Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Justizmaier. Sie haben keine Bemerkungen zu machen. Fort! (Pfifficus führt beide ab, Kasperl mit drohenden Geberden gegen den Juden.) Justizmaier. Jetzt ist's Zeit, daß ich zum Frühschoppen gehe; meine Collegen werden schon lange beisammen sein. Es ist erschrecklich, ein Beamter hat doch kaum einen freien Augenblick zur Erholung! [Ab]. Verwandlung. Gemach im herzoglichen Schlosse. [Herzog Richard tritt mit Hofmarschall Trüffel ein.] Herzog. Also Spagatini ist vernommen worden und in Verwahrung gebracht? Trüffel. Allerdings, Euer Durchlaucht; Mittlerweile ist er noch als Dieb verdächtigt, einen Juden auf der Land- strasse beraubt zu haben. Juſtizmaier. Sie haben keine Bemerkungen zu machen. Fort! (Pfifficus führt beide ab, Kasperl mit drohenden Geberden gegen den Juden.) Juſtizmaier. Jetzt iſt’s Zeit, daß ich zum Frühſchoppen gehe; meine Collegen werden ſchon lange beiſammen ſein. Es iſt erſchrecklich, ein Beamter hat doch kaum einen freien Augenblick zur Erholung! [Ab]. Verwandlung. Gemach im herzoglichen Schloſſe. [Herzog Richard tritt mit Hofmarſchall Trüffel ein.] Herzog. Alſo Spagatini iſt vernommen worden und in Verwahrung gebracht? Trüffel. Allerdings, Euer Durchlaucht; Mittlerweile iſt er noch als Dieb verdächtigt, einen Juden auf der Land- ſtraſſe beraubt zu haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0244" n="240"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <sp who="#JUSTM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Juſtizmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sie haben keine Bemerkungen zu machen. Fort!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Pfifficus</hi> führt beide ab, <hi rendition="#g">Kasperl</hi> mit drohenden Geberden gegen den<lb/> Juden.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#JUSTM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Juſtizmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt iſt’s Zeit, daß ich zum Frühſchoppen gehe;<lb/> meine Collegen werden ſchon lange beiſammen ſein.<lb/> Es iſt erſchrecklich, ein Beamter hat doch kaum einen<lb/> freien Augenblick zur Erholung!</p> </sp> <stage>[Ab].</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Gemach im herzoglichen Schloſſe.<lb/> [Herzog <hi rendition="#g">Richard</hi> tritt mit Hofmarſchall <hi rendition="#g">Trüffel</hi> ein.]</hi> </stage><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Alſo Spagatini iſt vernommen worden und in<lb/> Verwahrung gebracht?</p> </sp><lb/> <sp who="#TRÜ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Trüffel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Allerdings, Euer Durchlaucht; Mittlerweile iſt er<lb/> noch als Dieb verdächtigt, einen Juden auf der Land-<lb/> ſtraſſe beraubt zu haben.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0244]
Juſtizmaier.
Sie haben keine Bemerkungen zu machen. Fort!
(Pfifficus führt beide ab, Kasperl mit drohenden Geberden gegen den
Juden.)
Juſtizmaier.
Jetzt iſt’s Zeit, daß ich zum Frühſchoppen gehe;
meine Collegen werden ſchon lange beiſammen ſein.
Es iſt erſchrecklich, ein Beamter hat doch kaum einen
freien Augenblick zur Erholung!
[Ab].
Verwandlung.
Gemach im herzoglichen Schloſſe.
[Herzog Richard tritt mit Hofmarſchall Trüffel ein.]
Herzog.
Alſo Spagatini iſt vernommen worden und in
Verwahrung gebracht?
Trüffel.
Allerdings, Euer Durchlaucht; Mittlerweile iſt er
noch als Dieb verdächtigt, einen Juden auf der Land-
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