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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Man hört so oft von der Gesundheit reden, die dem Armen
als Lohn für seine einfache Lebensweise zu Theil wird,
gegenüber der Kränklichkeit des Wohlhabenden in Folge
üppiger Lebensweise, und tritt auch wohl manchmal mit
dieser Behauptung allzu unzufriedenen Elementen entgegen.
Allein die Statistik lehrt doch etwas ganz Anderes.
Über die Morbidität und Mortalität der Gesammtheit der
Armen und der der Wohlhabenden in einem Lande ist
mir nur wenig Material zugänglich. Was das allmählige
Erlöschen der Familien des hohen Adels anlangt, so spielen
dabei Inzucht, künstliche Verminderung der Geburten und
häufiges Heirathen von Erbinnen, d. h. Töchter kinder-
armer Eltern, eine ziemlich bedeutende Rolle. Im übrigen
aber steht Morbidität und Mortalität unter sonst gleichen
Umständen im umgekehrten Verhältniss zum Einkommen.
Einige Zahlen mögen dies für die Sterblichkeit, resp. das
durchschnittliche Lebensalter darthun.

"Für England hat die Berufs-Statistik als durchschnitt-
liches Lebensalter festgestellt:

in den höheren Klassen 44 Jahre
in dem niederen Mittelstand 26 "
bei den arbeitenden Klassen 22 "

Nach derselben Quelle beträgt die Sterblichkeitsziffer

für das ganze Land 22 %0
für den Wohnsitz der höheren Klassen 17 "
für die Arbeiter-Districte 36 "

und Dr. A. E. Burkhardt, Professor für Hygiene in Basel: Ueber
die Gesundheitsverhältnisse der Fabrik-Bevölkerung in der Schweiz,
ferner die Arbeit von Dr. H. Rauchberg: Ueber die Erkrankungs-
und Sterblichkeits-Verhältnisse bei der allgemeinen Arbeiter-Kranken-
und Invalidenkasse in Wien 1887. Einen kurzen Auszug daraus giebt
Dr. H. Lux in seinem geschickt zusammengestellten Socialpolitischen
Handbuch. Berlin 1892. -- Vgl. ferner Engels. Fr. Die Lage der
arbeitenden Klassen in England. II. Aufl. 1892. -- Marx, K. Das
Kapital. 1. Band. III. Aufl. Hamburg 1883.

Man hört so oft von der Gesundheit reden, die dem Armen
als Lohn für seine einfache Lebensweise zu Theil wird,
gegenüber der Kränklichkeit des Wohlhabenden in Folge
üppiger Lebensweise, und tritt auch wohl manchmal mit
dieser Behauptung allzu unzufriedenen Elementen entgegen.
Allein die Statistik lehrt doch etwas ganz Anderes.
Über die Morbidität und Mortalität der Gesammtheit der
Armen und der der Wohlhabenden in einem Lande ist
mir nur wenig Material zugänglich. Was das allmählige
Erlöschen der Familien des hohen Adels anlangt, so spielen
dabei Inzucht, künstliche Verminderung der Geburten und
häufiges Heirathen von Erbinnen, d. h. Töchter kinder-
armer Eltern, eine ziemlich bedeutende Rolle. Im übrigen
aber steht Morbidität und Mortalität unter sonst gleichen
Umständen im umgekehrten Verhältniss zum Einkommen.
Einige Zahlen mögen dies für die Sterblichkeit, resp. das
durchschnittliche Lebensalter darthun.

„Für England hat die Berufs-Statistik als durchschnitt-
liches Lebensalter festgestellt:

in den höheren Klassen 44 Jahre
in dem niederen Mittelstand 26 „
bei den arbeitenden Klassen 22 „

Nach derselben Quelle beträgt die Sterblichkeitsziffer

für das ganze Land 22 ‰
für den Wohnsitz der höheren Klassen 17 „
für die Arbeiter-Districte 36 „

und Dr. A. E. Burkhardt, Professor für Hygiene in Basel: Ueber
die Gesundheitsverhältnisse der Fabrik-Bevölkerung in der Schweiz,
ferner die Arbeit von Dr. H. Rauchberg: Ueber die Erkrankungs-
und Sterblichkeits-Verhältnisse bei der allgemeinen Arbeiter-Kranken-
und Invalidenkasse in Wien 1887. Einen kurzen Auszug daraus giebt
Dr. H. Lux in seinem geschickt zusammengestellten Socialpolitischen
Handbuch. Berlin 1892. — Vgl. ferner Engels. Fr. Die Lage der
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Kapital. 1. Band. III. Aufl. Hamburg 1883.
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[157/0177] Man hört so oft von der Gesundheit reden, die dem Armen als Lohn für seine einfache Lebensweise zu Theil wird, gegenüber der Kränklichkeit des Wohlhabenden in Folge üppiger Lebensweise, und tritt auch wohl manchmal mit dieser Behauptung allzu unzufriedenen Elementen entgegen. Allein die Statistik lehrt doch etwas ganz Anderes. Über die Morbidität und Mortalität der Gesammtheit der Armen und der der Wohlhabenden in einem Lande ist mir nur wenig Material zugänglich. Was das allmählige Erlöschen der Familien des hohen Adels anlangt, so spielen dabei Inzucht, künstliche Verminderung der Geburten und häufiges Heirathen von Erbinnen, d. h. Töchter kinder- armer Eltern, eine ziemlich bedeutende Rolle. Im übrigen aber steht Morbidität und Mortalität unter sonst gleichen Umständen im umgekehrten Verhältniss zum Einkommen. Einige Zahlen mögen dies für die Sterblichkeit, resp. das durchschnittliche Lebensalter darthun. „Für England hat die Berufs-Statistik als durchschnitt- liches Lebensalter festgestellt: in den höheren Klassen 44 Jahre in dem niederen Mittelstand 26 „ bei den arbeitenden Klassen 22 „ Nach derselben Quelle beträgt die Sterblichkeitsziffer für das ganze Land 22 ‰ für den Wohnsitz der höheren Klassen 17 „ für die Arbeiter-Districte 36 „ *) *) und Dr. A. E. Burkhardt, Professor für Hygiene in Basel: Ueber die Gesundheitsverhältnisse der Fabrik-Bevölkerung in der Schweiz, ferner die Arbeit von Dr. H. Rauchberg: Ueber die Erkrankungs- und Sterblichkeits-Verhältnisse bei der allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Invalidenkasse in Wien 1887. Einen kurzen Auszug daraus giebt Dr. H. Lux in seinem geschickt zusammengestellten Socialpolitischen Handbuch. Berlin 1892. — Vgl. ferner Engels. Fr. Die Lage der arbeitenden Klassen in England. II. Aufl. 1892. — Marx, K. Das Kapital. 1. Band. III. Aufl. Hamburg 1883.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/177>, abgerufen am 22.11.2024.