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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Ein Unterscheidungsmerkmal, allerdings nur für die
Vergangenheit, ist demnach der Erfolg. Doch ist derselbe
für eine Generation nur im Grossen und Ganzen zu ver-
werthen, da einestheils starke Convarianten durch nonselec-
torische Einflüsse zerstört werden können, andrerseits der
Entartungsprozess schwacher Convarianten sich durch
mehrere Generationen hinziehen kann. Durch einen Rück-
blick, sagen wir einmal von heute auf die Zeit vor tausend
Jahren, können wir uns den Begriff der starken Convarianten
etwas anschaulicher machen. Dieselben würden vor tau-
send Jahren einfach in den directen Vorfahren der noch
jetzt lebenden Individuen bestehen, nur müssen noch die
durch übermächtige Einflüsse beseitigten ebenso kräftigen
Convarianten dazu gerechnet werden. Diese Vorfahren be-
sassen eben diejenigen guten Eigenschaften, die das Fort-
blühen ihrer nachkommenden Geschlechter bis in die Gegen-
wart hinein bedingten.

Die Unterscheidung starker und schwacher Convarianten
vor dem Erfolg oder Misserfolg, also in allen Stadien vor
vollendeter Pflege ihrer Kinder, ist schwer, oft unmöglich.
Es müssten da alle möglichen Regulations-Apparate auf
ihre Zahl und Stärke untersucht werden. Das ist in exacter
Weise bei unserer mangelhaften Kenntniss der Regulationen
einfach nicht durchführbar. Trotzdem ist eine grobe Un-
terscheidung meist möglich. Der übermässig lange, dünne,
magere flachbrüstige und kurzathmige Jüngling ist ganz
sicher keine starke Convariante, ebenso wenig der hereditär
Syphilitische, der stark belastete Psychopath, das scrofulöse
Kind, das Weib mit kindlichen Geschlechtsorganen u. s. w.
Andrerseits sieht man wahre Musterexemplare geistig und
körperlich normal veranlagter Menschen, bei denen auch
eine erfolgreiche Thätigkeit im Dienste der Gattung höchst
wahrscheinlich ist.

Also das erste und das letzte Drittel in der Stufen-
leiter der starken und schwachen Convarianten könnten wir

Ein Unterscheidungsmerkmal, allerdings nur für die
Vergangenheit, ist demnach der Erfolg. Doch ist derselbe
für eine Generation nur im Grossen und Ganzen zu ver-
werthen, da einestheils starke Convarianten durch nonselec-
torische Einflüsse zerstört werden können, andrerseits der
Entartungsprozess schwacher Convarianten sich durch
mehrere Generationen hinziehen kann. Durch einen Rück-
blick, sagen wir einmal von heute auf die Zeit vor tausend
Jahren, können wir uns den Begriff der starken Convarianten
etwas anschaulicher machen. Dieselben würden vor tau-
send Jahren einfach in den directen Vorfahren der noch
jetzt lebenden Individuen bestehen, nur müssen noch die
durch übermächtige Einflüsse beseitigten ebenso kräftigen
Convarianten dazu gerechnet werden. Diese Vorfahren be-
sassen eben diejenigen guten Eigenschaften, die das Fort-
blühen ihrer nachkommenden Geschlechter bis in die Gegen-
wart hinein bedingten.

Die Unterscheidung starker und schwacher Convarianten
vor dem Erfolg oder Misserfolg, also in allen Stadien vor
vollendeter Pflege ihrer Kinder, ist schwer, oft unmöglich.
Es müssten da alle möglichen Regulations-Apparate auf
ihre Zahl und Stärke untersucht werden. Das ist in exacter
Weise bei unserer mangelhaften Kenntniss der Regulationen
einfach nicht durchführbar. Trotzdem ist eine grobe Un-
terscheidung meist möglich. Der übermässig lange, dünne,
magere flachbrüstige und kurzathmige Jüngling ist ganz
sicher keine starke Convariante, ebenso wenig der hereditär
Syphilitische, der stark belastete Psychopath, das scrofulöse
Kind, das Weib mit kindlichen Geschlechtsorganen u. s. w.
Andrerseits sieht man wahre Musterexemplare geistig und
körperlich normal veranlagter Menschen, bei denen auch
eine erfolgreiche Thätigkeit im Dienste der Gattung höchst
wahrscheinlich ist.

Also das erste und das letzte Drittel in der Stufen-
leiter der starken und schwachen Convarianten könnten wir

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[48/0068] Ein Unterscheidungsmerkmal, allerdings nur für die Vergangenheit, ist demnach der Erfolg. Doch ist derselbe für eine Generation nur im Grossen und Ganzen zu ver- werthen, da einestheils starke Convarianten durch nonselec- torische Einflüsse zerstört werden können, andrerseits der Entartungsprozess schwacher Convarianten sich durch mehrere Generationen hinziehen kann. Durch einen Rück- blick, sagen wir einmal von heute auf die Zeit vor tausend Jahren, können wir uns den Begriff der starken Convarianten etwas anschaulicher machen. Dieselben würden vor tau- send Jahren einfach in den directen Vorfahren der noch jetzt lebenden Individuen bestehen, nur müssen noch die durch übermächtige Einflüsse beseitigten ebenso kräftigen Convarianten dazu gerechnet werden. Diese Vorfahren be- sassen eben diejenigen guten Eigenschaften, die das Fort- blühen ihrer nachkommenden Geschlechter bis in die Gegen- wart hinein bedingten. Die Unterscheidung starker und schwacher Convarianten vor dem Erfolg oder Misserfolg, also in allen Stadien vor vollendeter Pflege ihrer Kinder, ist schwer, oft unmöglich. Es müssten da alle möglichen Regulations-Apparate auf ihre Zahl und Stärke untersucht werden. Das ist in exacter Weise bei unserer mangelhaften Kenntniss der Regulationen einfach nicht durchführbar. Trotzdem ist eine grobe Un- terscheidung meist möglich. Der übermässig lange, dünne, magere flachbrüstige und kurzathmige Jüngling ist ganz sicher keine starke Convariante, ebenso wenig der hereditär Syphilitische, der stark belastete Psychopath, das scrofulöse Kind, das Weib mit kindlichen Geschlechtsorganen u. s. w. Andrerseits sieht man wahre Musterexemplare geistig und körperlich normal veranlagter Menschen, bei denen auch eine erfolgreiche Thätigkeit im Dienste der Gattung höchst wahrscheinlich ist. Also das erste und das letzte Drittel in der Stufen- leiter der starken und schwachen Convarianten könnten wir

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/68>, abgerufen am 24.11.2024.