Wie, du fragst, warum dein Wohlgefallen Mich erwählt, umschlossen hält vor Allen? Fragst, warum zu mir, dem Fernen, pilgernd Deine heimlichsten Gedanken wallen? Weiß ich's selbst? Vermag ich's selbst zu deuten, Welch ein schöner Wahn dich überfallen? Glaubst du nicht, es sey mein Herz die Zither, Deren Saiten allgemach verhallen? Fühlst du nicht, daß diese leichten Lieder Sterblich seyen, wie die Nachtigallen? Giebst du dich für mich? Du gleichst dem Wilden, Eitlen Tand erkaufend mit Metallen.
XXIII.
Wie, du fragſt, warum dein Wohlgefallen Mich erwaͤhlt, umſchloſſen haͤlt vor Allen? Fragſt, warum zu mir, dem Fernen, pilgernd Deine heimlichſten Gedanken wallen? Weiß ich's ſelbſt? Vermag ich's ſelbſt zu deuten, Welch ein ſchoͤner Wahn dich uͤberfallen? Glaubſt du nicht, es ſey mein Herz die Zither, Deren Saiten allgemach verhallen? Fuͤhlſt du nicht, daß dieſe leichten Lieder Sterblich ſeyen, wie die Nachtigallen? Giebſt du dich fuͤr mich? Du gleichſt dem Wilden, Eitlen Tand erkaufend mit Metallen.
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XXIII.
Wie, du fragſt, warum dein Wohlgefallen
Mich erwaͤhlt, umſchloſſen haͤlt vor Allen?
Fragſt, warum zu mir, dem Fernen, pilgernd
Deine heimlichſten Gedanken wallen?
Weiß ich's ſelbſt? Vermag ich's ſelbſt zu deuten,
Welch ein ſchoͤner Wahn dich uͤberfallen?
Glaubſt du nicht, es ſey mein Herz die Zither,
Deren Saiten allgemach verhallen?
Fuͤhlſt du nicht, daß dieſe leichten Lieder
Sterblich ſeyen, wie die Nachtigallen?
Giebſt du dich fuͤr mich? Du gleichſt dem Wilden,
Eitlen Tand erkaufend mit Metallen.
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/151>, abgerufen am 03.03.2025.
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