Unser Bund, kein Bund, wie die meisten, ist er: Zeugen sind, holdlachende, Meer und Erdkreis, Zeugen sind ehrwürdige Trümmer, welche Römergewalt schuf.
Deines Bilds Bild ruhte mir längst im Innern, Seit der Freundschaft Seelenberuf erwacht war, Der so gern schau'n möchte des eignen Wesens Edlere Selbstheit.
Hohe Thatkraft! Adel der Form! Die Zeit hat Tief in Roms brachliegenden Schutt versenkt euch, Hat als Bruchstück nieder in's Gras die schöne Säule geschleudert!
Liebe blieb, Freund! Busen an Busen laß uns Dienen ihr! Einst wieder vielleicht vermählt sich Ihr des Hochsinns Genius, dann erbaut auch Wieder ein Rom sie.
Unſer Bund, kein Bund, wie die meiſten, iſt er: Zeugen ſind, holdlachende, Meer und Erdkreis, Zeugen ſind ehrwuͤrdige Truͤmmer, welche Roͤmergewalt ſchuf.
Deines Bilds Bild ruhte mir laͤngſt im Innern, Seit der Freundſchaft Seelenberuf erwacht war, Der ſo gern ſchau'n moͤchte des eignen Weſens Edlere Selbſtheit.
Hohe Thatkraft! Adel der Form! Die Zeit hat Tief in Roms brachliegenden Schutt verſenkt euch, Hat als Bruchſtuͤck nieder in's Gras die ſchoͤne Saͤule geſchleudert!
Liebe blieb, Freund! Buſen an Buſen laß uns Dienen ihr! Einſt wieder vielleicht vermaͤhlt ſich Ihr des Hochſinns Genius, dann erbaut auch Wieder ein Rom ſie.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0276"n="266"/><lgn="12"><l>Unſer Bund, kein Bund, wie die meiſten, iſt er:</l><lb/><l>Zeugen ſind, holdlachende, Meer und Erdkreis,</l><lb/><l>Zeugen ſind ehrwuͤrdige Truͤmmer, welche</l><lb/><l>Roͤmergewalt ſchuf.</l><lb/></lg><lgn="13"><l>Deines Bilds Bild ruhte mir laͤngſt im Innern,</l><lb/><l>Seit der Freundſchaft Seelenberuf erwacht war,</l><lb/><l>Der ſo gern ſchau'n moͤchte des eignen Weſens</l><lb/><l>Edlere Selbſtheit.</l><lb/></lg><lgn="14"><l>Hohe Thatkraft! Adel der Form! Die Zeit hat</l><lb/><l>Tief in Roms brachliegenden Schutt verſenkt euch,</l><lb/><l>Hat als Bruchſtuͤck nieder in's Gras die ſchoͤne</l><lb/><l>Saͤule geſchleudert!</l><lb/></lg><lgn="15"><l>Liebe blieb, Freund! Buſen an Buſen laß uns</l><lb/><l>Dienen ihr! Einſt wieder vielleicht vermaͤhlt ſich</l><lb/><l>Ihr des Hochſinns Genius, dann erbaut auch</l><lb/><l>Wieder ein Rom ſie.</l><lb/></lg></lg><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></div></body></text></TEI>
[266/0276]
Unſer Bund, kein Bund, wie die meiſten, iſt er:
Zeugen ſind, holdlachende, Meer und Erdkreis,
Zeugen ſind ehrwuͤrdige Truͤmmer, welche
Roͤmergewalt ſchuf.
Deines Bilds Bild ruhte mir laͤngſt im Innern,
Seit der Freundſchaft Seelenberuf erwacht war,
Der ſo gern ſchau'n moͤchte des eignen Weſens
Edlere Selbſtheit.
Hohe Thatkraft! Adel der Form! Die Zeit hat
Tief in Roms brachliegenden Schutt verſenkt euch,
Hat als Bruchſtuͤck nieder in's Gras die ſchoͤne
Saͤule geſchleudert!
Liebe blieb, Freund! Buſen an Buſen laß uns
Dienen ihr! Einſt wieder vielleicht vermaͤhlt ſich
Ihr des Hochſinns Genius, dann erbaut auch
Wieder ein Rom ſie.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/276>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.