Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.III. Die Pyramide des Cestius. -- Breve -- -- -- BreveBreve -- Breve -- -- -- Breve -- -- -- BreveBreve -- Breve -- -- -- Breve -- -- -- BreveBreve -- Breve -- -- -- BreveBreve -- -- Oeder Denkstein, riesig und ernst beschaust du Trümmer blos, Grabhügel, den Scherbenberg dort, Und die weltschuttführende, weg von Rom sich Wendende Tiber! Stolze Prunksucht thürmte dich einst, o Grabmal, Als vor zwey'n Jahrtausenden hier Augustus Sich der Welt aufdrang, der erschreckten, durch die Leiche des Cäsar. Rom jedoch, kaum neigte dem Untergang sich's, Als das Saatkorn neuer Gewalt gesät ward, Und es schuf hier jener Apostelfürst zum Throne den Altar. Aber Deutschlands rauhes Geschlecht, das ehmals
Deinen Kriegsruhm, herrschendes Rom, zerstörte, Stürmt noch einmal, stürmt, o geweihtes Rom, dein Heiliges Bollwerk! III. Die Pyramide des Ceſtius. — ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — — — ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — — — ⏑⏑ — — Oeder Denkſtein, rieſig und ernſt beſchauſt du Truͤmmer blos, Grabhuͤgel, den Scherbenberg dort, Und die weltſchuttfuͤhrende, weg von Rom ſich Wendende Tiber! Stolze Prunkſucht thuͤrmte dich einſt, o Grabmal, Als vor zwey'n Jahrtauſenden hier Auguſtus Sich der Welt aufdrang, der erſchreckten, durch die Leiche des Caͤſar. Rom jedoch, kaum neigte dem Untergang ſich's, Als das Saatkorn neuer Gewalt geſaͤt ward, Und es ſchuf hier jener Apoſtelfuͤrſt zum Throne den Altar. Aber Deutſchlands rauhes Geſchlecht, das ehmals
Deinen Kriegsruhm, herrſchendes Rom, zerſtoͤrte, Stuͤrmt noch einmal, ſtuͤrmt, o geweihtes Rom, dein Heiliges Bollwerk! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="247" facs="#f0257"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">III.</hi><lb/> <hi rendition="#g">Die Pyramide des Ceſtius.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>— ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑ — — — ⏑⏑ — ⏑ — —</l><lb/> <l>— ⏑⏑ — —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">O</hi>eder Denkſtein, rieſig und ernſt beſchauſt du</l><lb/> <l>Truͤmmer blos, Grabhuͤgel, den Scherbenberg dort,</l><lb/> <l>Und die weltſchuttfuͤhrende, weg von Rom ſich</l><lb/> <l>Wendende Tiber!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Stolze Prunkſucht thuͤrmte dich einſt, o Grabmal,</l><lb/> <l>Als vor zwey'n Jahrtauſenden hier Auguſtus</l><lb/> <l>Sich der Welt aufdrang, der erſchreckten, durch die</l><lb/> <l>Leiche des Caͤſar.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Rom jedoch, kaum neigte dem Untergang ſich's,</l><lb/> <l>Als das Saatkorn neuer Gewalt geſaͤt ward,</l><lb/> <l>Und es ſchuf hier jener Apoſtelfuͤrſt zum</l><lb/> <l>Throne den Altar.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Aber Deutſchlands rauhes Geſchlecht, das ehmals</l><lb/> <l>Deinen Kriegsruhm, herrſchendes Rom, zerſtoͤrte,</l><lb/> <l>Stuͤrmt noch einmal, ſtuͤrmt, o geweihtes Rom, dein</l><lb/> <l>Heiliges Bollwerk!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0257]
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Die Pyramide des Ceſtius.
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Oeder Denkſtein, rieſig und ernſt beſchauſt du
Truͤmmer blos, Grabhuͤgel, den Scherbenberg dort,
Und die weltſchuttfuͤhrende, weg von Rom ſich
Wendende Tiber!
Stolze Prunkſucht thuͤrmte dich einſt, o Grabmal,
Als vor zwey'n Jahrtauſenden hier Auguſtus
Sich der Welt aufdrang, der erſchreckten, durch die
Leiche des Caͤſar.
Rom jedoch, kaum neigte dem Untergang ſich's,
Als das Saatkorn neuer Gewalt geſaͤt ward,
Und es ſchuf hier jener Apoſtelfuͤrſt zum
Throne den Altar.
Aber Deutſchlands rauhes Geſchlecht, das ehmals
Deinen Kriegsruhm, herrſchendes Rom, zerſtoͤrte,
Stuͤrmt noch einmal, ſtuͤrmt, o geweihtes Rom, dein
Heiliges Bollwerk!
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/257>, abgerufen am 03.03.2025. |