Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.
wahr. Aber laßt mich frei! -- Acht Jahre sind's ungefähr als wir hier auf eurer Burg durchzogen und dem Gesinde Kurzweil trieben; ich stahl mich ab, da fand ich ein schönes weißes Knäblein in der Wiege. -- -- Graf (sie unterbrechend.) Gott im Himmel -- hier ein Knäblein? Juta. Ein schönes, weißes Knäblein -- ich -- ich -- Graf. Weiter, weiter, verfluchtes Weib! Juta. Jch -- Jch -- Graf. Denk der Folter! Juta. Jch nahms mit mir, weil's mir so wohl gefiel und ich wollt's lieb haben. -- Graf. Mein Heinrich! Juta. Jch nahm's und zog's auf mit guten Bissen und pflegt's gut und strich ihm seine feine Sammt- haut und -- --
wahr. Aber laßt mich frei! — Acht Jahre ſind’s ungefähr als wir hier auf eurer Burg durchzogen und dem Geſinde Kurzweil trieben; ich ſtahl mich ab, da fand ich ein ſchönes weißes Knäblein in der Wiege. — — Graf (ſie unterbrechend.) Gott im Himmel — hier ein Knäblein? Juta. Ein ſchönes, weißes Knäblein — ich — ich — Graf. Weiter, weiter, verfluchtes Weib! Juta. Jch — Jch — Graf. Denk der Folter! Juta. Jch nahms mit mir, weil’s mir ſo wohl gefiel und ich wollt’s lieb haben. — Graf. Mein Heinrich! Juta. Jch nahm’s und zog’s auf mit guten Biſſen und pflegt’s gut und ſtrich ihm ſeine feine Sammt- haut und — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#JUT"> <p><pb facs="#f0118" n="112"/> wahr. Aber laßt mich frei! — Acht Jahre ſind’s<lb/> ungefähr als wir hier auf eurer Burg durchzogen<lb/> und dem Geſinde Kurzweil trieben; ich ſtahl mich<lb/> ab, da fand ich ein ſchönes weißes Knäblein in der<lb/> Wiege. — —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRA"> <speaker>Graf</speaker> <stage>(ſie unterbrechend.)</stage><lb/> <p>Gott im Himmel — hier ein Knäblein?</p> </sp><lb/> <sp who="#JUT"> <speaker> <hi rendition="#c">Juta.</hi> </speaker><lb/> <p>Ein ſchönes, weißes Knäblein — ich — ich —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRA"> <speaker> <hi rendition="#c">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Weiter, weiter, verfluchtes Weib!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUT"> <speaker> <hi rendition="#c">Juta.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch — Jch —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRA"> <speaker> <hi rendition="#c">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Denk der Folter!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUT"> <speaker> <hi rendition="#c">Juta.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch nahms mit mir, weil’s mir ſo wohl gefiel<lb/> und ich wollt’s lieb haben. —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRA"> <speaker> <hi rendition="#c">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Mein Heinrich!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUT"> <speaker> <hi rendition="#c">Juta.</hi> </speaker><lb/> <p>Jch nahm’s und zog’s auf mit guten Biſſen<lb/> und pflegt’s gut und ſtrich ihm ſeine feine Sammt-<lb/> haut und — —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0118]
wahr. Aber laßt mich frei! — Acht Jahre ſind’s
ungefähr als wir hier auf eurer Burg durchzogen
und dem Geſinde Kurzweil trieben; ich ſtahl mich
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Wiege. — —
Graf (ſie unterbrechend.)
Gott im Himmel — hier ein Knäblein?
Juta.
Ein ſchönes, weißes Knäblein — ich — ich —
Graf.
Weiter, weiter, verfluchtes Weib!
Juta.
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Graf.
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Juta.
Jch nahms mit mir, weil’s mir ſo wohl gefiel
und ich wollt’s lieb haben. —
Graf.
Mein Heinrich!
Juta.
Jch nahm’s und zog’s auf mit guten Biſſen
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