Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.
wir werden demnächst das Vergnügen haben, den Grafen Carabas an unserm Hofe zu sehen. So eben lasse ich dem liebenswürdigen Cavalier durch seinen Vertrauten, Herrn Katzenbuckel, die Einlad- ung zukommen. Muzl. Jch beeile mich, meinem Herrn und Gebieter die beehrende Botschaft zu hinterbringen und er wird nicht ermangeln, sich baldigst bei Sr. Durch- laucht einzufinden. (ab.) Rosalinde. Jst es Jhnen gefällig, jetzt spazieren zu fahren? Herzog. Etwas später, mein liebes Kind. Wir haben vorerst noch einen Handel zu schlichten, der uns durch unsern Staatsrath in Vortrag gekommen ist. Eine Streitsache zweier Müllersöhne, welche bis zur höchsten Jnstanz gelangt ist, worüber nur dem Her- zog in Person zu entscheiden vorbehalten bleibt. Entferne dich nun. Jch werde dich später rufen lassen. Rosalinde. Jch folge Jhren Befehlen. (ab.)
wir werden demnächſt das Vergnügen haben, den Grafen Carabas an unſerm Hofe zu ſehen. So eben laſſe ich dem liebenswürdigen Cavalier durch ſeinen Vertrauten, Herrn Katzenbuckel, die Einlad- ung zukommen. Muzl. Jch beeile mich, meinem Herrn und Gebieter die beehrende Botſchaft zu hinterbringen und er wird nicht ermangeln, ſich baldigſt bei Sr. Durch- laucht einzufinden. (ab.) Roſalinde. Jſt es Jhnen gefällig, jetzt ſpazieren zu fahren? Herzog. Etwas ſpäter, mein liebes Kind. Wir haben vorerſt noch einen Handel zu ſchlichten, der uns durch unſern Staatsrath in Vortrag gekommen iſt. Eine Streitſache zweier Müllerſöhne, welche bis zur höchſten Jnſtanz gelangt iſt, worüber nur dem Her- zog in Perſon zu entſcheiden vorbehalten bleibt. Entferne dich nun. Jch werde dich ſpäter rufen laſſen. Roſalinde. Jch folge Jhren Befehlen. (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#HERZOG"> <p><pb facs="#f0223" n="203"/> wir werden demnächſt das Vergnügen haben, den<lb/> Grafen Carabas an unſerm Hofe zu ſehen. So<lb/> eben laſſe ich dem liebenswürdigen Cavalier durch<lb/> ſeinen Vertrauten, Herrn Katzenbuckel, die Einlad-<lb/> ung zukommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KATZENGOLD"> <speaker> <hi rendition="#c">Muzl.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch beeile mich, meinem Herrn und Gebieter<lb/> die beehrende Botſchaft zu hinterbringen und er<lb/> wird nicht ermangeln, ſich baldigſt bei Sr. Durch-<lb/> laucht einzufinden.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#ROSA"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Jſt es Jhnen gefällig, jetzt ſpazieren zu fahren?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERZOG"> <speaker> <hi rendition="#c">Herzog.</hi> </speaker><lb/> <p>Etwas ſpäter, mein liebes Kind. Wir haben<lb/> vorerſt noch einen Handel zu ſchlichten, der uns<lb/> durch unſern Staatsrath in Vortrag gekommen iſt.<lb/> Eine Streitſache zweier Müllerſöhne, welche bis zur<lb/> höchſten Jnſtanz gelangt iſt, worüber nur dem Her-<lb/> zog in Perſon zu entſcheiden vorbehalten bleibt.<lb/> Entferne dich nun. Jch werde dich ſpäter rufen<lb/> laſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSA"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch folge Jhren Befehlen.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0223]
wir werden demnächſt das Vergnügen haben, den
Grafen Carabas an unſerm Hofe zu ſehen. So
eben laſſe ich dem liebenswürdigen Cavalier durch
ſeinen Vertrauten, Herrn Katzenbuckel, die Einlad-
ung zukommen.
Muzl.
Jch beeile mich, meinem Herrn und Gebieter
die beehrende Botſchaft zu hinterbringen und er
wird nicht ermangeln, ſich baldigſt bei Sr. Durch-
laucht einzufinden. (ab.)
Roſalinde.
Jſt es Jhnen gefällig, jetzt ſpazieren zu fahren?
Herzog.
Etwas ſpäter, mein liebes Kind. Wir haben
vorerſt noch einen Handel zu ſchlichten, der uns
durch unſern Staatsrath in Vortrag gekommen iſt.
Eine Streitſache zweier Müllerſöhne, welche bis zur
höchſten Jnſtanz gelangt iſt, worüber nur dem Her-
zog in Perſon zu entſcheiden vorbehalten bleibt.
Entferne dich nun. Jch werde dich ſpäter rufen
laſſen.
Roſalinde.
Jch folge Jhren Befehlen. (ab.)
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/223>, abgerufen am 16.02.2025. |