Der Hoffnung Schaumgebäude bricht zusammen, Wir mühn uns, ach! und kommen nicht zusammen: Mein Name klingt aus deinem Mund melodisch, Doch reihst du selten dies Gedicht zusammen; Wie Sonn' und Mond uns stets getrennt zu halten, Verschworen Sitte sich und Pflicht zusammen, Laß Haupt an Haupt uns lehnen, denn es taugen Dein dunkles Haar, mein hell Gesicht zusammen! Doch ach! ich träume, denn du ziehst von hinnen, Eh' noch das Glück uns brachte dicht zusammen: Die Seelen bluten, da getrennt die Leiber, O wären's Blumen, die man flicht zusammen!
IX.
Der Hoffnung Schaumgebaͤude bricht zuſammen, Wir muͤhn uns, ach! und kommen nicht zuſammen: Mein Name klingt aus deinem Mund melodiſch, Doch reihſt du ſelten dies Gedicht zuſammen; Wie Sonn' und Mond uns ſtets getrennt zu halten, Verſchworen Sitte ſich und Pflicht zuſammen, Laß Haupt an Haupt uns lehnen, denn es taugen Dein dunkles Haar, mein hell Geſicht zuſammen! Doch ach! ich traͤume, denn du ziehſt von hinnen, Eh' noch das Gluͤck uns brachte dicht zuſammen: Die Seelen bluten, da getrennt die Leiber, O waͤren's Blumen, die man flicht zuſammen!
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IX.
Der Hoffnung Schaumgebaͤude bricht zuſammen,
Wir muͤhn uns, ach! und kommen nicht zuſammen:
Mein Name klingt aus deinem Mund melodiſch,
Doch reihſt du ſelten dies Gedicht zuſammen;
Wie Sonn' und Mond uns ſtets getrennt zu halten,
Verſchworen Sitte ſich und Pflicht zuſammen,
Laß Haupt an Haupt uns lehnen, denn es taugen
Dein dunkles Haar, mein hell Geſicht zuſammen!
Doch ach! ich traͤume, denn du ziehſt von hinnen,
Eh' noch das Gluͤck uns brachte dicht zuſammen:
Die Seelen bluten, da getrennt die Leiber,
O waͤren's Blumen, die man flicht zuſammen!
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/137>, abgerufen am 17.02.2025.
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