Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.
Greif wieder ich nach ihr, wenn du's befiehlst, Sei's, um der Majestät ein Lied zu weih'n! Purpur. Erhebe dich, willkommen sei! ich liebe Den Sang. Greif in die Saiten, mich zu grüssen Nach Sänger Art. Lantenßlang. Es sei, wenn du's erlaubst! (singt zur Laute.) Hast du mich auch nicht gerufen, Tret ich kühne ihr an die Stufen Deines Throns mit meinem Sang! Frei sind wir, des Liedes Meister, Unterthan sind uns die Geister, Die gebannt der Laute Klang! Kronen goldne Strahlen senken Nieder und die Scepter lenken Volkesschaaren; welche Pracht! Majestätisch wie die Sonne -- Zieht einher sie voller Wonne -- Leuchtet eines Königs Macht. Alle demuthvoll sich neigen Vor dem Herrscher, Alle schweigen,
Greif wieder ich nach ihr, wenn du’s befiehlſt, Sei’s, um der Majeſtät ein Lied zu weih’n! Purpur. Erhebe dich, willkommen ſei! ich liebe Den Sang. Greif in die Saiten, mich zu grüſſen Nach Sänger Art. Lantenßlang. Es ſei, wenn du’s erlaubſt! (ſingt zur Laute.) Haſt du mich auch nicht gerufen, Tret ich kühne ihr an die Stufen Deines Throns mit meinem Sang! Frei ſind wir, des Liedes Meiſter, Unterthan ſind uns die Geiſter, Die gebannt der Laute Klang! Kronen goldne Strahlen ſenken Nieder und die Scepter lenken Volkesſchaaren; welche Pracht! Majeſtätiſch wie die Sonne — Zieht einher ſie voller Wonne — Leuchtet eines Königs Macht. Alle demuthvoll ſich neigen Vor dem Herrſcher, Alle ſchweigen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#LAU"> <p><pb facs="#f0229" n="223"/> Greif wieder ich nach ihr, wenn du’s befiehlſt,<lb/> Sei’s, um der Majeſtät ein Lied zu weih’n!</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Purpur.</hi> </speaker><lb/> <p>Erhebe dich, willkommen ſei! ich liebe<lb/> Den Sang. Greif in die Saiten, mich zu grüſſen<lb/> Nach Sänger Art.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAU"> <speaker> <hi rendition="#c">Lantenßlang.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Es ſei, wenn du’s erlaubſt!</hi> </p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(ſingt zur Laute.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Haſt du mich auch nicht gerufen,</l><lb/> <l>Tret ich kühne ihr an die Stufen</l><lb/> <l>Deines Throns mit meinem Sang!</l><lb/> <l>Frei ſind wir, des Liedes Meiſter,</l><lb/> <l>Unterthan ſind uns die Geiſter,</l><lb/> <l>Die gebannt der Laute Klang!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Kronen goldne Strahlen ſenken</l><lb/> <l>Nieder und die Scepter lenken</l><lb/> <l>Volkesſchaaren; welche Pracht!</l><lb/> <l>Majeſtätiſch wie die Sonne —</l><lb/> <l>Zieht einher ſie voller Wonne —</l><lb/> <l>Leuchtet eines Königs Macht.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Alle demuthvoll ſich neigen</l><lb/> <l>Vor dem Herrſcher, Alle ſchweigen,</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0229]
Greif wieder ich nach ihr, wenn du’s befiehlſt,
Sei’s, um der Majeſtät ein Lied zu weih’n!
Purpur.
Erhebe dich, willkommen ſei! ich liebe
Den Sang. Greif in die Saiten, mich zu grüſſen
Nach Sänger Art.
Lantenßlang.
Es ſei, wenn du’s erlaubſt!
(ſingt zur Laute.)
Haſt du mich auch nicht gerufen,
Tret ich kühne ihr an die Stufen
Deines Throns mit meinem Sang!
Frei ſind wir, des Liedes Meiſter,
Unterthan ſind uns die Geiſter,
Die gebannt der Laute Klang!
Kronen goldne Strahlen ſenken
Nieder und die Scepter lenken
Volkesſchaaren; welche Pracht!
Majeſtätiſch wie die Sonne —
Zieht einher ſie voller Wonne —
Leuchtet eines Königs Macht.
Alle demuthvoll ſich neigen
Vor dem Herrſcher, Alle ſchweigen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |