Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.Verwandlung. Dekoration wie am Anfange des Aktes. Mondschein. Schlafdorn (mit seiner Keule auf- und abgehend wie eine Schildwache.) (Singt.) Keine Ruh bei Tag und Nacht, Nichts was mir Vergnügen macht; Jmmer auf und abzugeh'n, Unabläßig Wache steh'n! Selbst der Mond wacht nur die Nacht, Wenn er scheint in seiner Pracht; Unter Tags in's Bett er geht, Weil die liebe Sonn' aufsteht. Auch die Sterne wandeln hin, Wenn das Morgenroth erschien, Ruhen aus von ihrem Gang Bei der Vögel Morgensang. Schlafen möcht' auch ich einmal; Jst doch's Wachen eine Qual! Hol' der Teufel die Hexerei Und die Feeen alle zwei! beßten Riesenfamilie! Eines schlafenden Mägdleins Verwandlung. Dekoration wie am Anfange des Aktes. Mondſchein. Schlafdorn (mit ſeiner Keule auf- und abgehend wie eine Schildwache.) (Singt.) Keine Ruh bei Tag und Nacht, Nichts was mir Vergnügen macht; Jmmer auf und abzugeh’n, Unabläßig Wache ſteh’n! Selbſt der Mond wacht nur die Nacht, Wenn er ſcheint in ſeiner Pracht; Unter Tags in’s Bett er geht, Weil die liebe Sonn’ aufſteht. Auch die Sterne wandeln hin, Wenn das Morgenroth erſchien, Ruhen aus von ihrem Gang Bei der Vögel Morgenſang. Schlafen möcht’ auch ich einmal; Jſt doch’s Wachen eine Qual! Hol’ der Teufel die Hexerei Und die Feeen alle zwei! beßten Rieſenfamilie! Eines ſchlafenden Mägdleins <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0273" n="267"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Verwandlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Dekoration wie am Anfange des Aktes.<lb/> Mondſchein.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#SCHLAF"> <speaker> <hi rendition="#c">Schlafdorn</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(mit ſeiner Keule auf- und abgehend wie eine Schildwache.)<lb/> (Singt.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Keine Ruh bei Tag und Nacht,</l><lb/> <l>Nichts was mir Vergnügen macht;</l><lb/> <l>Jmmer auf und abzugeh’n,</l><lb/> <l>Unabläßig Wache ſteh’n!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Selbſt der Mond wacht nur die Nacht,</l><lb/> <l>Wenn er ſcheint in ſeiner Pracht;</l><lb/> <l>Unter Tags in’s Bett er geht,</l><lb/> <l>Weil die liebe Sonn’ aufſteht.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Auch die Sterne wandeln hin,</l><lb/> <l>Wenn das Morgenroth erſchien,</l><lb/> <l>Ruhen aus von ihrem Gang</l><lb/> <l>Bei der Vögel Morgenſang.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Schlafen möcht’ auch ich einmal;</l><lb/> <l>Jſt doch’s Wachen eine Qual!</l><lb/> <l>Hol’ der Teufel die Hexerei</l><lb/> <l>Und die Feeen alle zwei!</l> </lg> </lg><lb/> <p>Schmählicher Dienſt für einen Rieſen aus der<lb/> beßten Rieſenfamilie! Eines ſchlafenden Mägdleins<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0273]
Verwandlung.
Dekoration wie am Anfange des Aktes.
Mondſchein.
Schlafdorn
(mit ſeiner Keule auf- und abgehend wie eine Schildwache.)
(Singt.)
Keine Ruh bei Tag und Nacht,
Nichts was mir Vergnügen macht;
Jmmer auf und abzugeh’n,
Unabläßig Wache ſteh’n!
Selbſt der Mond wacht nur die Nacht,
Wenn er ſcheint in ſeiner Pracht;
Unter Tags in’s Bett er geht,
Weil die liebe Sonn’ aufſteht.
Auch die Sterne wandeln hin,
Wenn das Morgenroth erſchien,
Ruhen aus von ihrem Gang
Bei der Vögel Morgenſang.
Schlafen möcht’ auch ich einmal;
Jſt doch’s Wachen eine Qual!
Hol’ der Teufel die Hexerei
Und die Feeen alle zwei!
Schmählicher Dienſt für einen Rieſen aus der
beßten Rieſenfamilie! Eines ſchlafenden Mägdleins
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