Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Kasperl. Auweh, Auweh! Räuber! Mörder! Lumpeng'sin- del! Jch hab' nichts, ich bin nichts, ich hab' weder Uhr noch Geld bei mir. Laßt's mich aus! Wenzel. Brauchen nichts, als Dich selbst! Schrei' nicht so, oder ich bohr' Dir meinen Dolch durch den Leib. (Kasperl schreit "Auweh, Auweh"; er wird sammt dem Sack von Wenzel und dem Knappen hinausgetragen.) Verwandlung. Bauernstube. Martha tritt mit Albert ein. Martha. Tretet ein; Jhr seid ja müde und werdet wohl hungerig sein von Eurer Wanderschaft. Albert. Jch bin das Wandern schon gewohnt, gute Frau. Wenn Jhr erlaubt, werd' ich aber ein Bischen bei Euch ausruhen. Martha. Und meine Pflegetochter Armgard soll Euch einen Jmbiß bringen; freilich nur Bauernkost und so ein Kasperl. Auweh, Auweh! Räuber! Mörder! Lumpeng’ſin- del! Jch hab’ nichts, ich bin nichts, ich hab’ weder Uhr noch Geld bei mir. Laßt’s mich aus! Wenzel. Brauchen nichts, als Dich ſelbſt! Schrei’ nicht ſo, oder ich bohr’ Dir meinen Dolch durch den Leib. (Kasperl ſchreit „Auweh, Auweh‟; er wird ſammt dem Sack von Wenzel und dem Knappen hinausgetragen.) Verwandlung. Bauernſtube. Martha tritt mit Albert ein. Martha. Tretet ein; Jhr ſeid ja müde und werdet wohl hungerig ſein von Eurer Wanderſchaft. Albert. Jch bin das Wandern ſchon gewohnt, gute Frau. Wenn Jhr erlaubt, werd’ ich aber ein Bischen bei Euch ausruhen. Martha. Und meine Pflegetochter Armgard ſoll Euch einen Jmbiß bringen; freilich nur Bauernkoſt und ſo ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0173" n="169"/> <sp who="#KASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Auweh, Auweh! Räuber! Mörder! Lumpeng’ſin-<lb/> del! Jch hab’ nichts, ich bin nichts, ich hab’ weder<lb/> Uhr noch Geld bei mir. Laßt’s mich aus!</p> </sp><lb/> <sp who="#WEN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wenzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Brauchen nichts, als Dich ſelbſt! Schrei’ nicht<lb/> ſo, oder ich bohr’ Dir meinen Dolch durch den Leib.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Kasperl</hi> ſchreit „Auweh, Auweh‟; er wird ſammt dem Sack von Wenzel<lb/> und dem Knappen hinausgetragen.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Bauernſtube.<lb/> Martha</hi> tritt mit <hi rendition="#g">Albert</hi> ein.</hi> </stage><lb/> <sp who="#MARTHA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Martha.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Tretet ein; Jhr ſeid ja müde und werdet wohl<lb/> hungerig ſein von Eurer Wanderſchaft.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin das Wandern ſchon gewohnt, gute Frau.<lb/> Wenn Jhr erlaubt, werd’ ich aber ein Bischen bei<lb/> Euch ausruhen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MARTHA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Martha.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und meine Pflegetochter Armgard ſoll Euch einen<lb/> Jmbiß bringen; freilich nur Bauernkoſt und ſo ein<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0173]
Kasperl.
Auweh, Auweh! Räuber! Mörder! Lumpeng’ſin-
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Uhr noch Geld bei mir. Laßt’s mich aus!
Wenzel.
Brauchen nichts, als Dich ſelbſt! Schrei’ nicht
ſo, oder ich bohr’ Dir meinen Dolch durch den Leib.
(Kasperl ſchreit „Auweh, Auweh‟; er wird ſammt dem Sack von Wenzel
und dem Knappen hinausgetragen.)
Verwandlung.
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Martha tritt mit Albert ein.
Martha.
Tretet ein; Jhr ſeid ja müde und werdet wohl
hungerig ſein von Eurer Wanderſchaft.
Albert.
Jch bin das Wandern ſchon gewohnt, gute Frau.
Wenn Jhr erlaubt, werd’ ich aber ein Bischen bei
Euch ausruhen.
Martha.
Und meine Pflegetochter Armgard ſoll Euch einen
Jmbiß bringen; freilich nur Bauernkoſt und ſo ein
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