Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Unter leiser Musik fliegen Schmetterlinge herbei und setzen sich auf die Blumen, nur auf die Lilie nicht. Lilie. Allein muß ich sein Jm Blumen-Hain Wer will mich erlösen Vom Zauber dem bösen? Fee. Geduld, Geduld! Liebinniglich Kömmt, Lilienweiß, zu trösten dich! Der Freudentag wird kommen Und alles Leid genommen! Geduld, Geduld in trüben Stunden Hat manchen Schmerz wohl überwunden; Ein krankes Herz, eine Dornenkron' Die bringen oft den schönsten Lohn! Drum sei getrost lieb Lilienweiß So wahr Liebinniglich ich heiß. Unter leiſer Muſik fliegen Schmetterlinge herbei und ſetzen ſich auf die Blumen, nur auf die Lilie nicht. Lilie. Allein muß ich ſein Jm Blumen-Hain Wer will mich erlöſen Vom Zauber dem böſen? Fee. Geduld, Geduld! Liebinniglich Kömmt, Lilienweiß, zu tröſten dich! Der Freudentag wird kommen Und alles Leid genommen! Geduld, Geduld in trüben Stunden Hat manchen Schmerz wohl überwunden; Ein krankes Herz, eine Dornenkron’ Die bringen oft den ſchönſten Lohn! Drum ſei getroſt lieb Lilienweiß So wahr Liebinniglich ich heiß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#LEO"> <pb facs="#f0019" n="13"/> <stage> <hi rendition="#c">Unter leiſer Muſik fliegen Schmetterlinge herbei und ſetzen ſich auf<lb/> die Blumen, nur auf die Lilie nicht.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#LIL"> <speaker> <hi rendition="#c">Lilie.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Allein muß ich ſein</l><lb/> <l>Jm Blumen-Hain</l><lb/> <l>Wer will mich erlöſen</l><lb/> <l>Vom Zauber dem böſen?</l> </lg> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Fee Liebinniglich erſcheint von Wolken getragen.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#FEE"> <speaker> <hi rendition="#c">Fee.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Geduld, Geduld! Liebinniglich</l><lb/> <l>Kömmt, Lilienweiß, zu tröſten dich!</l><lb/> <l>Der Freudentag wird kommen</l><lb/> <l>Und alles Leid genommen!</l><lb/> <l>Geduld, Geduld in trüben Stunden</l><lb/> <l>Hat manchen Schmerz wohl überwunden;</l><lb/> <l>Ein krankes Herz, eine Dornenkron’</l><lb/> <l>Die bringen oft den ſchönſten Lohn!</l><lb/> <l>Drum ſei getroſt lieb Lilienweiß</l><lb/> <l>So wahr Liebinniglich ich heiß.</l> </lg> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Der Vorhang fällt.</hi> </hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [13/0019]
Unter leiſer Muſik fliegen Schmetterlinge herbei und ſetzen ſich auf
die Blumen, nur auf die Lilie nicht.
Lilie.
Allein muß ich ſein
Jm Blumen-Hain
Wer will mich erlöſen
Vom Zauber dem böſen?
(Fee Liebinniglich erſcheint von Wolken getragen.)
Fee.
Geduld, Geduld! Liebinniglich
Kömmt, Lilienweiß, zu tröſten dich!
Der Freudentag wird kommen
Und alles Leid genommen!
Geduld, Geduld in trüben Stunden
Hat manchen Schmerz wohl überwunden;
Ein krankes Herz, eine Dornenkron’
Die bringen oft den ſchönſten Lohn!
Drum ſei getroſt lieb Lilienweiß
So wahr Liebinniglich ich heiß.
Der Vorhang fällt.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/19>, abgerufen am 16.07.2024. |