sammenhang mit, oder noch eher als Unterstützung für ... den grossen Strom angelsächsischer Auswanderung nach dem Westen hin betrachtet werden."" So dunkel das Problem des Fortschritts der Civilisation ist, so können wir wenigstens sehen, dass eine Nation, welche eine lange Zeit hindurch die grösste Zahl hoch intellectueller, ener- gischer, tapferer, patriotischer und wohlwollender Männer erzeugte, im Allgemeinen über weniger begünstigte Nationen das Übergewicht erlangen wird". So weit Darwin, der Angelsachse.
Erinnern wir uns noch aus dem Capitel über die Vermehrung der Zahl, dass von allen Westariern die Angelsachsen sich am stärksten ausbreiten, und dass auch die englische Sprache die übrigen westarischen Sprachen in ihrer Entwickelung weit hinter sich lässt, so scheint das Darwin's Ansicht nur zu bestätigen.
Doch diese höhere Entwickelung des germanischen Zweiges der Westarier darf uns noch nicht ohne Weiteres dazu veranlassen, ihre Anlagen für höher zu erklären. Materielle, klimatische und sonstige, theilweise als Zufall erscheinende Verhältnisse konnten schon in längst ver- gangener Zeit für das eine oder das andere Volk einen Fortschritt bedingt haben, der, einmal gegeben, in seinem Gefolge immer neue Fortschritte für die Begünstigsten nach sich zog. Deshalb muss die Frage der Rangordnung der westarischen Rassen vorläufig offen bleiben.
Im Grossen und Ganzen ist die romanische Rasse dem dem wärmeren Klima besser angepasst, die germanische mehr dem kälteren. Die Romanen leiden unter kälteren Klimaten sehr durch Lungenkrankheiten und Schwindsucht, die Germanen können ebensowenig in warmen Klimaten die Romanen dauernd verdrängen (Aufsaugung der blonden Ele- mente in Südeuropa), so dass wir an ein dauerndes Eindringen germanischer Rassen in die meisten der romanischen Wohngebiete nicht denken können. Aber selbst, wenn
sammenhang mit, oder noch eher als Unterstützung für … den grossen Strom angelsächsischer Auswanderung nach dem Westen hin betrachtet werden.““ So dunkel das Problem des Fortschritts der Civilisation ist, so können wir wenigstens sehen, dass eine Nation, welche eine lange Zeit hindurch die grösste Zahl hoch intellectueller, ener- gischer, tapferer, patriotischer und wohlwollender Männer erzeugte, im Allgemeinen über weniger begünstigte Nationen das Übergewicht erlangen wird“. So weit Darwin, der Angelsachse.
Erinnern wir uns noch aus dem Capitel über die Vermehrung der Zahl, dass von allen Westariern die Angelsachsen sich am stärksten ausbreiten, und dass auch die englische Sprache die übrigen westarischen Sprachen in ihrer Entwickelung weit hinter sich lässt, so scheint das Darwin’s Ansicht nur zu bestätigen.
Doch diese höhere Entwickelung des germanischen Zweiges der Westarier darf uns noch nicht ohne Weiteres dazu veranlassen, ihre Anlagen für höher zu erklären. Materielle, klimatische und sonstige, theilweise als Zufall erscheinende Verhältnisse konnten schon in längst ver- gangener Zeit für das eine oder das andere Volk einen Fortschritt bedingt haben, der, einmal gegeben, in seinem Gefolge immer neue Fortschritte für die Begünstigsten nach sich zog. Deshalb muss die Frage der Rangordnung der westarischen Rassen vorläufig offen bleiben.
