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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Überall würde ausserdem die Frage eine Hauptrolle
spielen (also auch bei der Kopfgrösse), was von den Unter-
schieden zwischen Armen und Wohlhabenden ist nur der
Anlage
und was nur den äusseren Wirkungen auf
dieselbe zuzuschreiben. Die sichere Entscheidung dieser
Frage im Einzelfall wird meist unmöglich sein. Und was
die Beurtheilung ganzer Bevölkerungs-Schichten anlangt, so
sind Männer wie Buckle und viele Socialisten, die von
Unterschieden der Anlagen bei Wohlhabenden und Armen
nichts wissen wollen, grade so sehr dem Vorwurf der Ein-
seitigkeit ausgesetzt, als diejenigen bürgerlichen Darwinianer,
die gegen die Wirkungen der Umgebung auf die Menschen
im Lauf ihres Individuallebens halb blind sind und alles
auf Anlage zurückführen.

Von diesem Standpunkt aus müssen auch die ein-
gehenden Untersuchungen Ammon's über die Verschiebung
des hellen und dunklen Typus in Deutschland betrachtet
werden. *)

Nach Ammon gehören die Wohlhabenden, wie über-
haupt der bessere Theil der Nation, mehr einem blonden,
langköpfigen, den alten Germanen ähnlichem Typus an,
während die Armen, die im Kampf um's Dasein wenigstens
in den Städten Unterliegenden, mehr einem kleineren
dunkleren, rundköpfigen Typus angehören. **) Im Alterthum
und im Mittelalter hätten zahlreiche Mischungen der beiden
Typen stattgefunden. Nebenher sei auf der einen Seite
eine Auslese des hellen Typs gegangen, der die besseren

*) Ammon, a. a. O. bes. Zusammenfassung S. 312 u. ff.
**) Folgende Aeusserung von Hölder wird auch von Ammon
S. 257 herangezogen: "Leicht kann sich Jedermann überzeugen, dass
im Allgemeinen die brachycephale (kurzköpfige) Schädelform unter
der niederen Volksklasse überall im Lande am häufigsten vorkommt.
Die besitzenden, höher stehenden Klassen, so namentlich der ältere
Adel, stehen dem unvermischten germanischen Typus viel näher
als jene."

Überall würde ausserdem die Frage eine Hauptrolle
spielen (also auch bei der Kopfgrösse), was von den Unter-
schieden zwischen Armen und Wohlhabenden ist nur der
Anlage
und was nur den äusseren Wirkungen auf
dieselbe zuzuschreiben. Die sichere Entscheidung dieser
Frage im Einzelfall wird meist unmöglich sein. Und was
die Beurtheilung ganzer Bevölkerungs-Schichten anlangt, so
sind Männer wie Buckle und viele Socialisten, die von
Unterschieden der Anlagen bei Wohlhabenden und Armen
nichts wissen wollen, grade so sehr dem Vorwurf der Ein-
seitigkeit ausgesetzt, als diejenigen bürgerlichen Darwinianer,
die gegen die Wirkungen der Umgebung auf die Menschen
im Lauf ihres Individuallebens halb blind sind und alles
auf Anlage zurückführen.

Von diesem Standpunkt aus müssen auch die ein-
gehenden Untersuchungen Ammon’s über die Verschiebung
des hellen und dunklen Typus in Deutschland betrachtet
werden. *)

Nach Ammon gehören die Wohlhabenden, wie über-
haupt der bessere Theil der Nation, mehr einem blonden,
langköpfigen, den alten Germanen ähnlichem Typus an,
während die Armen, die im Kampf um’s Dasein wenigstens
in den Städten Unterliegenden, mehr einem kleineren
dunkleren, rundköpfigen Typus angehören. **) Im Alterthum
und im Mittelalter hätten zahlreiche Mischungen der beiden
Typen stattgefunden. Nebenher sei auf der einen Seite
eine Auslese des hellen Typs gegangen, der die besseren

*) Ammon, a. a. O. bes. Zusammenfassung S. 312 u. ff.
**) Folgende Aeusserung von Hölder wird auch von Ammon
S. 257 herangezogen: „Leicht kann sich Jedermann überzeugen, dass
im Allgemeinen die brachycephale (kurzköpfige) Schädelform unter
der niederen Volksklasse überall im Lande am häufigsten vorkommt.
Die besitzenden, höher stehenden Klassen, so namentlich der ältere
Adel, stehen dem unvermischten germanischen Typus viel näher
als jene.“
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[176/0196] Überall würde ausserdem die Frage eine Hauptrolle spielen (also auch bei der Kopfgrösse), was von den Unter- schieden zwischen Armen und Wohlhabenden ist nur der Anlage und was nur den äusseren Wirkungen auf dieselbe zuzuschreiben. Die sichere Entscheidung dieser Frage im Einzelfall wird meist unmöglich sein. Und was die Beurtheilung ganzer Bevölkerungs-Schichten anlangt, so sind Männer wie Buckle und viele Socialisten, die von Unterschieden der Anlagen bei Wohlhabenden und Armen nichts wissen wollen, grade so sehr dem Vorwurf der Ein- seitigkeit ausgesetzt, als diejenigen bürgerlichen Darwinianer, die gegen die Wirkungen der Umgebung auf die Menschen im Lauf ihres Individuallebens halb blind sind und alles auf Anlage zurückführen. Von diesem Standpunkt aus müssen auch die ein- gehenden Untersuchungen Ammon’s über die Verschiebung des hellen und dunklen Typus in Deutschland betrachtet werden. *) Nach Ammon gehören die Wohlhabenden, wie über- haupt der bessere Theil der Nation, mehr einem blonden, langköpfigen, den alten Germanen ähnlichem Typus an, während die Armen, die im Kampf um’s Dasein wenigstens in den Städten Unterliegenden, mehr einem kleineren dunkleren, rundköpfigen Typus angehören. **) Im Alterthum und im Mittelalter hätten zahlreiche Mischungen der beiden Typen stattgefunden. Nebenher sei auf der einen Seite eine Auslese des hellen Typs gegangen, der die besseren *) Ammon, a. a. O. bes. Zusammenfassung S. 312 u. ff. **) Folgende Aeusserung von Hölder wird auch von Ammon S. 257 herangezogen: „Leicht kann sich Jedermann überzeugen, dass im Allgemeinen die brachycephale (kurzköpfige) Schädelform unter der niederen Volksklasse überall im Lande am häufigsten vorkommt. Die besitzenden, höher stehenden Klassen, so namentlich der ältere Adel, stehen dem unvermischten germanischen Typus viel näher als jene.“

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/196>, abgerufen am 22.11.2024.