Es scheint ein langes, ew'ges Ach zu wohnen In diesen Lüften, die sich leise regen, Aus jenen Hallen weht es mir entgegen, Wo Scherz und Jubel sonst gepflegt zu thronen.
Venedig fiel, wiewohl's getrozt Aeonen, Das Rad des Glücks kann nichts zurückbewegen: Oed' ist der Hafen, wen'ge Schiffe legen Sich an die schöne Riva der Sclavonen.
Wie hast du sonst, Venetia, geprahlet Als stolzes Weib mit goldenen Gewändern, So wie dich Paolo Veronese mahlet!
Nun steht ein Dichter an den Prachtgeländern Der Riesentreppe staunend und bezahlet Den Thränenzoll, der nichts vermag zu ändern!
v. Platen's Gedichte. 13
XXV.
Es ſcheint ein langes, ew'ges Ach zu wohnen In dieſen Luͤften, die ſich leiſe regen, Aus jenen Hallen weht es mir entgegen, Wo Scherz und Jubel ſonſt gepflegt zu thronen.
Venedig fiel, wiewohl's getrozt Aeonen, Das Rad des Gluͤcks kann nichts zuruͤckbewegen: Oed' iſt der Hafen, wen'ge Schiffe legen Sich an die ſchoͤne Riva der Sclavonen.
Wie haſt du ſonſt, Venetia, geprahlet Als ſtolzes Weib mit goldenen Gewaͤndern, So wie dich Paolo Veroneſe mahlet!
Nun ſteht ein Dichter an den Prachtgelaͤndern Der Rieſentreppe ſtaunend und bezahlet Den Thraͤnenzoll, der nichts vermag zu aͤndern!
v. Platen's Gedichte. 13
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XXV.
Es ſcheint ein langes, ew'ges Ach zu wohnen
In dieſen Luͤften, die ſich leiſe regen,
Aus jenen Hallen weht es mir entgegen,
Wo Scherz und Jubel ſonſt gepflegt zu thronen.
Venedig fiel, wiewohl's getrozt Aeonen,
Das Rad des Gluͤcks kann nichts zuruͤckbewegen:
Oed' iſt der Hafen, wen'ge Schiffe legen
Sich an die ſchoͤne Riva der Sclavonen.
Wie haſt du ſonſt, Venetia, geprahlet
Als ſtolzes Weib mit goldenen Gewaͤndern,
So wie dich Paolo Veroneſe mahlet!
Nun ſteht ein Dichter an den Prachtgelaͤndern
Der Rieſentreppe ſtaunend und bezahlet
Den Thraͤnenzoll, der nichts vermag zu aͤndern!
v. Platen's Gedichte. 13
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/203>, abgerufen am 03.03.2025.
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