Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.früh gealtert nach Hause zurückkehrte*), um mit den Lagneau führt noch genauere Ziffern an: Von Die relativ niedrige Sterbeziffer, die im Lauf des Jahr- *) Dumont, a. a. O. S. 96.
früh gealtert nach Hause zurückkehrte*), um mit den Lagneau führt noch genauere Ziffern an: Von Die relativ niedrige Sterbeziffer, die im Lauf des Jahr- *) Dumont, a. a. O. S. 96.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090" n="70"/> früh gealtert nach Hause zurückkehrte<note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Dumont</hi>, a. a. O. S. 96.</note>, um mit den<lb/> schwachen Heimgebliebenen, die mittlerweile die wirth-<lb/> schaftlichen Stellen occupirt hatten, den Kampf um’s Da-<lb/> sein und die Familiengründung aufzunehmen, in dem sie oft<lb/> scheiterten, so dass die Schwachen eher zur Kinderzeugung<lb/> kamen als sonst.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Lagneau</hi> führt noch genauere Ziffern an: Von<lb/> 1791—99 wurden 2080000 Mann eingereiht, von denen<lb/> nach verschiedenen Schätzungen 720000 bis 1500000<lb/> fielen. Von 1799—1815 dienten 3153600 Mann. Davon<lb/> blieb vor dem Feinde eine Million, eine zweite kam in<lb/> den Krankenhäusern und Lagern um. Im Krimkrieg, im<lb/> italienischen und mexikanischen Krieg, überhaupt in allen<lb/> Kriegen der Monarchien von 1825—69 wurden 356000<lb/> Leben hingerafft. Der Verlust, den die Gesammtbevölke-<lb/> rung an ihrer möglichen Zunahme durch den deutsch-<lb/> französischen Krieg und Commune-Aufstand erlitt, wird von<lb/><hi rendition="#g">Lagneau</hi> auf 1300000 Menschen berechnet. Die Zahl<lb/> der in diesem Kriege direkt an Wunden Gestorbenen be-<lb/> trug 89000. Zu diesen Verlusten im Kriege kommen noch<lb/> die durch innere Kämpfe. Die Religionsverfolgungen<lb/> früherer Zeiten (Inquisition, Ermordung der Hugenotten)<lb/> trafen zwar nicht so zahlreiche Opfer wie die Kriege; dafür<lb/> aber um so edlere. Die grosse Revolution entzog Frank-<lb/> reich ebenfalls viel tüchtiges Menschenmaterial. Viele<lb/> wanderten aus, viele wurden wirthschaftlich ruinirt, Tausende<lb/> starben auf dem Schafott. Dieses fortdauernde Riesen-<lb/> würgen unter den kräftigsten Männern der Nation legt den<lb/> Gedanken an ihre Entartung in der That sehr nahe.</p><lb/> <p>Die relativ niedrige Sterbeziffer, die im Lauf des Jahr-<lb/> hunderts sogar noch von 28 ‰ auf 22 ‰ gefallen ist, darf<lb/> uns, wie wir auf Seite 56 gesehen haben, nicht dazu ver-<lb/> leiten, die Entartung auszuschliessen. Wir müssen uns nach<lb/> anderen Anzeichen umthun.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0090]
früh gealtert nach Hause zurückkehrte *), um mit den
schwachen Heimgebliebenen, die mittlerweile die wirth-
schaftlichen Stellen occupirt hatten, den Kampf um’s Da-
sein und die Familiengründung aufzunehmen, in dem sie oft
scheiterten, so dass die Schwachen eher zur Kinderzeugung
kamen als sonst.
Lagneau führt noch genauere Ziffern an: Von
1791—99 wurden 2080000 Mann eingereiht, von denen
nach verschiedenen Schätzungen 720000 bis 1500000
fielen. Von 1799—1815 dienten 3153600 Mann. Davon
blieb vor dem Feinde eine Million, eine zweite kam in
den Krankenhäusern und Lagern um. Im Krimkrieg, im
italienischen und mexikanischen Krieg, überhaupt in allen
Kriegen der Monarchien von 1825—69 wurden 356000
Leben hingerafft. Der Verlust, den die Gesammtbevölke-
rung an ihrer möglichen Zunahme durch den deutsch-
französischen Krieg und Commune-Aufstand erlitt, wird von
Lagneau auf 1300000 Menschen berechnet. Die Zahl
der in diesem Kriege direkt an Wunden Gestorbenen be-
trug 89000. Zu diesen Verlusten im Kriege kommen noch
die durch innere Kämpfe. Die Religionsverfolgungen
früherer Zeiten (Inquisition, Ermordung der Hugenotten)
trafen zwar nicht so zahlreiche Opfer wie die Kriege; dafür
aber um so edlere. Die grosse Revolution entzog Frank-
reich ebenfalls viel tüchtiges Menschenmaterial. Viele
wanderten aus, viele wurden wirthschaftlich ruinirt, Tausende
starben auf dem Schafott. Dieses fortdauernde Riesen-
würgen unter den kräftigsten Männern der Nation legt den
Gedanken an ihre Entartung in der That sehr nahe.
Die relativ niedrige Sterbeziffer, die im Lauf des Jahr-
hunderts sogar noch von 28 ‰ auf 22 ‰ gefallen ist, darf
uns, wie wir auf Seite 56 gesehen haben, nicht dazu ver-
leiten, die Entartung auszuschliessen. Wir müssen uns nach
anderen Anzeichen umthun.
*) Dumont, a. a. O. S. 96.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |