Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Schnauz. Fort, fort! Seid Alle fein still, bis wir wissen, woran wir sind. (Alle ab.) Dietrich, Wolf und Casperl treten ein. Dietrich. Da wär' ein hübscher Platz zur Rast. Wolf. Jch wär dabei, 's ist schattig und die Sonnen- hitze hat uns warm gemacht. Casperl. Und ich bin auch dabei; denn beim Schlafen bin ich alleweil gern, besonders wenn man Nix z' essen und z' trinken hat, wie im vorliegenden Fall. Jch leg mich gleich da vorn hinter den Boschen. Dietrich. Und wir wollen dort unter den Bäumen ru- hen. Ein halb Stündchen; dann setzen wir unsern Weg fort. Casperl (setzt sich vorn an einen Strauch' hin.) (für sich.) Na' -- schlafen mag ich net; denn ich trau den zwei Kerls nit. Fromme Pilger wollen's sein? Das glaub' ich nit; denn wie der Eine unterwegs sein' Kutten ein bißl gelüft' hat, so daß er gemeint hat, ich sieb's nit, hab' ich en 9*
Schnauz. Fort, fort! Seid Alle fein ſtill, bis wir wiſſen, woran wir ſind. (Alle ab.) Dietrich, Wolf und Casperl treten ein. Dietrich. Da wär’ ein hübſcher Platz zur Raſt. Wolf. Jch wär dabei, ’s iſt ſchattig und die Sonnen- hitze hat uns warm gemacht. Casperl. Und ich bin auch dabei; denn beim Schlafen bin ich alleweil gern, beſonders wenn man Nix z’ eſſen und z’ trinken hat, wie im vorliegenden Fall. Jch leg mich gleich da vorn hinter den Boſchen. Dietrich. Und wir wollen dort unter den Bäumen ru- hen. Ein halb Stündchen; dann ſetzen wir unſern Weg fort. Casperl (ſetzt ſich vorn an einen Strauch’ hin.) (für ſich.) Na’ — ſchlafen mag ich net; denn ich trau den zwei Kerls nit. Fromme Pilger wollen’s ſein? Das glaub’ ich nit; denn wie der Eine unterwegs ſein’ Kutten ein bißl gelüft’ hat, ſo daß er gemeint hat, ich ſieb’s nit, hab’ ich en 9*
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Schnauz.
Fort, fort! Seid Alle fein ſtill, bis wir
wiſſen, woran wir ſind. (Alle ab.)
Dietrich, Wolf und Casperl treten ein.
Dietrich.
Da wär’ ein hübſcher Platz zur Raſt.
Wolf.
Jch wär dabei, ’s iſt ſchattig und die Sonnen-
hitze hat uns warm gemacht.
Casperl.
Und ich bin auch dabei; denn beim Schlafen
bin ich alleweil gern, beſonders wenn man Nix z’
eſſen und z’ trinken hat, wie im vorliegenden Fall.
Jch leg mich gleich da vorn hinter den Boſchen.
Dietrich.
Und wir wollen dort unter den Bäumen ru-
hen. Ein halb Stündchen; dann ſetzen wir unſern
Weg fort.
Casperl (ſetzt ſich vorn an einen Strauch’ hin.)
(für ſich.) Na’ — ſchlafen mag ich net; denn ich
trau den zwei Kerls nit. Fromme Pilger wollen’s
ſein? Das glaub’ ich nit; denn wie der Eine
unterwegs ſein’ Kutten ein bißl gelüft’ hat, ſo
daß er gemeint hat, ich ſieb’s nit, hab’ ich en
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