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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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nur durch eine Variation zu Stande, die die betreffende
Anlage an ihrem Auftreten verhindert.

Welche besonderen Ursachen jede einzelne Abänderung
in Wirklichkeit hat, ist nur in wenigen Fällen bekannt, wie
denn überhaupt die ganze Lehre der Variabilität noch sehr
in Dunkel gehüllt ist.

Die Grenzen der Variabilität sind sehr weit gezogen.
Von der krassesten Monstrosität bis zu den kleinsten indi-
viduellen Abänderungen giebt es alle Uebergänge. Wallace
bestimmte nach vielfachen Messungen an verschiedenen
Organen, dass die Variationen in der Grösse vieler Organe
bis zu 10 %, ja 20 % des Mittelwerths nach oben und
unten schwanken können. Dabei zeigt sich, dass jedes
Organ und jede Zellgruppe variiren kann und zwar bis zu
einem bestimmten Grade unabhängig von den übrigen Be-
standtheilen des Körpers. Häufig allerdings kommt es vor,
dass, wenn eine bestimmte Abänderung auftritt, eine be-
stimmte andere mit auftritt. Man spricht dann von Correlation
der Theile und correlativer Variation. Ein Beispiel hierfür
bilden die secundären Geschlechtscharaktere, wie die
tiefe Stimme und der Bart beim Mann, die fast stets fehlen,
wenn die Hoden nicht entwickelt sind. Die Sommersprossen
der Rothhaarigen und die Taubheit der blauäugigen Katzen
gehören auch hierher.

Was die Häufigkeit des Variirens anlangt, so giebt es
in einer Art nicht zwei Individuen, die sich ganz gleich
sind. Bei den Menschen ist dies allbekannt. Auch sehr
ähnliche Zwillinge und sog. Doppelgänger weisen bei ge-
nauem Hinsehen stets Verschiedenheiten auf. Das sind die
sog. individuellen Verschiedenheiten Darwin's. Doch auch
stärkere Variationen sind häufig genug. Wallace fand
sehr beträchtliche Variations-Grade bei 5--10 % der unter-
suchten Individuen vor. *) Die Bedingungen, welche das

*) Wallace, A. R. Der Darwinismus. Cap. III. S. 117.

nur durch eine Variation zu Stande, die die betreffende
Anlage an ihrem Auftreten verhindert.

Welche besonderen Ursachen jede einzelne Abänderung
in Wirklichkeit hat, ist nur in wenigen Fällen bekannt, wie
denn überhaupt die ganze Lehre der Variabilität noch sehr
in Dunkel gehüllt ist.

Die Grenzen der Variabilität sind sehr weit gezogen.
Von der krassesten Monstrosität bis zu den kleinsten indi-
viduellen Abänderungen giebt es alle Uebergänge. Wallace
bestimmte nach vielfachen Messungen an verschiedenen
Organen, dass die Variationen in der Grösse vieler Organe
bis zu 10 %, ja 20 % des Mittelwerths nach oben und
unten schwanken können. Dabei zeigt sich, dass jedes
Organ und jede Zellgruppe variiren kann und zwar bis zu
einem bestimmten Grade unabhängig von den übrigen Be-
standtheilen des Körpers. Häufig allerdings kommt es vor,
dass, wenn eine bestimmte Abänderung auftritt, eine be-
stimmte andere mit auftritt. Man spricht dann von Correlation
der Theile und correlativer Variation. Ein Beispiel hierfür
bilden die secundären Geschlechtscharaktere, wie die
tiefe Stimme und der Bart beim Mann, die fast stets fehlen,
wenn die Hoden nicht entwickelt sind. Die Sommersprossen
der Rothhaarigen und die Taubheit der blauäugigen Katzen
gehören auch hierher.

Was die Häufigkeit des Variirens anlangt, so giebt es
in einer Art nicht zwei Individuen, die sich ganz gleich
sind. Bei den Menschen ist dies allbekannt. Auch sehr
ähnliche Zwillinge und sog. Doppelgänger weisen bei ge-
nauem Hinsehen stets Verschiedenheiten auf. Das sind die
sog. individuellen Verschiedenheiten Darwin’s. Doch auch
stärkere Variationen sind häufig genug. Wallace fand
sehr beträchtliche Variations-Grade bei 5—10 % der unter-
suchten Individuen vor. *) Die Bedingungen, welche das

*) Wallace, A. R. Der Darwinismus. Cap. III. S. 117.
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[38/0058] nur durch eine Variation zu Stande, die die betreffende Anlage an ihrem Auftreten verhindert. Welche besonderen Ursachen jede einzelne Abänderung in Wirklichkeit hat, ist nur in wenigen Fällen bekannt, wie denn überhaupt die ganze Lehre der Variabilität noch sehr in Dunkel gehüllt ist. Die Grenzen der Variabilität sind sehr weit gezogen. Von der krassesten Monstrosität bis zu den kleinsten indi- viduellen Abänderungen giebt es alle Uebergänge. Wallace bestimmte nach vielfachen Messungen an verschiedenen Organen, dass die Variationen in der Grösse vieler Organe bis zu 10 %, ja 20 % des Mittelwerths nach oben und unten schwanken können. Dabei zeigt sich, dass jedes Organ und jede Zellgruppe variiren kann und zwar bis zu einem bestimmten Grade unabhängig von den übrigen Be- standtheilen des Körpers. Häufig allerdings kommt es vor, dass, wenn eine bestimmte Abänderung auftritt, eine be- stimmte andere mit auftritt. Man spricht dann von Correlation der Theile und correlativer Variation. Ein Beispiel hierfür bilden die secundären Geschlechtscharaktere, wie die tiefe Stimme und der Bart beim Mann, die fast stets fehlen, wenn die Hoden nicht entwickelt sind. Die Sommersprossen der Rothhaarigen und die Taubheit der blauäugigen Katzen gehören auch hierher. Was die Häufigkeit des Variirens anlangt, so giebt es in einer Art nicht zwei Individuen, die sich ganz gleich sind. Bei den Menschen ist dies allbekannt. Auch sehr ähnliche Zwillinge und sog. Doppelgänger weisen bei ge- nauem Hinsehen stets Verschiedenheiten auf. Das sind die sog. individuellen Verschiedenheiten Darwin’s. Doch auch stärkere Variationen sind häufig genug. Wallace fand sehr beträchtliche Variations-Grade bei 5—10 % der unter- suchten Individuen vor. *) Die Bedingungen, welche das *) Wallace, A. R. Der Darwinismus. Cap. III. S. 117.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/58>, abgerufen am 23.11.2024.