Schwarzes Auge, böser, falscher Dieb, Sprich, o sprich, wo meine Seele blieb? Bald vergleich' ich solch ein Aug' der Nacht, Bald der Sonne, die die Nacht vertrieb, Krause Locke, ringle Gold in Gold, Denn du mahnst an junger Reben Trieb! Lebte wohl ein Alexander je, Der so schöne Knoten frech zerhieb? Weiße Hand, verwalte Schenkenamt, Gieb mir Wein, o gieb mir Wein, o gieb! Was mir allzuhoch, vergäß' ich gern, Aber ach, es ist mir allzulieb!
VI.
Schwarzes Auge, boͤſer, falſcher Dieb, Sprich, o ſprich, wo meine Seele blieb? Bald vergleich' ich ſolch ein Aug' der Nacht, Bald der Sonne, die die Nacht vertrieb, Krauſe Locke, ringle Gold in Gold, Denn du mahnſt an junger Reben Trieb! Lebte wohl ein Alexander je, Der ſo ſchoͤne Knoten frech zerhieb? Weiße Hand, verwalte Schenkenamt, Gieb mir Wein, o gieb mir Wein, o gieb! Was mir allzuhoch, vergaͤß' ich gern, Aber ach, es iſt mir allzulieb!
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VI.
Schwarzes Auge, boͤſer, falſcher Dieb,
Sprich, o ſprich, wo meine Seele blieb?
Bald vergleich' ich ſolch ein Aug' der Nacht,
Bald der Sonne, die die Nacht vertrieb,
Krauſe Locke, ringle Gold in Gold,
Denn du mahnſt an junger Reben Trieb!
Lebte wohl ein Alexander je,
Der ſo ſchoͤne Knoten frech zerhieb?
Weiße Hand, verwalte Schenkenamt,
Gieb mir Wein, o gieb mir Wein, o gieb!
Was mir allzuhoch, vergaͤß' ich gern,
Aber ach, es iſt mir allzulieb!
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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/134>, abgerufen am 03.03.2025.
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