Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
Herzog.
Eh bien! -- Sie machen mich neugierig.
Trüffel.
Ein eminenter Virtuose auf der Violine befindet
sich seit ein paar Tagen hier. Die in gehört ha-
ben, sind enchantirt, enthusiasmirt. Er wirkt Wunder
auf seinem Jnstrumente.
Herzog.
Was Sie mir sagen! Sehr interessant. Wie
heißt der Künstler? Woher kömmt er? An welchen
Höfen hat er schon gespielt?
Trüffel.
Er heißt Spagatini und erschien wie vom Him-
mel gefallen. Niemand weiß, woher er kam. Er be-
hauptet, bisher nur als Privatmann gelebt zu haben,
wird sich aber hier öffentlich hören lassen; möchte nur
zuvor die Ehre haben, sich am Hofe produciren zu
können.
Herzog.
Bravo, bravo! Das gibt eine hübsche Kammer-
Soiree. Arrangiren Sie die Sache für morgen Abend.
Sie wissen, daß Musik meine Passion ist. Aber kom-
men Sie in mein Cabinet, wo ich Caffee nehmen
will. Da läßt sich noch darüber sprechen.
(Beide ab.)


Herzog.
Eh bien! — Sie machen mich neugierig.
Trüffel.
Ein eminenter Virtuoſe auf der Violine befindet
ſich ſeit ein paar Tagen hier. Die in gehört ha-
ben, ſind enchantirt, enthuſiasmirt. Er wirkt Wunder
auf ſeinem Jnſtrumente.
Herzog.
Was Sie mir ſagen! Sehr intereſſant. Wie
heißt der Künſtler? Woher kömmt er? An welchen
Höfen hat er ſchon geſpielt?
Trüffel.
Er heißt Spagatini und erſchien wie vom Him-
mel gefallen. Niemand weiß, woher er kam. Er be-
hauptet, bisher nur als Privatmann gelebt zu haben,
wird ſich aber hier öffentlich hören laſſen; möchte nur
zuvor die Ehre haben, ſich am Hofe produciren zu
können.
Herzog.
Bravo, bravo! Das gibt eine hübſche Kammer-
Soiree. Arrangiren Sie die Sache für morgen Abend.
Sie wiſſen, daß Muſik meine Paſſion iſt. Aber kom-
men Sie in mein Cabinet, wo ich Caffee nehmen
will. Da läßt ſich noch darüber ſprechen.
(Beide ab.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0216" n="212"/>
            <sp who="#HERZOG">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">Eh bien!</hi> &#x2014; Sie machen mich neugierig.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#TRÜ">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Trüffel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ein eminenter Virtuo&#x017F;e auf der Violine befindet<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;eit ein paar Tagen hier. Die in gehört ha-<lb/>
ben, &#x017F;ind enchantirt, enthu&#x017F;iasmirt. Er wirkt Wunder<lb/>
auf &#x017F;einem Jn&#x017F;trumente.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HERZOG">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Was Sie mir &#x017F;agen! Sehr intere&#x017F;&#x017F;ant. Wie<lb/>
heißt der Kün&#x017F;tler? Woher kömmt er? An welchen<lb/>
Höfen hat er &#x017F;chon ge&#x017F;pielt?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#TRÜ">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Trüffel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Er heißt Spagatini und er&#x017F;chien wie vom Him-<lb/>
mel gefallen. Niemand weiß, woher er kam. Er be-<lb/>
hauptet, bisher nur als Privatmann gelebt zu haben,<lb/>
wird &#x017F;ich aber hier öffentlich hören la&#x017F;&#x017F;en; möchte nur<lb/>
zuvor die Ehre haben, &#x017F;ich am Hofe produciren zu<lb/>
können.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#HERZOG">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Herzog.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Bravo, bravo! Das gibt eine hüb&#x017F;che Kammer-<lb/>
Soiree. Arrangiren Sie die Sache für morgen Abend.<lb/>
Sie wi&#x017F;&#x017F;en, daß Mu&#x017F;ik meine Pa&#x017F;&#x017F;ion i&#x017F;t. Aber kom-<lb/>
men Sie in mein Cabinet, wo ich Caffee nehmen<lb/>
will. Da läßt &#x017F;ich noch darüber &#x017F;prechen.</p>
              <stage>(Beide ab.)</stage>
            </sp>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[212/0216] Herzog. Eh bien! — Sie machen mich neugierig. Trüffel. Ein eminenter Virtuoſe auf der Violine befindet ſich ſeit ein paar Tagen hier. Die in gehört ha- ben, ſind enchantirt, enthuſiasmirt. Er wirkt Wunder auf ſeinem Jnſtrumente. Herzog. Was Sie mir ſagen! Sehr intereſſant. Wie heißt der Künſtler? Woher kömmt er? An welchen Höfen hat er ſchon geſpielt? Trüffel. Er heißt Spagatini und erſchien wie vom Him- mel gefallen. Niemand weiß, woher er kam. Er be- hauptet, bisher nur als Privatmann gelebt zu haben, wird ſich aber hier öffentlich hören laſſen; möchte nur zuvor die Ehre haben, ſich am Hofe produciren zu können. Herzog. Bravo, bravo! Das gibt eine hübſche Kammer- Soiree. Arrangiren Sie die Sache für morgen Abend. Sie wiſſen, daß Muſik meine Paſſion iſt. Aber kom- men Sie in mein Cabinet, wo ich Caffee nehmen will. Da läßt ſich noch darüber ſprechen. (Beide ab.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/216
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/216>, abgerufen am 28.11.2024.