnen erwartet. O wie konnten Sie ſich ſo vergeſſen? Sie — dem die Götter ſolch’ einen Genius eingehaucht. Kasperl. O ich bin nicht verſeſſen und habe den Fuß nicht überſtaucht. Gnade! Gnade! Herzog. Wie? Jch ſollte einen Verbrecher begnadi- gen? — Nimmermehr! Es bricht mir zwar das Herz, aber — Kasperl. O! es braucht Jhnen Nichts zu brechen, aber Eine Gnade können ’S mir noch gewähren. (Für ſich.) Wenn er mir’s Geigen erlaubt — rettet mich mein „Hupfauf‟. Herzog. Und welche Gnade verlangen Sie? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0251" n="247"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wo iſt der Verbrecher?</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#b">Kasperl</hi> </speaker> <stage>(fällt ihm zu Füßen.)</stage><lb/> <p>Zu Deinen Füßen!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#b">Herzog</hi> </speaker> <stage>(erhaben und gerührt.)</stage><lb/> <p>Spagatini! Spagatini! — Nie hätte ich <hi rendition="#g">Sol</hi>-<lb/> ches von Jhnen erwartet. O wie konnten Sie ſich ſo<lb/> vergeſſen? <hi rendition="#g">Sie</hi> — dem die Götter ſolch’ einen Genius<lb/> eingehaucht.</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O ich bin nicht verſeſſen und habe den Fuß nicht<lb/> überſtaucht. Gnade! Gnade!</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? <hi rendition="#g">Jch</hi> ſollte einen <hi rendition="#g">Verbrecher</hi> begnadi-<lb/> gen? — Nimmermehr! Es bricht mir zwar das<lb/> Herz, aber —</p> </sp><lb/> <sp who="#KASPERL_LA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O! es braucht Jhnen Nichts zu brechen, aber<lb/><hi rendition="#g">Eine</hi> Gnade können ’S mir noch gewähren.</p> <stage>(Für ſich.)</stage><lb/> <p>Wenn er mir’s Geigen erlaubt — rettet mich mein<lb/> „Hupfauf‟.</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und <hi rendition="#g">welche</hi> Gnade verlangen Sie?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0251]
Herzog.
Wo iſt der Verbrecher?
Kasperl (fällt ihm zu Füßen.)
Zu Deinen Füßen!
Herzog (erhaben und gerührt.)
Spagatini! Spagatini! — Nie hätte ich Sol-
ches von Jhnen erwartet. O wie konnten Sie ſich ſo
vergeſſen? Sie — dem die Götter ſolch’ einen Genius
eingehaucht.
Kasperl.
O ich bin nicht verſeſſen und habe den Fuß nicht
überſtaucht. Gnade! Gnade!
Herzog.
Wie? Jch ſollte einen Verbrecher begnadi-
gen? — Nimmermehr! Es bricht mir zwar das
Herz, aber —
Kasperl.
O! es braucht Jhnen Nichts zu brechen, aber
Eine Gnade können ’S mir noch gewähren. (Für ſich.)
Wenn er mir’s Geigen erlaubt — rettet mich mein
„Hupfauf‟.
Herzog.
Und welche Gnade verlangen Sie?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |