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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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fleissigen, vorbedachten und liebevollen Eltern werden ihre
Kinder viel eher durchbringen und so ihre Eigenschaften
häufiger vererben können. Überhaupt sind die obigen
Tugenden im Gesammtkampf der Familien in der mannig-
fachsten Art eine grosse Hülfe. Besonders Altruismus bei
allen Arten von Noth und Krankheit unter den Familien-
mitgliedern, wo man giebt und vergilt, wird durch den
Kampf um's Dasein ebenso gezüchtet werden, wie früher
durch den Kampf grösserer Gesellschaften, der sich durch
den Fortfall der Kriege ja sehr mildern würde. Selbst im
Extralkampf werden verschiedene wirthschaftliche Tugenden,
wie Intelligenz, Energie etc. weiter gezüchtet werden, da
sie bei groben Gefahren sowie im Kampf gegen Krankheiten
den ausjätenden Kräften entgegenarbeiten.

Hauptsächlich aber würden, wie Wallace gezeigt hat,
sämmtliche wirthschaftliche Tugenden ausser dem Egoismus,
durch die Fortdauer der geschlechtlichen Auslese weiter
gezüchtet werden, weil die allgemeine Richtung der sexuellen
Wahl auf die Tüchtigkeit überhaupt geht.

Wir überzeugen uns also, dass es auch in socialistischen
Gemeinwesen immer noch auslesende Factoren geben wird,
welche die Tendenz haben, die von der Concurrenz-Wirth-
schaft gezüchteten, so nothwendigen Eigenschaften ausser
dem Egoismus weiter zu präserviren.

Dazu kommt, dass dem Socialismus die Aufhebung
fast aller der contra- und nonselectorischen Schädlichkeiten
gutgeschrieben werden müsste, die der Capitalismus mit
sich gebracht hat, und die ja nicht nur die Gesundheit und
das Leben von Individuen, sondern daneben oft die von
ihnen produzirten Keime treffen und damit häufig auch eine
Verschlechterung der Anlagen der Kinder bedingen, die
daraus hervorgehen. Der Socialismus würde also direct
zur Verbesserung von Devarianten beitragen, würde sich
aber doch immer noch dem Rest schlechter Devarianten
gegenüber sehen, der aus anderen Ursachen entsteht.

fleissigen, vorbedachten und liebevollen Eltern werden ihre
Kinder viel eher durchbringen und so ihre Eigenschaften
häufiger vererben können. Überhaupt sind die obigen
Tugenden im Gesammtkampf der Familien in der mannig-
fachsten Art eine grosse Hülfe. Besonders Altruismus bei
allen Arten von Noth und Krankheit unter den Familien-
mitgliedern, wo man giebt und vergilt, wird durch den
Kampf um’s Dasein ebenso gezüchtet werden, wie früher
durch den Kampf grösserer Gesellschaften, der sich durch
den Fortfall der Kriege ja sehr mildern würde. Selbst im
Extralkampf werden verschiedene wirthschaftliche Tugenden,
wie Intelligenz, Energie etc. weiter gezüchtet werden, da
sie bei groben Gefahren sowie im Kampf gegen Krankheiten
den ausjätenden Kräften entgegenarbeiten.

Hauptsächlich aber würden, wie Wallace gezeigt hat,
sämmtliche wirthschaftliche Tugenden ausser dem Egoismus,
durch die Fortdauer der geschlechtlichen Auslese weiter
gezüchtet werden, weil die allgemeine Richtung der sexuellen
Wahl auf die Tüchtigkeit überhaupt geht.

Wir überzeugen uns also, dass es auch in socialistischen
Gemeinwesen immer noch auslesende Factoren geben wird,
welche die Tendenz haben, die von der Concurrenz-Wirth-
schaft gezüchteten, so nothwendigen Eigenschaften ausser
dem Egoismus weiter zu präserviren.

Dazu kommt, dass dem Socialismus die Aufhebung
fast aller der contra- und nonselectorischen Schädlichkeiten
gutgeschrieben werden müsste, die der Capitalismus mit
sich gebracht hat, und die ja nicht nur die Gesundheit und
das Leben von Individuen, sondern daneben oft die von
ihnen produzirten Keime treffen und damit häufig auch eine
Verschlechterung der Anlagen der Kinder bedingen, die
daraus hervorgehen. Der Socialismus würde also direct
zur Verbesserung von Devarianten beitragen, würde sich
aber doch immer noch dem Rest schlechter Devarianten
gegenüber sehen, der aus anderen Ursachen entsteht.

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[238/0258] fleissigen, vorbedachten und liebevollen Eltern werden ihre Kinder viel eher durchbringen und so ihre Eigenschaften häufiger vererben können. Überhaupt sind die obigen Tugenden im Gesammtkampf der Familien in der mannig- fachsten Art eine grosse Hülfe. Besonders Altruismus bei allen Arten von Noth und Krankheit unter den Familien- mitgliedern, wo man giebt und vergilt, wird durch den Kampf um’s Dasein ebenso gezüchtet werden, wie früher durch den Kampf grösserer Gesellschaften, der sich durch den Fortfall der Kriege ja sehr mildern würde. Selbst im Extralkampf werden verschiedene wirthschaftliche Tugenden, wie Intelligenz, Energie etc. weiter gezüchtet werden, da sie bei groben Gefahren sowie im Kampf gegen Krankheiten den ausjätenden Kräften entgegenarbeiten. Hauptsächlich aber würden, wie Wallace gezeigt hat, sämmtliche wirthschaftliche Tugenden ausser dem Egoismus, durch die Fortdauer der geschlechtlichen Auslese weiter gezüchtet werden, weil die allgemeine Richtung der sexuellen Wahl auf die Tüchtigkeit überhaupt geht. Wir überzeugen uns also, dass es auch in socialistischen Gemeinwesen immer noch auslesende Factoren geben wird, welche die Tendenz haben, die von der Concurrenz-Wirth- schaft gezüchteten, so nothwendigen Eigenschaften ausser dem Egoismus weiter zu präserviren. Dazu kommt, dass dem Socialismus die Aufhebung fast aller der contra- und nonselectorischen Schädlichkeiten gutgeschrieben werden müsste, die der Capitalismus mit sich gebracht hat, und die ja nicht nur die Gesundheit und das Leben von Individuen, sondern daneben oft die von ihnen produzirten Keime treffen und damit häufig auch eine Verschlechterung der Anlagen der Kinder bedingen, die daraus hervorgehen. Der Socialismus würde also direct zur Verbesserung von Devarianten beitragen, würde sich aber doch immer noch dem Rest schlechter Devarianten gegenüber sehen, der aus anderen Ursachen entsteht.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/258>, abgerufen am 23.11.2024.