Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
"fällig ist." Gut, aber wer bürgt mir, daß ich diese Macht wirklich habe? (Es donnert, aus der Versenlung erscheint ein Armsessel. Eine Stimme ruft:) Wer sich auf diesen Stuhl setzt, bleibt so lange gebannt, bis du ihn wieder entlassen willst. Sassafras. Und der Tod wird sich also fangen lassen? Stimme. Er wird es. Sassafras. Wenn nicht, so gilt auch der Vertrag nicht. Stimme. Unterschreibe! Sassafras. Auf die Gefahr hin kann ich's. -- So, ich ritze mir die Hand mit dem Messer. Ein Tropfen Blut genügt, daß ich meinen Namen schreibe. (schreibt. Donner. Zugleich fliegt ein Rabe zum Feuster berein und entführt das Blatt. Casperl (tritt gleich darauf ein.) Casperl. Herr Doctor! da draußen steht ein schwarzer Herr und möcht seine Aufwartung machen. Sassafras. Sein Name?
„fällig iſt.‟ Gut, aber wer bürgt mir, daß ich dieſe Macht wirklich habe? (Es donnert, aus der Verſenlung erſcheint ein Armſeſſel. Eine Stimme ruft:) Wer ſich auf dieſen Stuhl ſetzt, bleibt ſo lange gebannt, bis du ihn wieder entlaſſen willſt. Saſſafras. Und der Tod wird ſich alſo fangen laſſen? Stimme. Er wird es. Saſſafras. Wenn nicht, ſo gilt auch der Vertrag nicht. Stimme. Unterſchreibe! Saſſafras. Auf die Gefahr hin kann ich’s. — So, ich ritze mir die Hand mit dem Meſſer. Ein Tropfen Blut genügt, daß ich meinen Namen ſchreibe. (ſchreibt. Donner. Zugleich fliegt ein Rabe zum Feuſter berein und entführt das Blatt. Casperl (tritt gleich darauf ein.) Casperl. Herr Doctor! da draußen ſteht ein ſchwarzer Herr und möcht ſeine Aufwartung machen. Saſſafras. Sein Name? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#SASSAF"> <p><pb facs="#f0060" n="40"/> „fällig iſt.‟ Gut, aber wer bürgt mir, daß ich<lb/> dieſe Macht wirklich habe?</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Es donnert, aus der Verſenlung erſcheint ein Armſeſſel. Eine<lb/> Stimme ruft:)</hi> </stage><lb/> <p>Wer ſich auf dieſen Stuhl ſetzt, bleibt ſo lange<lb/> gebannt, bis du ihn wieder entlaſſen willſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SASSAF"> <speaker> <hi rendition="#c">Saſſafras.</hi> </speaker><lb/> <p>Und der Tod wird ſich alſo fangen laſſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#STI"> <speaker> <hi rendition="#c">Stimme.</hi> </speaker><lb/> <p>Er wird es.</p> </sp><lb/> <sp who="#SASSAF"> <speaker> <hi rendition="#c">Saſſafras.</hi> </speaker><lb/> <p>Wenn nicht, ſo gilt auch der Vertrag nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#STI"> <speaker> <hi rendition="#c">Stimme.</hi> </speaker><lb/> <p>Unterſchreibe!</p> </sp><lb/> <sp who="#SASSAF"> <speaker> <hi rendition="#c">Saſſafras.</hi> </speaker><lb/> <p>Auf die Gefahr hin kann ich’s. — So, ich<lb/> ritze mir die Hand mit dem Meſſer. Ein Tropfen<lb/> Blut genügt, daß ich meinen Namen ſchreibe.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ſchreibt. Donner. Zugleich fliegt ein Rabe zum Feuſter berein und<lb/> entführt das Blatt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASD"> <speaker>Casperl</speaker> <stage>(tritt gleich darauf ein.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CASD"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Herr Doctor! da draußen ſteht ein ſchwarzer<lb/> Herr und möcht ſeine Aufwartung machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SASSAF"> <speaker> <hi rendition="#c">Saſſafras.</hi> </speaker><lb/> <p>Sein Name?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0060]
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dieſe Macht wirklich habe?
(Es donnert, aus der Verſenlung erſcheint ein Armſeſſel. Eine
Stimme ruft:)
Wer ſich auf dieſen Stuhl ſetzt, bleibt ſo lange
gebannt, bis du ihn wieder entlaſſen willſt.
Saſſafras.
Und der Tod wird ſich alſo fangen laſſen?
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Er wird es.
Saſſafras.
Wenn nicht, ſo gilt auch der Vertrag nicht.
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Unterſchreibe!
Saſſafras.
Auf die Gefahr hin kann ich’s. — So, ich
ritze mir die Hand mit dem Meſſer. Ein Tropfen
Blut genügt, daß ich meinen Namen ſchreibe.
(ſchreibt. Donner. Zugleich fliegt ein Rabe zum Feuſter berein und
entführt das Blatt.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/60>, abgerufen am 27.07.2024. |