Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.bewusste, sondern auch die unbewusste Reaction gegen die Der Extralkampf umfasst das Verhalten der ein- Der Socialkampf umfasst das Verhalten der ein- Aus dem ganzen Socialkampf der Menschen lassen *) Darwin, Ch. Entstehung der Arten. S. 89 u. 90. **) Vgl. die Ausführungen F. A. Lange's in seiner Arbeiterfrage.
S. 89 u. ff. bewusste, sondern auch die unbewusste Reaction gegen die Der Extralkampf umfasst das Verhalten der ein- Der Socialkampf umfasst das Verhalten der ein- Aus dem ganzen Socialkampf der Menschen lassen *) Darwin, Ch. Entstehung der Arten. S. 89 u. 90. **) Vgl. die Ausführungen F. A. Lange’s in seiner Arbeiterfrage.
S. 89 u. ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0066" n="46"/> bewusste, sondern auch die unbewusste Reaction gegen die<lb/> selectorischen Wirkungen einschliesst.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Extralkampf</hi> umfasst das Verhalten der ein-<lb/> zelnen Varianten gegenüber allen Factoren der äusseren<lb/> Natur, die ganz direct auf sie wirken, ohne Vermittelung<lb/> anderer Convarianten. Hierher gehören gewisse Mengen<lb/> und Grade von Luft, Licht, Wärme, gewisse Krankheiten etc.<lb/> Bei Thieren spielt der Extralkampf eine grosse Rolle. Von<lb/> den Standvögeln eines Quartiers, erzählt <hi rendition="#g">Darwin</hi>, werden<lb/> oft durch starke Winterkälte nur 20 % übrig gelassen. Ein<lb/> Theil dieses Kampfes wird von ihm als extral angenom-<lb/> men, der andere durch den Streit um das verminderte<lb/> Futter als social. <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Darwin</hi>, Ch. Entstehung der Arten. S. 89 u. 90.</note></p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Socialkampf</hi> umfasst das Verhalten der ein-<lb/> zelnen Convarianten gegenüber den directen Wirkungen<lb/> anderer Convarianten oder den durch ihr Verhalten be-<lb/> dingten oder modificirten Wirkungen der äusseren Natur.<lb/> Der Socialkampf spielt unter den Menschen desshalb eine<lb/> so enorme Rolle, weil weitaus die meisten Menschen die<lb/> verschiedenen Güter zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse<lb/> nicht selbst herstellen, sondern im Austausch gegen nur<lb/> wenige von ihnen producirte Waarengattungen erwerben,<lb/> und weil selbst diese Production nur selten noch ein<lb/> Einzel-, sondern meist ein durch Arbeitstheilung vielglie-<lb/> driger socialer Process ist.</p><lb/> <p>Aus dem ganzen Socialkampf der Menschen lassen<lb/> sich wieder einzelne Formen herausheben. Der Kampf um<lb/> den tauglichen Gatten, die <hi rendition="#g">geschlechtliche Zucht-<lb/> wahl</hi> (sexuelle Auslese) <hi rendition="#g">Darwin’s</hi> ist eine solche Form.<lb/> Eine andere ist der <hi rendition="#g">oekonomische Kampf</hi>, der um<lb/> die Erlangung von Gütern und Dienstleistungen gekämpft<lb/> wird, die der Befriedigung der Lebensbedürfnisse dienen. <note place="foot" n="**)">Vgl. die Ausführungen F. A. <hi rendition="#g">Lange’s</hi> in seiner Arbeiterfrage.<lb/> S. 89 u. ff.</note></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0066]
bewusste, sondern auch die unbewusste Reaction gegen die
selectorischen Wirkungen einschliesst.
Der Extralkampf umfasst das Verhalten der ein-
zelnen Varianten gegenüber allen Factoren der äusseren
Natur, die ganz direct auf sie wirken, ohne Vermittelung
anderer Convarianten. Hierher gehören gewisse Mengen
und Grade von Luft, Licht, Wärme, gewisse Krankheiten etc.
Bei Thieren spielt der Extralkampf eine grosse Rolle. Von
den Standvögeln eines Quartiers, erzählt Darwin, werden
oft durch starke Winterkälte nur 20 % übrig gelassen. Ein
Theil dieses Kampfes wird von ihm als extral angenom-
men, der andere durch den Streit um das verminderte
Futter als social. *)
Der Socialkampf umfasst das Verhalten der ein-
zelnen Convarianten gegenüber den directen Wirkungen
anderer Convarianten oder den durch ihr Verhalten be-
dingten oder modificirten Wirkungen der äusseren Natur.
Der Socialkampf spielt unter den Menschen desshalb eine
so enorme Rolle, weil weitaus die meisten Menschen die
verschiedenen Güter zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse
nicht selbst herstellen, sondern im Austausch gegen nur
wenige von ihnen producirte Waarengattungen erwerben,
und weil selbst diese Production nur selten noch ein
Einzel-, sondern meist ein durch Arbeitstheilung vielglie-
driger socialer Process ist.
Aus dem ganzen Socialkampf der Menschen lassen
sich wieder einzelne Formen herausheben. Der Kampf um
den tauglichen Gatten, die geschlechtliche Zucht-
wahl (sexuelle Auslese) Darwin’s ist eine solche Form.
Eine andere ist der oekonomische Kampf, der um
die Erlangung von Gütern und Dienstleistungen gekämpft
wird, die der Befriedigung der Lebensbedürfnisse dienen. **)
*) Darwin, Ch. Entstehung der Arten. S. 89 u. 90.
**) Vgl. die Ausführungen F. A. Lange’s in seiner Arbeiterfrage.
S. 89 u. ff.
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