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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

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II. Aufzug.
Waldgegend.
Jude Mauschl, der eine rothlederne Geldtasche umgehängt hat, tritt, eine
Kuh am Stricke führend, ein.
Mauschl.
Js das doch a dumms Volk, die Bauern: bin
ich gewest beim Stoffelbauer in Kerchberg und hab'n
gesogt. Was hab' ich ihm gesogt? -- Hab ihm gesogt:
Stoffelbauer willst Du nit kaufen e Kuh in Dein
Stall; hab zu verkaufen e Prachtstuck von einer Kuh
und die wird Der geben, wird Der geben alle Tag
18 Maß Milch, so wahr ich en ehrlicher Jüd bin.
Und da hat der Stoffelbauer gesogt. Was hat der
Bauer gesogt? -- hat er gesogt: Mauschl, wenn
Du mer bringst e solche Kuh, will ich Der geben
e guts Stück Geld davor. Und da hab ich ihm ge-
bracht die Kuh, die ich da am Strick hab, und er
hat se gekaft um sechzig Gilden und hat se gestellt
in den Stall zu seine andre Küh. Aber heut in der
Nacht, da's dunkel war wie in Egypten bei der
graußen Finsterniß, da hab ich mich geschlichen an's
II. Aufzug.
Waldgegend.
Jude Mauſchl, der eine rothlederne Geldtaſche umgehängt hat, tritt, eine
Kuh am Stricke führend, ein.
Mauſchl.
Js das doch a dumms Volk, die Bauern: bin
ich geweſt beim Stoffelbauer in Kerchberg und hab’n
geſogt. Was hab’ ich ihm geſogt? — Hab ihm geſogt:
Stoffelbauer willſt Du nit kaufen e Kuh in Dein
Stall; hab zu verkaufen e Prachtſtuck von einer Kuh
und die wird Der geben, wird Der geben alle Tag
18 Maß Milch, ſo wahr ich en ehrlicher Jüd bin.
Und da hat der Stoffelbauer geſogt. Was hat der
Bauer geſogt? — hat er geſogt: Mauſchl, wenn
Du mer bringſt e ſolche Kuh, will ich Der geben
e guts Stück Geld davor. Und da hab ich ihm ge-
bracht die Kuh, die ich da am Strick hab, und er
hat ſe gekaft um ſechzig Gilden und hat ſe geſtellt
in den Stall zu ſeine andre Küh. Aber heut in der
Nacht, da’s dunkel war wie in Egypten bei der
graußen Finſterniß, da hab ich mich geſchlichen an’s
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[0208] II. Aufzug. Waldgegend. Jude Mauſchl, der eine rothlederne Geldtaſche umgehängt hat, tritt, eine Kuh am Stricke führend, ein. Mauſchl. Js das doch a dumms Volk, die Bauern: bin ich geweſt beim Stoffelbauer in Kerchberg und hab’n geſogt. Was hab’ ich ihm geſogt? — Hab ihm geſogt: Stoffelbauer willſt Du nit kaufen e Kuh in Dein Stall; hab zu verkaufen e Prachtſtuck von einer Kuh und die wird Der geben, wird Der geben alle Tag 18 Maß Milch, ſo wahr ich en ehrlicher Jüd bin. Und da hat der Stoffelbauer geſogt. Was hat der Bauer geſogt? — hat er geſogt: Mauſchl, wenn Du mer bringſt e ſolche Kuh, will ich Der geben e guts Stück Geld davor. Und da hab ich ihm ge- bracht die Kuh, die ich da am Strick hab, und er hat ſe gekaft um ſechzig Gilden und hat ſe geſtellt in den Stall zu ſeine andre Küh. Aber heut in der Nacht, da’s dunkel war wie in Egypten bei der graußen Finſterniß, da hab ich mich geſchlichen an’s

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/208>, abgerufen am 21.11.2024.