Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.VIII. -- -- -- Breve Breve --, -- Breve Breve -- Breve -- -- -- -- Breve Breve --, -- Breve Breve -- Breve -- -- -- Breve Breve -- Breve -- Breve Breve Breve -- Breve Breve -- Breve -- "Wem dein wachsender Schmerz Busen und Geist be¬ klemmt, Als Vorbote des Tods, bitterer Menschenhaß, Dem blüh'n der Gesang, die Tänze, Die Gelage der Jugend nicht! Sein Zeitalter und er scheiden sich feindlich ab, Ihm mißfällt, was erfreut Tausende, während er Scharfsichtige, finst're Blicke In die Seele der Thoren wirft. Weh' ihm, wenn die Natur zarteren Bau vielleicht Bildungsreicheren lieh seinem Gehör, um durch Kunstvolle Musik der Worte Zu verewigen jede Pein! Wenn unreifes Geschwätz oder Verläumdung ihn
Kleinlichst foltert, und er, welchen der Pöbel höhnt, Nicht ohne geheimes Knirschen Unerträgliche Qual erträgt: VIII. — — — ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — ⏑ — — — — ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — ⏑ — — —́ ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑ ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — „Wem dein wachſender Schmerz Buſen und Geiſt be¬ klemmt, Als Vorbote des Tods, bitterer Menſchenhaß, Dem bluͤh'n der Geſang, die Taͤnze, Die Gelage der Jugend nicht! Sein Zeitalter und er ſcheiden ſich feindlich ab, Ihm mißfaͤllt, was erfreut Tauſende, waͤhrend er Scharfſichtige, finſt're Blicke In die Seele der Thoren wirft. Weh' ihm, wenn die Natur zarteren Bau vielleicht Bildungsreicheren lieh ſeinem Gehoͤr, um durch Kunſtvolle Muſik der Worte Zu verewigen jede Pein! Wenn unreifes Geſchwaͤtz oder Verlaͤumdung ihn
Kleinlichſt foltert, und er, welchen der Poͤbel hoͤhnt, Nicht ohne geheimes Knirſchen Unertraͤgliche Qual ertraͤgt: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="258" facs="#f0268"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">VIII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>— — — ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l>— — — ⏑ ⏑ —, — ⏑ ⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l>— —́ ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ —</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>„<hi rendition="#in">W</hi>em dein wachſender Schmerz Buſen und Geiſt be¬</l><lb/> <l>klemmt,</l><lb/> <l>Als Vorbote des Tods, bitterer Menſchenhaß,</l><lb/> <l>Dem bluͤh'n der Geſang, die Taͤnze,</l><lb/> <l>Die Gelage der Jugend nicht!</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Sein Zeitalter und er ſcheiden ſich feindlich ab,</l><lb/> <l>Ihm mißfaͤllt, was erfreut Tauſende, waͤhrend er</l><lb/> <l>Scharfſichtige, finſt're Blicke</l><lb/> <l>In die Seele der Thoren wirft.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Weh' ihm, wenn die Natur zarteren Bau vielleicht</l><lb/> <l>Bildungsreicheren lieh ſeinem Gehoͤr, um durch</l><lb/> <l>Kunſtvolle Muſik der Worte</l><lb/> <l>Zu verewigen jede Pein!</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Wenn unreifes Geſchwaͤtz oder Verlaͤumdung ihn</l><lb/> <l>Kleinlichſt foltert, und er, welchen der Poͤbel hoͤhnt,</l><lb/> <l>Nicht ohne geheimes Knirſchen</l><lb/> <l>Unertraͤgliche Qual ertraͤgt:</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0268]
VIII.
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„Wem dein wachſender Schmerz Buſen und Geiſt be¬
klemmt,
Als Vorbote des Tods, bitterer Menſchenhaß,
Dem bluͤh'n der Geſang, die Taͤnze,
Die Gelage der Jugend nicht!
Sein Zeitalter und er ſcheiden ſich feindlich ab,
Ihm mißfaͤllt, was erfreut Tauſende, waͤhrend er
Scharfſichtige, finſt're Blicke
In die Seele der Thoren wirft.
Weh' ihm, wenn die Natur zarteren Bau vielleicht
Bildungsreicheren lieh ſeinem Gehoͤr, um durch
Kunſtvolle Muſik der Worte
Zu verewigen jede Pein!
Wenn unreifes Geſchwaͤtz oder Verlaͤumdung ihn
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/268>, abgerufen am 03.03.2025. |