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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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vielleicht schon abschätzen, nur nach der Mitte zu wird die
Sache schwieriger. Da giebt es auch trotz der verdienst-
vollen Untersuchungen der Militärärzte für das männliche
Geschlecht und der Lebensversicherungsgesellschaften noch
sehr viel zu arbeiten.

In dem Vorhergehenden haben wir den Kampf um's
Dasein der Individuen einer Rasse betrachtet, d. h. von
Zellstaaten. Bei der Keimauslese lernten wir einen Kampf
um's Dasein zwischen der nächst niedrigen Organisations-
stufe kennen, nämlich zwischen Zellen. Möglicherweise
lehrt uns die Zukunft noch einmal etwas über den Kampf
der Elemente, deren Wachsthum und Vermehrung erst wieder
die Zelle bilden.

Aber auch über dem einen Zellenstaat repraesentiren-
den Individuum giebt es noch Organisationstufen des Lebens,
das sind Stämme, Völker und Rassen. *) Auch unter ihnen
giebt es starke und schwache, die durch einen Kampf um's
Dasein unter einander zur besseren Entfaltung oder zum
Verfall kommen. Bei diesem Societätenkampf mussten
einige oder viele Mitglieder ausser den Eigenschaften, die
im Kampf um's Dasein der Individuen nützlich waren, noch
andere Eigenschaften besitzen, die zum Siege der
höheren Gemeinschaft nöthig waren, wie z. B. aufopfern-
den Heldenmuth, Kameradschaftlichkeit, Mannentreue, über-
haupt Altruismus. Die Gemeinschaften, unter denen viele
Individuen solcher Art waren, hatten mehr Aussicht, im
Kampf um's Dasein zu siegen, als andere. Die Societäten
sind nicht nur unter den Menschen zu Hause, sondern auch
bei anderen geselligen Thieren, wie z. B. Ameisen, Bienen,
Termiten.

Wir haben demgemäss im Ganzen drei Formen der

*) Vgl. Schäffle, A. Bau und Leben des socialen Körpers.
Tübingen 1881.
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vielleicht schon abschätzen, nur nach der Mitte zu wird die
Sache schwieriger. Da giebt es auch trotz der verdienst-
vollen Untersuchungen der Militärärzte für das männliche
Geschlecht und der Lebensversicherungsgesellschaften noch
sehr viel zu arbeiten.

In dem Vorhergehenden haben wir den Kampf um’s
Dasein der Individuen einer Rasse betrachtet, d. h. von
Zellstaaten. Bei der Keimauslese lernten wir einen Kampf
um’s Dasein zwischen der nächst niedrigen Organisations-
stufe kennen, nämlich zwischen Zellen. Möglicherweise
lehrt uns die Zukunft noch einmal etwas über den Kampf
der Elemente, deren Wachsthum und Vermehrung erst wieder
die Zelle bilden.

Aber auch über dem einen Zellenstaat repraesentiren-
den Individuum giebt es noch Organisationstufen des Lebens,
das sind Stämme, Völker und Rassen. *) Auch unter ihnen
giebt es starke und schwache, die durch einen Kampf um’s
Dasein unter einander zur besseren Entfaltung oder zum
Verfall kommen. Bei diesem Societätenkampf mussten
einige oder viele Mitglieder ausser den Eigenschaften, die
im Kampf um’s Dasein der Individuen nützlich waren, noch
andere Eigenschaften besitzen, die zum Siege der
höheren Gemeinschaft nöthig waren, wie z. B. aufopfern-
den Heldenmuth, Kameradschaftlichkeit, Mannentreue, über-
haupt Altruismus. Die Gemeinschaften, unter denen viele
Individuen solcher Art waren, hatten mehr Aussicht, im
Kampf um’s Dasein zu siegen, als andere. Die Societäten
sind nicht nur unter den Menschen zu Hause, sondern auch
bei anderen geselligen Thieren, wie z. B. Ameisen, Bienen,
Termiten.

Wir haben demgemäss im Ganzen drei Formen der

*) Vgl. Schäffle, A. Bau und Leben des socialen Körpers.
Tübingen 1881.
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[49/0069] vielleicht schon abschätzen, nur nach der Mitte zu wird die Sache schwieriger. Da giebt es auch trotz der verdienst- vollen Untersuchungen der Militärärzte für das männliche Geschlecht und der Lebensversicherungsgesellschaften noch sehr viel zu arbeiten. In dem Vorhergehenden haben wir den Kampf um’s Dasein der Individuen einer Rasse betrachtet, d. h. von Zellstaaten. Bei der Keimauslese lernten wir einen Kampf um’s Dasein zwischen der nächst niedrigen Organisations- stufe kennen, nämlich zwischen Zellen. Möglicherweise lehrt uns die Zukunft noch einmal etwas über den Kampf der Elemente, deren Wachsthum und Vermehrung erst wieder die Zelle bilden. Aber auch über dem einen Zellenstaat repraesentiren- den Individuum giebt es noch Organisationstufen des Lebens, das sind Stämme, Völker und Rassen. *) Auch unter ihnen giebt es starke und schwache, die durch einen Kampf um’s Dasein unter einander zur besseren Entfaltung oder zum Verfall kommen. Bei diesem Societätenkampf mussten einige oder viele Mitglieder ausser den Eigenschaften, die im Kampf um’s Dasein der Individuen nützlich waren, noch andere Eigenschaften besitzen, die zum Siege der höheren Gemeinschaft nöthig waren, wie z. B. aufopfern- den Heldenmuth, Kameradschaftlichkeit, Mannentreue, über- haupt Altruismus. Die Gemeinschaften, unter denen viele Individuen solcher Art waren, hatten mehr Aussicht, im Kampf um’s Dasein zu siegen, als andere. Die Societäten sind nicht nur unter den Menschen zu Hause, sondern auch bei anderen geselligen Thieren, wie z. B. Ameisen, Bienen, Termiten. Wir haben demgemäss im Ganzen drei Formen der *) Vgl. Schäffle, A. Bau und Leben des socialen Körpers. Tübingen 1881. 4

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/69>, abgerufen am 24.11.2024.