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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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des Staats 17062, so dass das fremde Element nicht nur
diesen Ueberschuss produzirte, sondern auch noch das De-
fizit bei den Einheimischen decken musste.*)

Diese Abnahme des eingeborenen Elements, die aller-
dings durch Auswanderung nach dem Westen etwas geringer
ist, als sie scheint, ist eine Thatsache, die nicht nur von weiter-
blickenden Yankees selbst mit Sorge betrachtet wird, sondern
die auch der weltbürgerliche Culturfreund sehr zu beklagen hat.
Nicht nur gehen dadurch die Früchte Jahrhunderte langer
Anpassung des Europäers an das amerikanische Klima
wieder verloren, sondern der erfindungsreiche und erwerbs-
kräftige, aber auch schwungvolle und generöse Charakter
des Yankees würde in dem Concert der civilisirten Völker
schwer vermisst werden, wenn dieser Niedergang andauerte.
Indessen auch hier ist nach den Eindrücken von Aerzten,
wie ich auf Grund eines mehrjährigen Aufenthalts in Neu-
england nur bestätigen kann, die "Krankheit mehr eine mo-
ralische als eine physische", so dass Hoffnung auf Heilung
vorhanden ist.

Eine ähnliche Tendenz, nur in bedeutend geringerem
Grade zeigt sich bei den Juden der Vereinigten Staaten.
Im 19. Bulletin des letzten Census wird über 60360 Juden
in 10618 Familien berichtet, über die mit Hülfe von Rab-
binern umfangreiches statistisches Material gesammelt war.
Die Schlüsse zu dem der Censusbericht kommt, sind kurz
die: Die Eherate ist gering, nämlich nur 7,4 %0 gegen
9--11 %0 sonst in den nordöstlichen Staaten; die Geburten-
rate ist ebenfalls ziemlich klein: 20,8 %0; die Sterberate
ist dafür ausserordentlich gering, nur 7,1 %0, etwa nur
halb so gross wie bei anderen Amerikanern von ähnlicher
Lebenshaltung. Dabei leben die Juden meist in den un-
gesunderen Städten. Von 18115 Männern, deren Beruf
festgestellt wurde, waren nur 84 Arbeiter und 383 Land-

*) 51. Registration-Report of Massachusetts. Boston 1893.

des Staats 17062, so dass das fremde Element nicht nur
diesen Ueberschuss produzirte, sondern auch noch das De-
fizit bei den Einheimischen decken musste.*)

Diese Abnahme des eingeborenen Elements, die aller-
dings durch Auswanderung nach dem Westen etwas geringer
ist, als sie scheint, ist eine Thatsache, die nicht nur von weiter-
blickenden Yankees selbst mit Sorge betrachtet wird, sondern
die auch der weltbürgerliche Culturfreund sehr zu beklagen hat.
Nicht nur gehen dadurch die Früchte Jahrhunderte langer
Anpassung des Europäers an das amerikanische Klima
wieder verloren, sondern der erfindungsreiche und erwerbs-
kräftige, aber auch schwungvolle und generöse Charakter
des Yankees würde in dem Concert der civilisirten Völker
schwer vermisst werden, wenn dieser Niedergang andauerte.
Indessen auch hier ist nach den Eindrücken von Aerzten,
wie ich auf Grund eines mehrjährigen Aufenthalts in Neu-
england nur bestätigen kann, die „Krankheit mehr eine mo-
ralische als eine physische“, so dass Hoffnung auf Heilung
vorhanden ist.

Eine ähnliche Tendenz, nur in bedeutend geringerem
Grade zeigt sich bei den Juden der Vereinigten Staaten.
Im 19. Bulletin des letzten Census wird über 60360 Juden
in 10618 Familien berichtet, über die mit Hülfe von Rab-
binern umfangreiches statistisches Material gesammelt war.
Die Schlüsse zu dem der Censusbericht kommt, sind kurz
die: Die Eherate ist gering, nämlich nur 7,4 ‰ gegen
9—11 ‰ sonst in den nordöstlichen Staaten; die Geburten-
rate ist ebenfalls ziemlich klein: 20,8 ‰; die Sterberate
ist dafür ausserordentlich gering, nur 7,1 ‰, etwa nur
halb so gross wie bei anderen Amerikanern von ähnlicher
Lebenshaltung. Dabei leben die Juden meist in den un-
gesunderen Städten. Von 18115 Männern, deren Beruf
festgestellt wurde, waren nur 84 Arbeiter und 383 Land-

*) 51. Registration-Report of Massachusetts. Boston 1893.
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[77/0097] des Staats 17062, so dass das fremde Element nicht nur diesen Ueberschuss produzirte, sondern auch noch das De- fizit bei den Einheimischen decken musste. *) Diese Abnahme des eingeborenen Elements, die aller- dings durch Auswanderung nach dem Westen etwas geringer ist, als sie scheint, ist eine Thatsache, die nicht nur von weiter- blickenden Yankees selbst mit Sorge betrachtet wird, sondern die auch der weltbürgerliche Culturfreund sehr zu beklagen hat. Nicht nur gehen dadurch die Früchte Jahrhunderte langer Anpassung des Europäers an das amerikanische Klima wieder verloren, sondern der erfindungsreiche und erwerbs- kräftige, aber auch schwungvolle und generöse Charakter des Yankees würde in dem Concert der civilisirten Völker schwer vermisst werden, wenn dieser Niedergang andauerte. Indessen auch hier ist nach den Eindrücken von Aerzten, wie ich auf Grund eines mehrjährigen Aufenthalts in Neu- england nur bestätigen kann, die „Krankheit mehr eine mo- ralische als eine physische“, so dass Hoffnung auf Heilung vorhanden ist. Eine ähnliche Tendenz, nur in bedeutend geringerem Grade zeigt sich bei den Juden der Vereinigten Staaten. Im 19. Bulletin des letzten Census wird über 60360 Juden in 10618 Familien berichtet, über die mit Hülfe von Rab- binern umfangreiches statistisches Material gesammelt war. Die Schlüsse zu dem der Censusbericht kommt, sind kurz die: Die Eherate ist gering, nämlich nur 7,4 ‰ gegen 9—11 ‰ sonst in den nordöstlichen Staaten; die Geburten- rate ist ebenfalls ziemlich klein: 20,8 ‰; die Sterberate ist dafür ausserordentlich gering, nur 7,1 ‰, etwa nur halb so gross wie bei anderen Amerikanern von ähnlicher Lebenshaltung. Dabei leben die Juden meist in den un- gesunderen Städten. Von 18115 Männern, deren Beruf festgestellt wurde, waren nur 84 Arbeiter und 383 Land- *) 51. Registration-Report of Massachusetts. Boston 1893.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/97>, abgerufen am 27.11.2024.