Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.Beschwör' ich Dich, Du hoher Geist, [Donner. Unter Flammen erscheint der Teufel Negromantius.] Den Negromantius man heißt. Erscheine, höre meine Stimme, Zu dienen hier mit Deinem Grimme. Entsteig' der Erde dunklem Schooß, Verlange Lohn auch noch so groß. Erscheine! Erscheine! Negromantius. Hier bin ich, hier bin ich! Jch stieg herauf zweitausend Stufen, Sprecht nun: wozu ward ich gerufen? Wenzel. Auf den Knie'n laß Dich beschwören, Meine Bitte anzuhören. Negromantius. So sprich, was willst Du? Wenzel. Die Macht der Waldfrau hilf bezwingen, Und mir die holde Braut erringen. Negromantius. Es sei! Doch eine Menschenseele Jch mir als Lohn der Hülfe wähle. Beſchwör’ ich Dich, Du hoher Geiſt, [Donner. Unter Flammen erſcheint der Teufel Negromantius.] Den Negromantius man heißt. Erſcheine, höre meine Stimme, Zu dienen hier mit Deinem Grimme. Entſteig’ der Erde dunklem Schooß, Verlange Lohn auch noch ſo groß. Erſcheine! Erſcheine! Negromantius. Hier bin ich, hier bin ich! Jch ſtieg herauf zweitauſend Stufen, Sprecht nun: wozu ward ich gerufen? Wenzel. Auf den Knie’n laß Dich beſchwören, Meine Bitte anzuhören. Negromantius. So ſprich, was willſt Du? Wenzel. Die Macht der Waldfrau hilf bezwingen, Und mir die holde Braut erringen. Negromantius. Es ſei! Doch eine Menſchenſeele Jch mir als Lohn der Hülfe wähle. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#HEL"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0163" n="159"/> <l>Beſchwör’ ich Dich, Du hoher Geiſt,</l><lb/> <l>Den Negromantius man heißt.</l><lb/> <l>Erſcheine, höre meine Stimme,</l><lb/> <l>Zu dienen hier mit Deinem Grimme.</l><lb/> <l>Entſteig’ der Erde dunklem Schooß,</l><lb/> <l>Verlange Lohn auch noch ſo groß.</l><lb/> <l>Erſcheine! Erſcheine!</l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Donner. Unter Flammen erſcheint der Teufel <hi rendition="#g">Negromantius.</hi>]</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#NEG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Negromantius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Hier bin ich, hier bin ich!</l><lb/> <l>Jch ſtieg herauf zweitauſend Stufen,</l><lb/> <l>Sprecht nun: wozu ward ich gerufen?</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#WEN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wenzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Auf den Knie’n laß Dich beſchwören,</l><lb/> <l>Meine Bitte anzuhören.</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#NEG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Negromantius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So ſprich, was willſt Du?</p> </sp><lb/> <sp who="#WEN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wenzel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Die Macht der Waldfrau hilf bezwingen,</l><lb/> <l>Und mir die holde Braut erringen.</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#NEG"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Negromantius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Es ſei! Doch eine Menſchenſeele</l><lb/> <l>Jch mir als Lohn der Hülfe wähle.</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0163]
Beſchwör’ ich Dich, Du hoher Geiſt,
Den Negromantius man heißt.
Erſcheine, höre meine Stimme,
Zu dienen hier mit Deinem Grimme.
Entſteig’ der Erde dunklem Schooß,
Verlange Lohn auch noch ſo groß.
Erſcheine! Erſcheine!
[Donner. Unter Flammen erſcheint der Teufel Negromantius.]
Negromantius.
Hier bin ich, hier bin ich!
Jch ſtieg herauf zweitauſend Stufen,
Sprecht nun: wozu ward ich gerufen?
Wenzel.
Auf den Knie’n laß Dich beſchwören,
Meine Bitte anzuhören.
Negromantius.
So ſprich, was willſt Du?
Wenzel.
Die Macht der Waldfrau hilf bezwingen,
Und mir die holde Braut erringen.
Negromantius.
Es ſei! Doch eine Menſchenſeele
Jch mir als Lohn der Hülfe wähle.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |