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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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Rosenroth! Wo sind's denn? Sitzen's etwa hinter
einer Stauden? Der Casperl ist da! Nix is'! Weiß
der Guckuck, wo der wieder hin ist, und ich soll ihm
den Brief vom König Goldkron bringen! Hat er
vielleicht wieder ein Abenteuer im Kopf? Der
Geier soll so an Dienst holn, wo man's ganze Jahr
kein Ruh hat! Jetzt darf ich wieder einen halben
Tag rumlaufen bis ich ihn find, und derweil sitzt
er ganz kommod in ein'm Wirthshäusl und ißt
Bratl und Salat, während ich mir Lungl und Leber
'raus renn'. Schlipperment, ist das a Leben!
(ruft)
Prinz Rosenroth; Durchlaucht! (läust ab.)
Dünkelmaier.
Jn diesem Walde will ich mich verbergen bis
es Nacht wird und ich ungestört meinen Weg fort-
setzen kann. Glücklich bin ich bis daher gekommen.
Mein Geld hab ich mir in Banknoten umgewechselt
und trage es bequem in der Brieftasche. Jm näch-
sten Ort nehm' ich mir Extrapost -- denn leider
sind die Eisenbahnen noch nicht erfunden -- und
fahre bis Hamburg, wo ich mich nach Amerika ein-
schiffen werde. Der alte König Goldkron wird mich
wohl nicht verfolgen lassen; er denkt nur an seine
verlorne Tochter! Ha, ha, ha!
(will abgehen.)
Roſenroth! Wo ſind’s denn? Sitzen’s etwa hinter
einer Stauden? Der Casperl iſt da! Nix is’! Weiß
der Guckuck, wo der wieder hin iſt, und ich ſoll ihm
den Brief vom König Goldkron bringen! Hat er
vielleicht wieder ein Abenteuer im Kopf? Der
Geier ſoll ſo an Dienſt holn, wo man’s ganze Jahr
kein Ruh hat! Jetzt darf ich wieder einen halben
Tag rumlaufen bis ich ihn find, und derweil ſitzt
er ganz kommod in ein’m Wirthshäusl und ißt
Bratl und Salat, während ich mir Lungl und Leber
’raus renn’. Schlipperment, iſt das a Leben!
(ruft)
Prinz Roſenroth; Durchlaucht! (läuſt ab.)
Dünkelmaier.
Jn dieſem Walde will ich mich verbergen bis
es Nacht wird und ich ungeſtört meinen Weg fort-
ſetzen kann. Glücklich bin ich bis daher gekommen.
Mein Geld hab ich mir in Banknoten umgewechſelt
und trage es bequem in der Brieftaſche. Jm näch-
ſten Ort nehm’ ich mir Extrapoſt — denn leider
ſind die Eiſenbahnen noch nicht erfunden — und
fahre bis Hamburg, wo ich mich nach Amerika ein-
ſchiffen werde. Der alte König Goldkron wird mich
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verlorne Tochter! Ha, ha, ha!
(will abgehen.)
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[27/0033] Roſenroth! Wo ſind’s denn? Sitzen’s etwa hinter einer Stauden? Der Casperl iſt da! Nix is’! Weiß der Guckuck, wo der wieder hin iſt, und ich ſoll ihm den Brief vom König Goldkron bringen! Hat er vielleicht wieder ein Abenteuer im Kopf? Der Geier ſoll ſo an Dienſt holn, wo man’s ganze Jahr kein Ruh hat! Jetzt darf ich wieder einen halben Tag rumlaufen bis ich ihn find, und derweil ſitzt er ganz kommod in ein’m Wirthshäusl und ißt Bratl und Salat, während ich mir Lungl und Leber ’raus renn’. Schlipperment, iſt das a Leben! (ruft) Prinz Roſenroth; Durchlaucht! (läuſt ab.) Dünkelmaier. Jn dieſem Walde will ich mich verbergen bis es Nacht wird und ich ungeſtört meinen Weg fort- ſetzen kann. Glücklich bin ich bis daher gekommen. Mein Geld hab ich mir in Banknoten umgewechſelt und trage es bequem in der Brieftaſche. Jm näch- ſten Ort nehm’ ich mir Extrapoſt — denn leider ſind die Eiſenbahnen noch nicht erfunden — und fahre bis Hamburg, wo ich mich nach Amerika ein- ſchiffen werde. Der alte König Goldkron wird mich wohl nicht verfolgen laſſen; er denkt nur an ſeine verlorne Tochter! Ha, ha, ha! (will abgehen.)

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/33>, abgerufen am 21.11.2024.