Im Grossen und Ganzen ist die romanische Rasse dem dem wärmeren Klima besser angepasst, die germanische mehr dem kälteren. Die Romanen leiden unter kälteren Klimaten sehr durch Lungenkrankheiten und Schwindsucht, die Germanen können ebensowenig in warmen Klimaten die Romanen dauernd verdrängen (Aufsaugung der blonden Ele- mente in Südeuropa), so dass wir an ein dauerndes Eindringen germanischer Rassen in die meisten der romanischen Wohngebiete nicht denken können. Aber selbst, wenn
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0156"n="136"/>
sammenhang mit, oder noch eher als Unterstützung für …<lb/>
den grossen Strom angelsächsischer Auswanderung nach<lb/>
dem Westen hin betrachtet werden.““ So dunkel das<lb/>
Problem des Fortschritts der Civilisation ist, so können wir<lb/>
wenigstens sehen, dass eine Nation, welche eine lange<lb/>
Zeit hindurch die grösste Zahl hoch intellectueller, ener-<lb/>
gischer, tapferer, patriotischer und wohlwollender Männer<lb/>
erzeugte, im Allgemeinen über weniger begünstigte<lb/>
Nationen das Übergewicht erlangen wird“. So weit Darwin,<lb/>
der Angelsachse.</p><lb/><p>Erinnern wir uns noch aus dem Capitel über die<lb/>
Vermehrung der Zahl, dass von allen Westariern die<lb/>
Angelsachsen sich am stärksten ausbreiten, und dass auch<lb/>
die englische Sprache die übrigen westarischen Sprachen<lb/>
in ihrer Entwickelung weit hinter sich lässt, so scheint<lb/>
das <hirendition="#g">Darwin’s</hi> Ansicht nur zu bestätigen.</p><lb/><p>Doch diese höhere Entwickelung des germanischen<lb/>
Zweiges der Westarier darf uns noch nicht ohne Weiteres<lb/>
dazu veranlassen, ihre <hirendition="#g">Anlagen</hi> für höher zu erklären.<lb/>
Materielle, klimatische und sonstige, theilweise als Zufall<lb/>
erscheinende Verhältnisse konnten schon in längst ver-<lb/>
gangener Zeit für das eine oder das andere Volk einen<lb/>
Fortschritt bedingt haben, der, einmal gegeben, in seinem<lb/>
Gefolge immer neue Fortschritte für die Begünstigsten nach<lb/>
sich zog. Deshalb muss die Frage der Rangordnung der<lb/>
westarischen Rassen vorläufig offen bleiben.</p><lb/><p>Im Grossen und Ganzen ist die romanische Rasse dem<lb/>
dem wärmeren Klima besser angepasst, die germanische<lb/>
mehr dem kälteren. Die Romanen leiden unter kälteren<lb/>
Klimaten sehr durch Lungenkrankheiten und Schwindsucht,<lb/>
die Germanen können ebensowenig in warmen Klimaten die<lb/>
Romanen dauernd verdrängen (Aufsaugung der blonden Ele-<lb/>
mente in Südeuropa), so dass wir an ein dauerndes Eindringen<lb/>
germanischer Rassen in die meisten der romanischen<lb/>
Wohngebiete nicht denken können. Aber selbst, wenn<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[136/0156]
sammenhang mit, oder noch eher als Unterstützung für …
den grossen Strom angelsächsischer Auswanderung nach
dem Westen hin betrachtet werden.““ So dunkel das
Problem des Fortschritts der Civilisation ist, so können wir
wenigstens sehen, dass eine Nation, welche eine lange
Zeit hindurch die grösste Zahl hoch intellectueller, ener-
gischer, tapferer, patriotischer und wohlwollender Männer
erzeugte, im Allgemeinen über weniger begünstigte
Nationen das Übergewicht erlangen wird“. So weit Darwin,
der Angelsachse.
Erinnern wir uns noch aus dem Capitel über die
Vermehrung der Zahl, dass von allen Westariern die
Angelsachsen sich am stärksten ausbreiten, und dass auch
die englische Sprache die übrigen westarischen Sprachen
in ihrer Entwickelung weit hinter sich lässt, so scheint
das Darwin’s Ansicht nur zu bestätigen.
Doch diese höhere Entwickelung des germanischen
Zweiges der Westarier darf uns noch nicht ohne Weiteres
dazu veranlassen, ihre Anlagen für höher zu erklären.
Materielle, klimatische und sonstige, theilweise als Zufall
erscheinende Verhältnisse konnten schon in längst ver-
gangener Zeit für das eine oder das andere Volk einen
Fortschritt bedingt haben, der, einmal gegeben, in seinem
Gefolge immer neue Fortschritte für die Begünstigsten nach
sich zog. Deshalb muss die Frage der Rangordnung der
westarischen Rassen vorläufig offen bleiben.
Im Grossen und Ganzen ist die romanische Rasse dem
dem wärmeren Klima besser angepasst, die germanische
mehr dem kälteren. Die Romanen leiden unter kälteren
Klimaten sehr durch Lungenkrankheiten und Schwindsucht,
die Germanen können ebensowenig in warmen Klimaten die
Romanen dauernd verdrängen (Aufsaugung der blonden Ele-
mente in Südeuropa), so dass wir an ein dauerndes Eindringen
germanischer Rassen in die meisten der romanischen
Wohngebiete nicht denken können. Aber selbst, wenn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/156>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.