Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XXV. An der Erde Frey und fröhlich Kroch die Raupe, Freute kindisch, Immer kriechend, Sich umhüllter, Junger Knospen. Aber selbstisch Eingeklostert Spinnt die Puppe: Der Entfaltung Qualenkämpfe Wühlen grausam Durch das Innre. Doch befreyend Sieget Wärme: Schwebe rastlos, Aetherkostend, Farbefunkelnd, Du erlöster Sommervogel! XXV. An der Erde Frey und froͤhlich Kroch die Raupe, Freute kindiſch, Immer kriechend, Sich umhuͤllter, Junger Knoſpen. Aber ſelbſtiſch Eingekloſtert Spinnt die Puppe: Der Entfaltung Qualenkaͤmpfe Wuͤhlen grauſam Durch das Innre. Doch befreyend Sieget Waͤrme: Schwebe raſtlos, Aetherkoſtend, Farbefunkelnd, Du erloͤſter Sommervogel! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="38" facs="#f0048"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XXV.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>n der Erde</l><lb/> <l>Frey und froͤhlich</l><lb/> <l>Kroch die Raupe,</l><lb/> <l>Freute kindiſch,</l><lb/> <l>Immer kriechend,</l><lb/> <l>Sich umhuͤllter,</l><lb/> <l>Junger Knoſpen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Aber ſelbſtiſch</l><lb/> <l>Eingekloſtert</l><lb/> <l>Spinnt die Puppe:</l><lb/> <l>Der Entfaltung</l><lb/> <l>Qualenkaͤmpfe</l><lb/> <l>Wuͤhlen grauſam</l><lb/> <l>Durch das Innre.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Doch befreyend</l><lb/> <l>Sieget Waͤrme:</l><lb/> <l>Schwebe raſtlos,</l><lb/> <l>Aetherkoſtend,</l><lb/> <l>Farbefunkelnd,</l><lb/> <l>Du erloͤſter</l><lb/> <l>Sommervogel!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0048]
XXV.
An der Erde
Frey und froͤhlich
Kroch die Raupe,
Freute kindiſch,
Immer kriechend,
Sich umhuͤllter,
Junger Knoſpen.
Aber ſelbſtiſch
Eingekloſtert
Spinnt die Puppe:
Der Entfaltung
Qualenkaͤmpfe
Wuͤhlen grauſam
Durch das Innre.
Doch befreyend
Sieget Waͤrme:
Schwebe raſtlos,
Aetherkoſtend,
Farbefunkelnd,
Du erloͤſter
Sommervogel!
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/48>, abgerufen am 03.03.2025. |