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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

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Kinihaseln und Rebhenneln versessen ist, nimmt
einen alten Sack, legt 'n halb offen auf die Hasen
und Rebhennelsteig und wenn so ein lieb's Thierl
daher wuzelt, pumps zieht er den Sack zu und
fangt Eins nach dem Andern! Ja so ein Kater
ist halt a gscheit's Thier, besonders wenn er eigent-
lich nebenbei ein Mensch ist. Jetzt will ich nur
sehn, was weiter gschieht. Da haben wir uns
zsammenbstellt und der Muzl kann nimmer lang
ausbleiben; aber schlipperment was kommt denn
da für ein Mordskerl? ich muß mich verstecken und
ein bißl lauschen.
(versteckt sich.)
(Der Riese Lüpel tritt ein. Phantastisch aufgeputzt mit einer gro-
ßen Tabackspfeife und einem Prügel in der Hand.)
Lüpel.
Jch bin der Riese Lüpel, wenn ihr's wissen
wollt; ich bin ein Mordkerl; ich reiße die größten
Bäume mit dem kleinen Finger aus; ich zertrete
eine Compagnie Soldaten mit der großen Zehe;
ich fresse ein ganzes Kalb auf dem Sauerkraut;
ich dulde keinen Widerspruch; ich schlag Alles todt,
wenn's mich freut; kurz ich bin die sogenannte
rohe Naturgewalt; kurz: ich bin der Riese Lüpel.

Aber obgleich ich der Riese Lüpel bin, so macht
Kinihaſeln und Rebhenneln verſeſſen iſt, nimmt
einen alten Sack, legt ’n halb offen auf die Haſen
und Rebhennelſteig und wenn ſo ein lieb’s Thierl
daher wuzelt, pumps zieht er den Sack zu und
fangt Eins nach dem Andern! Ja ſo ein Kater
iſt halt a gſcheit’s Thier, beſonders wenn er eigent-
lich nebenbei ein Menſch iſt. Jetzt will ich nur
ſehn, was weiter gſchieht. Da haben wir uns
zſammenbſtellt und der Muzl kann nimmer lang
ausbleiben; aber ſchlipperment was kommt denn
da für ein Mordskerl? ich muß mich verſtecken und
ein bißl lauſchen.
(verſteckt ſich.)
(Der Rieſe Lüpel tritt ein. Phantaſtiſch aufgeputzt mit einer gro-
ßen Tabackspfeife und einem Prügel in der Hand.)
Lüpel.
Jch bin der Rieſe Lüpel, wenn ihr’s wiſſen
wollt; ich bin ein Mordkerl; ich reiße die größten
Bäume mit dem kleinen Finger aus; ich zertrete
eine Compagnie Soldaten mit der großen Zehe;
ich freſſe ein ganzes Kalb auf dem Sauerkraut;
ich dulde keinen Widerſpruch; ich ſchlag Alles todt,
wenn’s mich freut; kurz ich bin die ſogenannte
rohe Naturgewalt; kurz: ich bin der Rieſe Lüpel.

Aber obgleich ich der Rieſe Lüpel bin, ſo macht
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[189/0209] Kinihaſeln und Rebhenneln verſeſſen iſt, nimmt einen alten Sack, legt ’n halb offen auf die Haſen und Rebhennelſteig und wenn ſo ein lieb’s Thierl daher wuzelt, pumps zieht er den Sack zu und fangt Eins nach dem Andern! Ja ſo ein Kater iſt halt a gſcheit’s Thier, beſonders wenn er eigent- lich nebenbei ein Menſch iſt. Jetzt will ich nur ſehn, was weiter gſchieht. Da haben wir uns zſammenbſtellt und der Muzl kann nimmer lang ausbleiben; aber ſchlipperment was kommt denn da für ein Mordskerl? ich muß mich verſtecken und ein bißl lauſchen. (verſteckt ſich.) (Der Rieſe Lüpel tritt ein. Phantaſtiſch aufgeputzt mit einer gro- ßen Tabackspfeife und einem Prügel in der Hand.) Lüpel. Jch bin der Rieſe Lüpel, wenn ihr’s wiſſen wollt; ich bin ein Mordkerl; ich reiße die größten Bäume mit dem kleinen Finger aus; ich zertrete eine Compagnie Soldaten mit der großen Zehe; ich freſſe ein ganzes Kalb auf dem Sauerkraut; ich dulde keinen Widerſpruch; ich ſchlag Alles todt, wenn’s mich freut; kurz ich bin die ſogenannte rohe Naturgewalt; kurz: ich bin der Rieſe Lüpel. Aber obgleich ich der Rieſe Lüpel bin, ſo macht

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/209>, abgerufen am 09.11.2024.