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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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Menrad.
So -- jetzt bist du wieder wohl, nicht wahr?
Kannst wohl ein bischen auf den Füssen stehen?
Heinrich (versucht aufzustehen, sinkt nieder.)
Aha! 's geht noch nicht armer Bursch. Bist
wohl recht weit gelaufen? Und wie ist dein Gewand
zerrissen! du mußt ja gefallen sein, und deine Händ-
chen sind wund; wie dauerst du mich! Sag' was
ist dir geschehen? Woher kömmst du in diesem er-
bärmlichen Zustande?
Heinrich (richtet sich auf.)
Ach! guter Mann, woher ich komm? Jch weiß
es selbst nicht.
Menrad.
Sonderbare Antwort.
Heinrich.
Bisher lebte ich nur in dunklen Höhlen und
sah kaum ein paar Mal das Tageslicht. Jch wüßt
auch gar Nichts von der Welt draußen und vom
lieben Gott oben im Himmel, wenn mir der gute
Schnaps nicht heimlich davon erzählt hätte.
Menrad.
Deine Reden sind mir Räthsel, liebes Kind;
aber sage: wer waren denn die Menschen, bei denen
du dich bisher aufgehalten hast?
Menrad.
So — jetzt biſt du wieder wohl, nicht wahr?
Kannſt wohl ein bischen auf den Füſſen ſtehen?
Heinrich (verſucht aufzuſtehen, ſinkt nieder.)
Aha! ’s geht noch nicht armer Burſch. Biſt
wohl recht weit gelaufen? Und wie iſt dein Gewand
zerriſſen! du mußt ja gefallen ſein, und deine Händ-
chen ſind wund; wie dauerſt du mich! Sag’ was
iſt dir geſchehen? Woher kömmſt du in dieſem er-
bärmlichen Zuſtande?
Heinrich (richtet ſich auf.)
Ach! guter Mann, woher ich komm? Jch weiß
es ſelbſt nicht.
Menrad.
Sonderbare Antwort.
Heinrich.
Bisher lebte ich nur in dunklen Höhlen und
ſah kaum ein paar Mal das Tageslicht. Jch wüßt
auch gar Nichts von der Welt draußen und vom
lieben Gott oben im Himmel, wenn mir der gute
Schnaps nicht heimlich davon erzählt hätte.
Menrad.
Deine Reden ſind mir Räthſel, liebes Kind;
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[98/0104] Menrad. So — jetzt biſt du wieder wohl, nicht wahr? Kannſt wohl ein bischen auf den Füſſen ſtehen? Heinrich (verſucht aufzuſtehen, ſinkt nieder.) Aha! ’s geht noch nicht armer Burſch. Biſt wohl recht weit gelaufen? Und wie iſt dein Gewand zerriſſen! du mußt ja gefallen ſein, und deine Händ- chen ſind wund; wie dauerſt du mich! Sag’ was iſt dir geſchehen? Woher kömmſt du in dieſem er- bärmlichen Zuſtande? Heinrich (richtet ſich auf.) Ach! guter Mann, woher ich komm? Jch weiß es ſelbſt nicht. Menrad. Sonderbare Antwort. Heinrich. Bisher lebte ich nur in dunklen Höhlen und ſah kaum ein paar Mal das Tageslicht. Jch wüßt auch gar Nichts von der Welt draußen und vom lieben Gott oben im Himmel, wenn mir der gute Schnaps nicht heimlich davon erzählt hätte. Menrad. Deine Reden ſind mir Räthſel, liebes Kind; aber ſage: wer waren denn die Menſchen, bei denen du dich bisher aufgehalten haſt?

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/104>, abgerufen am 27.11.2024.