Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Rosenroth (liest) "Edler Prinz! Sei mir jederzeit willkommen! "Empfange zugleich mein königliches Wort, daß ich "dir meine geliebte Tochter Lilienweiß zur Gemahlin "gebe, sobald du sie aus den Händen des bösen "Negromanticus befreit haben wirst!" "Goldkron, König." Casperl. Punktum, Streusand d'rauf! aber auf den Punktum kommt's halt noch an, wegen der gewissen Befreiung. Rosenroth. Nun erst bin ich doppelt begeistert und mein Muth kennt keine Grenzen, da der schönste Lohn des Lebens mir entgegenwinkt! Heda, Drache! stell dich zum Kampfe! Drache. Jch bin bereit. (Er erhebt sich und schlägt mit den Flügeln.) (Casperl versteckt sich.) Rosenroth. Wohlan. (Er kämpft mit dem feuerspeienden Drachen, haut auf ihn ein; der Bär stürzt sich d'rauf.) Drache. Jch bin besiegt. Versinkt in den Boden. Ein papierener Drache fliegt auf und ver- schwindet oben; Rosenroth und Bär fallen sich in die Arme. Roſenroth (liest) „Edler Prinz! Sei mir jederzeit willkommen! „Empfange zugleich mein königliches Wort, daß ich „dir meine geliebte Tochter Lilienweiß zur Gemahlin „gebe, ſobald du ſie aus den Händen des böſen „Negromanticus befreit haben wirſt!‟ „Goldkron, König.‟ Casperl. Punktum, Streuſand d’rauf! aber auf den Punktum kommt’s halt noch an, wegen der gewiſſen Befreiung. Roſenroth. Nun erſt bin ich doppelt begeiſtert und mein Muth kennt keine Grenzen, da der ſchönſte Lohn des Lebens mir entgegenwinkt! Heda, Drache! ſtell dich zum Kampfe! Drache. Jch bin bereit. (Er erhebt ſich und ſchlägt mit den Flügeln.) (Casperl verſteckt ſich.) Roſenroth. Wohlan. (Er kämpft mit dem feuerſpeienden Drachen, haut auf ihn ein; der Bär ſtürzt ſich d’rauf.) Drache. Jch bin beſiegt. Verſinkt in den Boden. Ein papierener Drache fliegt auf und ver- ſchwindet oben; Roſenroth und Bär fallen ſich in die Arme. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0038" n="32"/> <sp who="#ROS"> <speaker>Roſenroth</speaker> <stage>(liest)</stage><lb/> <p>„Edler Prinz! Sei mir jederzeit willkommen!<lb/> „Empfange zugleich mein königliches Wort, daß ich<lb/> „dir meine geliebte Tochter Lilienweiß zur Gemahlin<lb/> „gebe, ſobald du ſie aus den Händen des böſen<lb/> „Negromanticus befreit haben wirſt!‟</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„Goldkron, König.‟</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Punktum, Streuſand d’rauf! aber auf den<lb/> Punktum kommt’s halt noch an, wegen der gewiſſen<lb/> Befreiung.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſenroth.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun erſt bin ich doppelt begeiſtert und mein<lb/> Muth kennt keine Grenzen, da der ſchönſte Lohn des<lb/> Lebens mir entgegenwinkt!</p><lb/> <p>Heda, Drache! ſtell dich zum Kampfe!</p> </sp><lb/> <sp who="#DRACH"> <speaker> <hi rendition="#c">Drache.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin bereit.</p> <stage>(Er erhebt ſich und ſchlägt mit den Flügeln.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Casperl verſteckt ſich.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#c">Roſenroth.</hi> </speaker><lb/> <p>Wohlan.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Er kämpft mit dem feuerſpeienden Drachen, haut auf ihn ein; der<lb/> Bär ſtürzt ſich d’rauf.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#DRACH"> <speaker> <hi rendition="#c">Drache.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin beſiegt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Verſinkt in den Boden. Ein papierener Drache fliegt auf und ver-<lb/> ſchwindet oben; Roſenroth und Bär fallen ſich in die Arme.</hi> </stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
Roſenroth (liest)
„Edler Prinz! Sei mir jederzeit willkommen!
„Empfange zugleich mein königliches Wort, daß ich
„dir meine geliebte Tochter Lilienweiß zur Gemahlin
„gebe, ſobald du ſie aus den Händen des böſen
„Negromanticus befreit haben wirſt!‟
„Goldkron, König.‟
Casperl.
Punktum, Streuſand d’rauf! aber auf den
Punktum kommt’s halt noch an, wegen der gewiſſen
Befreiung.
Roſenroth.
Nun erſt bin ich doppelt begeiſtert und mein
Muth kennt keine Grenzen, da der ſchönſte Lohn des
Lebens mir entgegenwinkt!
Heda, Drache! ſtell dich zum Kampfe!
Drache.
Jch bin bereit. (Er erhebt ſich und ſchlägt mit den Flügeln.)
(Casperl verſteckt ſich.)
Roſenroth.
Wohlan.
(Er kämpft mit dem feuerſpeienden Drachen, haut auf ihn ein; der
Bär ſtürzt ſich d’rauf.)
Drache.
Jch bin beſiegt.
Verſinkt in den Boden. Ein papierener Drache fliegt auf und ver-
ſchwindet oben; Roſenroth und Bär fallen ſich in die Arme.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |