Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861. Theobald. Und ich geb' Euch sechs Knechte zum Geleit; da seid Jhr des Weges sicher. Rosalinde. Allzugütig seid Jhr für uns; aber solch freund- licher Ladung möcht ich nit zuwider handeln. Ottilie. Unsre Mägdlein haben schon gute Freundschaft geschlossen. Was sich so gut zusammenfand, das wollen wir nicht wieder schnell trennen. Emma. Ja, denk liebe Mutter: Agnes hat mir zum Liebespfand dieß schöne weiße Täublein geschenkt, das ihr heut erst, von einem Geyer verfolgt, zu- geflogen. Rosalinde. Wie lieb seid Jhr, Agnes. (zu Emma) Und was hast Du dem Fräulein entgegengeboten. Agnes. Ein schönes Goldringlein mit rothem Stein darauf. Theobald. So sei die Freundschaft geschlossen. Jhr seid aber selber zwei Täublein. Gott schütz Euch aller- Theobald. Und ich geb’ Euch ſechs Knechte zum Geleit; da ſeid Jhr des Weges ſicher. Roſalinde. Allzugütig ſeid Jhr für uns; aber ſolch freund- licher Ladung möcht ich nit zuwider handeln. Ottilie. Unſre Mägdlein haben ſchon gute Freundſchaft geſchloſſen. Was ſich ſo gut zuſammenfand, das wollen wir nicht wieder ſchnell trennen. Emma. Ja, denk liebe Mutter: Agnes hat mir zum Liebespfand dieß ſchöne weiße Täublein geſchenkt, das ihr heut erſt, von einem Geyer verfolgt, zu- geflogen. Roſalinde. Wie lieb ſeid Jhr, Agnes. (zu Emma) Und was haſt Du dem Fräulein entgegengeboten. Agnes. Ein ſchönes Goldringlein mit rothem Stein darauf. Theobald. So ſei die Freundſchaft geſchloſſen. Jhr ſeid aber ſelber zwei Täublein. Gott ſchütz Euch aller- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0140" n="120"/> <sp who="#THE"> <speaker> <hi rendition="#c">Theobald.</hi> </speaker><lb/> <p>Und ich geb’ Euch ſechs Knechte zum Geleit;<lb/> da ſeid Jhr des Weges ſicher.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSAP"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Allzugütig ſeid Jhr für uns; aber ſolch freund-<lb/> licher Ladung möcht ich nit zuwider handeln.</p> </sp><lb/> <sp who="#OTT"> <speaker> <hi rendition="#c">Ottilie.</hi> </speaker><lb/> <p>Unſre Mägdlein haben ſchon gute Freundſchaft<lb/> geſchloſſen. Was ſich ſo gut zuſammenfand, das<lb/> wollen wir nicht wieder ſchnell trennen.</p> </sp><lb/> <sp who="#EMM"> <speaker> <hi rendition="#c">Emma.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja, denk liebe Mutter: Agnes hat mir zum<lb/> Liebespfand dieß ſchöne weiße Täublein geſchenkt,<lb/> das ihr heut erſt, von einem Geyer verfolgt, zu-<lb/> geflogen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROSAP"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſalinde.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie lieb ſeid Jhr, Agnes.</p> <stage>(zu Emma)</stage> <p>Und was<lb/> haſt Du dem Fräulein entgegengeboten.</p> </sp><lb/> <sp who="#AGN"> <speaker> <hi rendition="#c">Agnes.</hi> </speaker><lb/> <p>Ein ſchönes Goldringlein mit rothem Stein<lb/> darauf.</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker> <hi rendition="#c">Theobald.</hi> </speaker><lb/> <p>So ſei die Freundſchaft geſchloſſen. Jhr ſeid<lb/> aber ſelber zwei Täublein. Gott ſchütz Euch aller-<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0140]
Theobald.
Und ich geb’ Euch ſechs Knechte zum Geleit;
da ſeid Jhr des Weges ſicher.
Roſalinde.
Allzugütig ſeid Jhr für uns; aber ſolch freund-
licher Ladung möcht ich nit zuwider handeln.
Ottilie.
Unſre Mägdlein haben ſchon gute Freundſchaft
geſchloſſen. Was ſich ſo gut zuſammenfand, das
wollen wir nicht wieder ſchnell trennen.
Emma.
Ja, denk liebe Mutter: Agnes hat mir zum
Liebespfand dieß ſchöne weiße Täublein geſchenkt,
das ihr heut erſt, von einem Geyer verfolgt, zu-
geflogen.
Roſalinde.
Wie lieb ſeid Jhr, Agnes. (zu Emma) Und was
haſt Du dem Fräulein entgegengeboten.
Agnes.
Ein ſchönes Goldringlein mit rothem Stein
darauf.
Theobald.
So ſei die Freundſchaft geſchloſſen. Jhr ſeid
aber ſelber zwei Täublein. Gott ſchütz Euch aller-
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