Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869. Kasperl. Sonst hab' ich auch kein' Freud auf der Welt, also wird der Bauer nix einzwenden haben gegen mein Mopperl. Gelt, liebs Hunderl? Und d' Bäu- rin freut's gwiß auch und's Rothkapperl erst! Die wird a Freud haben! -- So, Mopperl, jetzt hast en guten Herrn. Nix z'fressen und brav Schläg. (Mops bellt und springt.) Ja bell nur! Kannst keine Kunststückeln? (Mops bellt.) Michel. Von mir aus kannst'n b'halten den Mopperl; aber futtern mußt'n selber. Kannst'n ja aus deiner Schüssel mitfressen lassen. So, schön's Mopperl, bist ja gar a freundlich's Viecherl! [ab.] Kasperl. So ist's recht. Hab ich selber nit gnug und jetzt soll ich'n Mopperl auch noch futtern? Macht aber Nix. Gelt, Mopperl? wir kommen schon gut aus mitenand. Jetzt probir'n mir amal, ob du was kannst. Allo: schön Aufwarten! Allo! Aufwarten schön! No -- kannst es Aufwarten nit? (schlägt ihn. Der Mops knurrt und bellt) 's Aufwarten mußt mir lernen. Schön, setz dich! (läßt ihn aufwarten) So ist's recht. Nach und nach geht's schon. Jetzt spring auch a mal! Kasperl. Sonſt hab’ ich auch kein’ Freud auf der Welt, alſo wird der Bauer nix einzwenden haben gegen mein Mopperl. Gelt, liebs Hunderl? Und d’ Bäu- rin freut’s gwiß auch und’s Rothkapperl erſt! Die wird a Freud haben! — So, Mopperl, jetzt haſt en guten Herrn. Nix z’freſſen und brav Schläg. (Mops bellt und ſpringt.) Ja bell nur! Kannſt keine Kunſtſtückeln? (Mops bellt.) Michel. Von mir aus kannſt’n b’halten den Mopperl; aber futtern mußt’n ſelber. Kannſt’n ja aus deiner Schüſſel mitfreſſen laſſen. So, ſchön’s Mopperl, biſt ja gar a freundlich’s Viecherl! [ab.] Kasperl. So iſt’s recht. Hab ich ſelber nit gnug und jetzt ſoll ich’n Mopperl auch noch futtern? Macht aber Nix. Gelt, Mopperl? wir kommen ſchon gut aus mitenand. Jetzt probir’n mir amal, ob du was kannſt. Allo: ſchön Aufwarten! Allo! Aufwarten ſchön! No — kannſt es Aufwarten nit? (ſchlägt ihn. Der Mops knurrt und bellt) ’s Aufwarten mußt mir lernen. Schön, ſetz dich! (läßt ihn aufwarten) So iſt’s recht. Nach und nach geht’s ſchon. Jetzt ſpring auch a mal! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0125" n="121"/> <sp who="#KASPLL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sonſt hab’ ich auch kein’ Freud auf der Welt,<lb/> alſo wird der Bauer nix einzwenden haben gegen<lb/> mein Mopperl. Gelt, liebs Hunderl? Und d’ Bäu-<lb/> rin freut’s gwiß auch und’s Rothkapperl erſt! <hi rendition="#g">Die</hi><lb/> wird a Freud haben! — So, Mopperl, jetzt haſt<lb/> en guten Herrn. Nix z’freſſen und brav Schläg.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Mops</hi> bellt und ſpringt.)</hi> </stage><lb/> <p>Ja bell nur! Kannſt keine Kunſtſtückeln?</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Mops</hi> bellt.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#MIC"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Michel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Von mir aus kannſt’n b’halten den Mopperl;<lb/> aber futtern mußt’n ſelber. Kannſt’n ja aus deiner<lb/> Schüſſel mitfreſſen laſſen. <hi rendition="#g">So,</hi> ſchön’s Mopperl, biſt<lb/> ja gar a freundlich’s Viecherl!</p> <stage>[ab.]</stage> </sp><lb/> <sp who="#KASPLL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So iſt’s recht. Hab ich ſelber nit gnug und<lb/> jetzt ſoll ich’n Mopperl auch noch futtern? Macht<lb/> aber Nix. Gelt, Mopperl? wir kommen ſchon gut<lb/> aus mitenand. Jetzt probir’n mir amal, ob du was<lb/> kannſt. Allo: ſchön Aufwarten! Allo! Aufwarten<lb/> ſchön! No — kannſt es Aufwarten nit?</p> <stage>(ſchlägt ihn.<lb/> Der Mops knurrt und bellt)</stage> <p>’s Aufwarten mußt mir lernen.<lb/> Schön, ſetz dich!</p> <stage>(läßt ihn aufwarten)</stage> <p>So iſt’s recht. Nach<lb/> und nach geht’s ſchon. Jetzt ſpring auch a mal!<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0125]
Kasperl.
Sonſt hab’ ich auch kein’ Freud auf der Welt,
alſo wird der Bauer nix einzwenden haben gegen
mein Mopperl. Gelt, liebs Hunderl? Und d’ Bäu-
rin freut’s gwiß auch und’s Rothkapperl erſt! Die
wird a Freud haben! — So, Mopperl, jetzt haſt
en guten Herrn. Nix z’freſſen und brav Schläg.
(Mops bellt und ſpringt.)
Ja bell nur! Kannſt keine Kunſtſtückeln?
(Mops bellt.)
Michel.
Von mir aus kannſt’n b’halten den Mopperl;
aber futtern mußt’n ſelber. Kannſt’n ja aus deiner
Schüſſel mitfreſſen laſſen. So, ſchön’s Mopperl, biſt
ja gar a freundlich’s Viecherl! [ab.]
Kasperl.
So iſt’s recht. Hab ich ſelber nit gnug und
jetzt ſoll ich’n Mopperl auch noch futtern? Macht
aber Nix. Gelt, Mopperl? wir kommen ſchon gut
aus mitenand. Jetzt probir’n mir amal, ob du was
kannſt. Allo: ſchön Aufwarten! Allo! Aufwarten
ſchön! No — kannſt es Aufwarten nit? (ſchlägt ihn.
Der Mops knurrt und bellt) ’s Aufwarten mußt mir lernen.
Schön, ſetz dich! (läßt ihn aufwarten) So iſt’s recht. Nach
und nach geht’s ſchon. Jetzt ſpring auch a mal!
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/125>, abgerufen am 16.02.2025. |