Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Casperl. Die Fee Liebinniglich hat's vorgestern meim Herrn im Traum verzählt, daß der böse Zauberer Negromantikus die Prinzessin g'raubt hat und in einen Lilienstock verzaubert, weil's ihn nit hat hei- rathen wollen. König. Gütige Götter! welches Schicksal! Casperl. So -- das hab' ich Jhnen ausrichten sollen und jetzt werdn's schon wissen, was z'thun haben. A gut's Trinkgeld für'n Casperl, ein paar Flaschen Wein und was Gut's z'essen. Nach her sag' ich Jhnen noch was. König. Ein königliches Geschenk für diese Nachricht -- wenn ihr Jnhalt auch unerhört ist! Casperl. Was? unerhört? Sie hab'n ja g'hört, was ich Jhnen g'sagt hab'. König. Kommen Sie mit mir in mein Kabinet, um das Nähere zu besprechen, was in dieser Sache zu thun. Jch muß den edlen Prinzen sprechen. Casperl. Die Fee Liebinniglich hat’s vorgeſtern meim Herrn im Traum verzählt, daß der böſe Zauberer Negromantikus die Prinzeſſin g’raubt hat und in einen Lilienſtock verzaubert, weil’s ihn nit hat hei- rathen wollen. König. Gütige Götter! welches Schickſal! Casperl. So — das hab’ ich Jhnen ausrichten ſollen und jetzt werdn’s ſchon wiſſen, was z’thun haben. A gut’s Trinkgeld für’n Casperl, ein paar Flaſchen Wein und was Gut’s z’eſſen. Nach her ſag’ ich Jhnen noch was. König. Ein königliches Geſchenk für dieſe Nachricht — wenn ihr Jnhalt auch unerhört iſt! Casperl. Was? unerhört? Sie hab’n ja g’hört, was ich Jhnen g’ſagt hab’. König. Kommen Sie mit mir in mein Kabinet, um das Nähere zu beſprechen, was in dieſer Sache zu thun. Jch muß den edlen Prinzen ſprechen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0028" n="22"/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Fee Liebinniglich hat’s vorgeſtern meim<lb/> Herrn im Traum verzählt, daß der böſe Zauberer<lb/> Negromantikus die Prinzeſſin g’raubt hat und in<lb/> einen Lilienſtock verzaubert, weil’s ihn nit hat hei-<lb/> rathen wollen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Gütige Götter! welches Schickſal!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>So — das hab’ ich Jhnen ausrichten ſollen<lb/> und jetzt werdn’s ſchon wiſſen, was z’thun haben.<lb/> A gut’s Trinkgeld für’n Casperl, ein paar Flaſchen<lb/> Wein und was Gut’s z’eſſen. Nach her ſag’ ich<lb/> Jhnen noch was.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Ein königliches Geſchenk für dieſe Nachricht —<lb/> wenn ihr Jnhalt auch unerhört iſt!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Was? unerhört? Sie hab’n ja g’hört, was ich<lb/> Jhnen g’ſagt hab’.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Kommen Sie mit mir in mein Kabinet, um<lb/> das Nähere <hi rendition="#g">zu</hi> beſprechen, was in dieſer Sache zu<lb/> thun. Jch muß den edlen Prinzen ſprechen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0028]
Casperl.
Die Fee Liebinniglich hat’s vorgeſtern meim
Herrn im Traum verzählt, daß der böſe Zauberer
Negromantikus die Prinzeſſin g’raubt hat und in
einen Lilienſtock verzaubert, weil’s ihn nit hat hei-
rathen wollen.
König.
Gütige Götter! welches Schickſal!
Casperl.
So — das hab’ ich Jhnen ausrichten ſollen
und jetzt werdn’s ſchon wiſſen, was z’thun haben.
A gut’s Trinkgeld für’n Casperl, ein paar Flaſchen
Wein und was Gut’s z’eſſen. Nach her ſag’ ich
Jhnen noch was.
König.
Ein königliches Geſchenk für dieſe Nachricht —
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Casperl.
Was? unerhört? Sie hab’n ja g’hört, was ich
Jhnen g’ſagt hab’.
König.
Kommen Sie mit mir in mein Kabinet, um
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thun. Jch muß den edlen Prinzen ſprechen.
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