Wenn einen Freund du suchst für's ganze Leben, Der dich durch Freude soll und Schmerz geleiten, So wähle mich, du findest keinen zweyten, Und keinen fähigern, sich hinzugeben.
Zwar kann er nicht, wie du, ein Wonnebeben Durch seine Schönheit um sich her verbreiten; Doch Alle horchen gern den Lieblichkeiten, Die ihm begeistert auf der Lippe schweben.
Ich fürchte nur, es möchte dich erbittern, Wenn ich mir selbst so hohes Lob verstatte, Blos um vor dir in falschem Glanz zu flittern;
Sonst würd' ich sagen, daß auf diese glatte, Noch junge Stirn, mit ungewissem Zittern, Der Schatten fällt von einem Lorbeerblatte.
XLV.
Wenn einen Freund du ſuchſt fuͤr's ganze Leben, Der dich durch Freude ſoll und Schmerz geleiten, So waͤhle mich, du findeſt keinen zweyten, Und keinen faͤhigern, ſich hinzugeben.
Zwar kann er nicht, wie du, ein Wonnebeben Durch ſeine Schoͤnheit um ſich her verbreiten; Doch Alle horchen gern den Lieblichkeiten, Die ihm begeiſtert auf der Lippe ſchweben.
Ich fuͤrchte nur, es moͤchte dich erbittern, Wenn ich mir ſelbſt ſo hohes Lob verſtatte, Blos um vor dir in falſchem Glanz zu flittern;
Sonſt wuͤrd' ich ſagen, daß auf dieſe glatte, Noch junge Stirn, mit ungewiſſem Zittern, Der Schatten faͤllt von einem Lorbeerblatte.
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XLV.
Wenn einen Freund du ſuchſt fuͤr's ganze Leben,
Der dich durch Freude ſoll und Schmerz geleiten,
So waͤhle mich, du findeſt keinen zweyten,
Und keinen faͤhigern, ſich hinzugeben.
Zwar kann er nicht, wie du, ein Wonnebeben
Durch ſeine Schoͤnheit um ſich her verbreiten;
Doch Alle horchen gern den Lieblichkeiten,
Die ihm begeiſtert auf der Lippe ſchweben.
Ich fuͤrchte nur, es moͤchte dich erbittern,
Wenn ich mir ſelbſt ſo hohes Lob verſtatte,
Blos um vor dir in falſchem Glanz zu flittern;
Sonſt wuͤrd' ich ſagen, daß auf dieſe glatte,
Noch junge Stirn, mit ungewiſſem Zittern,
Der Schatten faͤllt von einem Lorbeerblatte.
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/223>, abgerufen am 16.07.2024.
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