Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826. Damon. Sagt' ich's nicht? Man wird poetisch auf des Lebens letzten Stadien. Mopsus. Sieh mich sterben; aber wisse, daß ich Mopsus aus Arkadien! (er ersticht sich.) Damon. Ist es möglich? Ja, die Stimme fiel mir auf, ich ruf' um Rettung: Hülfe, Hülfe her! Mopsus. Vergebens! Dieß ist des Geschicks Ver- kettung, Nichts errettet mich. Damon. Mir ist es blos zu thun um dein Vermächtniß, Schenke mir vor ein'gen Zeugen deine Gelder zum Gedächtniß! Hülfe! Hülfe! Die Vorigen, Schmuhl, der Wirth, Dienerschaft. Schmuhl. Nun, was gibt es? Damon. Mopsus hat sich selbst erstochen. Schmuhl. Du hier, Damon? Damon. Schmuhl, und du hier? Wirth. Kommt die Hoheit in die Wochen? Damon. Sagt' ich's nicht? Man wird poetiſch auf des Lebens letzten Stadien. Mopſus. Sieh mich ſterben; aber wiſſe, daß ich Mopſus aus Arkadien! (er erſticht ſich.) Damon. Iſt es moͤglich? Ja, die Stimme fiel mir auf, ich ruf' um Rettung: Huͤlfe, Huͤlfe her! Mopſus. Vergebens! Dieß iſt des Geſchicks Ver- kettung, Nichts errettet mich. Damon. Mir iſt es blos zu thun um dein Vermaͤchtniß, Schenke mir vor ein'gen Zeugen deine Gelder zum Gedaͤchtniß! Huͤlfe! Huͤlfe! Die Vorigen, Schmuhl, der Wirth, Dienerſchaft. Schmuhl. Nun, was gibt es? Damon. Mopſus hat ſich ſelbſt erſtochen. Schmuhl. Du hier, Damon? Damon. Schmuhl, und du hier? Wirth. Kommt die Hoheit in die Wochen? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0088" n="82"/> <sp who="#DAM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Damon</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Sagt' ich's nicht? Man wird poetiſch auf des Lebens letzten<lb/> Stadien.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOP"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mopſus</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Sieh mich ſterben; aber wiſſe, daß ich Mopſus aus Arkadien!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#right">(er erſticht ſich.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Damon</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Iſt es moͤglich? Ja, die Stimme fiel mir auf, ich ruf' um<lb/> Rettung:<lb/> Huͤlfe, Huͤlfe her!</p> </sp><lb/> <sp who="#MOP"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mopſus</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Vergebens! Dieß iſt des Geſchicks Ver-<lb/> kettung,<lb/> Nichts errettet mich.</p> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Damon</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Mir iſt es blos zu thun um dein Vermaͤchtniß,<lb/> Schenke mir vor ein'gen Zeugen deine Gelder zum Gedaͤchtniß!<lb/> Huͤlfe! Huͤlfe!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Die <hi rendition="#g">Vorigen, Schmuhl,</hi> der <hi rendition="#g">Wirth, Dienerſchaft</hi>.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun, was gibt es?</p> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Damon</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Mopſus hat ſich ſelbſt erſtochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schmuhl</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Du hier, Damon?</p> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Damon</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Schmuhl, und du hier?</p> </sp><lb/> <sp who="#WIRTH"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Wirth</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Kommt die Hoheit in die Wochen?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0088]
Damon.
Sagt' ich's nicht? Man wird poetiſch auf des Lebens letzten
Stadien.
Mopſus.
Sieh mich ſterben; aber wiſſe, daß ich Mopſus aus Arkadien!
(er erſticht ſich.)
Damon.
Iſt es moͤglich? Ja, die Stimme fiel mir auf, ich ruf' um
Rettung:
Huͤlfe, Huͤlfe her!
Mopſus.
Vergebens! Dieß iſt des Geſchicks Ver-
kettung,
Nichts errettet mich.
Damon.
Mir iſt es blos zu thun um dein Vermaͤchtniß,
Schenke mir vor ein'gen Zeugen deine Gelder zum Gedaͤchtniß!
Huͤlfe! Huͤlfe!
Die Vorigen, Schmuhl, der Wirth, Dienerſchaft.
Schmuhl.
Nun, was gibt es?
Damon.
Mopſus hat ſich ſelbſt erſtochen.
Schmuhl.
Du hier, Damon?
Damon.
Schmuhl, und du hier?
Wirth.
Kommt die Hoheit in die Wochen?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/88 |
Zitationshilfe: | Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/88>, abgerufen am 16.02.2025. |