Mit Manchen tändelt' ich so manche Zeit hinweg, Doch du bist allzuschön, dich wünscht' ich weit hinweg! Denn, wie zu gut ich weiß, sobald die Liebe naht, So flieht die schelmische Gelegenheit hinweg! Wer stand gefühlbegabt dir gegenüber je, Und schlug die Augen auf, und ging befreit hinweg? Auch Andre find' ich schön, doch hebst du, wenn du kommst, Mich über jede Wahl und jeden Streit hinweg! Wenn je sich in dein Haar verwickelt meine Hand, So führe mich der Tod, ich bin bereit, hinweg!
XV.
Mit Manchen taͤndelt' ich ſo manche Zeit hinweg, Doch du biſt allzuſchoͤn, dich wuͤnſcht' ich weit hinweg! Denn, wie zu gut ich weiß, ſobald die Liebe naht, So flieht die ſchelmiſche Gelegenheit hinweg! Wer ſtand gefuͤhlbegabt dir gegenuͤber je, Und ſchlug die Augen auf, und ging befreit hinweg? Auch Andre find' ich ſchoͤn, doch hebſt du, wenn du kommſt, Mich uͤber jede Wahl und jeden Streit hinweg! Wenn je ſich in dein Haar verwickelt meine Hand, So fuͤhre mich der Tod, ich bin bereit, hinweg!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbn="133"facs="#f0143"/></div><divn="3"><head><hirendition="#aq">XV.</hi><lb/></head><lgtype="poem"><l><hirendition="#in">M</hi>it Manchen taͤndelt' ich ſo manche Zeit hinweg,</l><lb/><l>Doch du biſt allzuſchoͤn, dich wuͤnſcht' ich weit hinweg!</l><lb/><l>Denn, wie zu gut ich weiß, ſobald die Liebe naht,</l><lb/><l>So flieht die ſchelmiſche Gelegenheit hinweg!</l><lb/><l>Wer ſtand gefuͤhlbegabt dir gegenuͤber je,</l><lb/><l>Und ſchlug die Augen auf, und ging befreit hinweg?</l><lb/><l>Auch Andre find' ich ſchoͤn, doch hebſt du, wenn du<lb/><hirendition="#et">kommſt,</hi></l><lb/><l>Mich uͤber jede Wahl und jeden Streit hinweg!</l><lb/><l>Wenn je ſich in dein Haar verwickelt meine Hand,</l><lb/><l>So fuͤhre mich der Tod, ich bin bereit, hinweg!</l><lb/></lg><milestoneunit="section"rendition="#hr"/></div></div></div></body></text></TEI>
[133/0143]
XV.
Mit Manchen taͤndelt' ich ſo manche Zeit hinweg,
Doch du biſt allzuſchoͤn, dich wuͤnſcht' ich weit hinweg!
Denn, wie zu gut ich weiß, ſobald die Liebe naht,
So flieht die ſchelmiſche Gelegenheit hinweg!
Wer ſtand gefuͤhlbegabt dir gegenuͤber je,
Und ſchlug die Augen auf, und ging befreit hinweg?
Auch Andre find' ich ſchoͤn, doch hebſt du, wenn du
kommſt,
Mich uͤber jede Wahl und jeden Streit hinweg!
Wenn je ſich in dein Haar verwickelt meine Hand,
So fuͤhre mich der Tod, ich bin bereit, hinweg!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/143>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.