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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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zu müssen, die zwar nicht zu den besten und schönsten
gehört, die aber doch ein Weib ist, das ihn lieben kann.
Grade der Mann wird in seinen zwanziger Jahren alles
mögliche aufbieten, zum Liebesgenuss zu gelangen. Das
ist ein ziemlich allgemein anerkannter anthropologischer
Unterschied vom Weibe.

Diese Einwürfe, die ich der Ansicht Wallace's
mache, sollen nun nicht für die socialistische Gesellschaft
eine grosse Tendenz nach Verbesserung der sexuellen
Zuchtwahl ableugnen. Solche Tendenz wird sich sicher
einstellen und wird durch die Fernhaltung der schlechtesten
Individuen von der Ehe eine ausjätende Function ausüben.

Was ich durch meine Einwürfe betonen will, ist nur,
dass ich den Grad oder das Maass der Ausjätung durch
solche bessere sexuelle Zuchtwahl nicht für ausreichend
halte, um den mächtigen Verlust an natürlicher Ausjätung,
den die menschliche Rasse bei der völligen Durchführung
der nonselectorischen Systeme erleiden würde, zu ersetzen,
oder um ein sogar noch wirksameres Moment für die
Hebung der Rasse zu bilden. Ich zweifle, ob diese ver-
besserte sexuelle Zuchtwahl quantitativ so stark arbeiten
wird, dass alle schlechteren Devarianten wirklich ausge-
jätet werden.

Ich glaube, es ist im Interesse der nonselectorischen
Forderungen nöthig, sich noch nach weiteren Garantien
umzusehen. Dies wird um so nothwendiger sein, als --
und das ist mein letztes Bedenken gegen Wallace's An-
sicht -- eine schärfere sexuelle Zuchtwahl, wie sie durch
eine zweckentsprechende Erziehung der jungen Leute zu
höheren Ansprüchen herbeigeführt werden könnte, doch
auch immer Hand in Hand geht mit einer schärferen Aus-
jäte. Nun ist hier ja zweifelsohne diese Form der Aus-
merzung nicht mit dem Elend verbunden, wie so oft die
wirthschaftliche und andere Formen.

Allein ein gewisses Quantum Elend und Schmerzen

zu müssen, die zwar nicht zu den besten und schönsten
gehört, die aber doch ein Weib ist, das ihn lieben kann.
Grade der Mann wird in seinen zwanziger Jahren alles
mögliche aufbieten, zum Liebesgenuss zu gelangen. Das
ist ein ziemlich allgemein anerkannter anthropologischer
Unterschied vom Weibe.

Diese Einwürfe, die ich der Ansicht Wallace’s
mache, sollen nun nicht für die socialistische Gesellschaft
eine grosse Tendenz nach Verbesserung der sexuellen
Zuchtwahl ableugnen. Solche Tendenz wird sich sicher
einstellen und wird durch die Fernhaltung der schlechtesten
Individuen von der Ehe eine ausjätende Function ausüben.

Was ich durch meine Einwürfe betonen will, ist nur,
dass ich den Grad oder das Maass der Ausjätung durch
solche bessere sexuelle Zuchtwahl nicht für ausreichend
halte, um den mächtigen Verlust an natürlicher Ausjätung,
den die menschliche Rasse bei der völligen Durchführung
der nonselectorischen Systeme erleiden würde, zu ersetzen,
oder um ein sogar noch wirksameres Moment für die
Hebung der Rasse zu bilden. Ich zweifle, ob diese ver-
besserte sexuelle Zuchtwahl quantitativ so stark arbeiten
wird, dass alle schlechteren Devarianten wirklich ausge-
jätet werden.

Ich glaube, es ist im Interesse der nonselectorischen
Forderungen nöthig, sich noch nach weiteren Garantien
umzusehen. Dies wird um so nothwendiger sein, als —
und das ist mein letztes Bedenken gegen Wallace’s An-
sicht — eine schärfere sexuelle Zuchtwahl, wie sie durch
eine zweckentsprechende Erziehung der jungen Leute zu
höheren Ansprüchen herbeigeführt werden könnte, doch
auch immer Hand in Hand geht mit einer schärferen Aus-
jäte. Nun ist hier ja zweifelsohne diese Form der Aus-
merzung nicht mit dem Elend verbunden, wie so oft die
wirthschaftliche und andere Formen.

Allein ein gewisses Quantum Elend und Schmerzen

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[223/0243] zu müssen, die zwar nicht zu den besten und schönsten gehört, die aber doch ein Weib ist, das ihn lieben kann. Grade der Mann wird in seinen zwanziger Jahren alles mögliche aufbieten, zum Liebesgenuss zu gelangen. Das ist ein ziemlich allgemein anerkannter anthropologischer Unterschied vom Weibe. Diese Einwürfe, die ich der Ansicht Wallace’s mache, sollen nun nicht für die socialistische Gesellschaft eine grosse Tendenz nach Verbesserung der sexuellen Zuchtwahl ableugnen. Solche Tendenz wird sich sicher einstellen und wird durch die Fernhaltung der schlechtesten Individuen von der Ehe eine ausjätende Function ausüben. Was ich durch meine Einwürfe betonen will, ist nur, dass ich den Grad oder das Maass der Ausjätung durch solche bessere sexuelle Zuchtwahl nicht für ausreichend halte, um den mächtigen Verlust an natürlicher Ausjätung, den die menschliche Rasse bei der völligen Durchführung der nonselectorischen Systeme erleiden würde, zu ersetzen, oder um ein sogar noch wirksameres Moment für die Hebung der Rasse zu bilden. Ich zweifle, ob diese ver- besserte sexuelle Zuchtwahl quantitativ so stark arbeiten wird, dass alle schlechteren Devarianten wirklich ausge- jätet werden. Ich glaube, es ist im Interesse der nonselectorischen Forderungen nöthig, sich noch nach weiteren Garantien umzusehen. Dies wird um so nothwendiger sein, als — und das ist mein letztes Bedenken gegen Wallace’s An- sicht — eine schärfere sexuelle Zuchtwahl, wie sie durch eine zweckentsprechende Erziehung der jungen Leute zu höheren Ansprüchen herbeigeführt werden könnte, doch auch immer Hand in Hand geht mit einer schärferen Aus- jäte. Nun ist hier ja zweifelsohne diese Form der Aus- merzung nicht mit dem Elend verbunden, wie so oft die wirthschaftliche und andere Formen. Allein ein gewisses Quantum Elend und Schmerzen

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/243>, abgerufen am 27.11.2024.