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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie.
Atomgewicht bezogen; ihr Betrag hängt übrigens wesentlich
mit ab von den äusseren Bedingungen, unter denen die Um-
wandlung vollzogen wird (§ 47), und von denen ein constant
gehaltener Druck die wichtigste ist.

§ 54. Aehnlich wie eine Aenderung des Aggregatzustandes
ist auch jeder Mischungs- oder Lösungsvorgang, sowie jede
chemische Umwandlung im Allgemeinen von einer grösseren
oder geringeren, auch nach den äusseren Umständen veränder-
lichen, Wärmeentwicklung begleitet. Dieselbe wird als die
Wärmetönung des betr. Prozesses, speziell als Mischungs-, Lö-
sungs-, Verbindungs-, Dissociations- u. s. w. Wärme bezeichnet,
positiv, wenn Wärme frei oder entwickelt, d. h. nach Aussen
abgegeben wird (exothermische Vorgänge), negativ, wenn Wärme
gebunden oder absorbirt, d. h. von Aussen aufgenommen wird
(endothermische Vorgänge).


Zweiter Abschnitt.

Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie.
I. Capitel. Allgemeine Formulirung.

§ 55. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie ist nichts an-
deres, als das Princip der Erhaltung der Energie, angewendet
auf die Erscheinungen, welche unter Wärme-Produktion oder
-Absorption verlaufen. Um einen allgemeinen deduktiven Beweis
dieses Princips zu finden, kann man zwei verschiedene Wege
einschlagen. Entweder: man stellt sich von vorneherein auf den
Boden der mechanischen Naturauffassung, d. h. man nimmt an,
dass alle Veränderungen in der Natur sich zurückführen lassen
auf Bewegungen materieller Punkte, zwischen denen Kräfte
wirken, die ein Potential haben. Dann ist das Energieprincip
einfach der aus der Mechanik bekannte Satz der lebendigen
Kraft, verallgemeinert auf beliebige Naturvorgänge. Oder aber:
-- und dieser Weg entspricht der hier eingehaltenen Darstellung --
man lässt die Frage nach der Reduktion der Naturvorgänge auf

Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie.
Atomgewicht bezogen; ihr Betrag hängt übrigens wesentlich
mit ab von den äusseren Bedingungen, unter denen die Um-
wandlung vollzogen wird (§ 47), und von denen ein constant
gehaltener Druck die wichtigste ist.

§ 54. Aehnlich wie eine Aenderung des Aggregatzustandes
ist auch jeder Mischungs- oder Lösungsvorgang, sowie jede
chemische Umwandlung im Allgemeinen von einer grösseren
oder geringeren, auch nach den äusseren Umständen veränder-
lichen, Wärmeentwicklung begleitet. Dieselbe wird als die
Wärmetönung des betr. Prozesses, speziell als Mischungs-, Lö-
sungs-, Verbindungs-, Dissociations- u. s. w. Wärme bezeichnet,
positiv, wenn Wärme frei oder entwickelt, d. h. nach Aussen
abgegeben wird (exothermische Vorgänge), negativ, wenn Wärme
gebunden oder absorbirt, d. h. von Aussen aufgenommen wird
(endothermische Vorgänge).


Zweiter Abschnitt.

Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie.
I. Capitel. Allgemeine Formulirung.

§ 55. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie ist nichts an-
deres, als das Princip der Erhaltung der Energie, angewendet
auf die Erscheinungen, welche unter Wärme-Produktion oder
-Absorption verlaufen. Um einen allgemeinen deduktiven Beweis
dieses Princips zu finden, kann man zwei verschiedene Wege
einschlagen. Entweder: man stellt sich von vorneherein auf den
Boden der mechanischen Naturauffassung, d. h. man nimmt an,
dass alle Veränderungen in der Natur sich zurückführen lassen
auf Bewegungen materieller Punkte, zwischen denen Kräfte
wirken, die ein Potential haben. Dann ist das Energieprincip
einfach der aus der Mechanik bekannte Satz der lebendigen
Kraft, verallgemeinert auf beliebige Naturvorgänge. Oder aber:
— und dieser Weg entspricht der hier eingehaltenen Darstellung —
man lässt die Frage nach der Reduktion der Naturvorgänge auf

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[34/0050] Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie. Atomgewicht bezogen; ihr Betrag hängt übrigens wesentlich mit ab von den äusseren Bedingungen, unter denen die Um- wandlung vollzogen wird (§ 47), und von denen ein constant gehaltener Druck die wichtigste ist. § 54. Aehnlich wie eine Aenderung des Aggregatzustandes ist auch jeder Mischungs- oder Lösungsvorgang, sowie jede chemische Umwandlung im Allgemeinen von einer grösseren oder geringeren, auch nach den äusseren Umständen veränder- lichen, Wärmeentwicklung begleitet. Dieselbe wird als die Wärmetönung des betr. Prozesses, speziell als Mischungs-, Lö- sungs-, Verbindungs-, Dissociations- u. s. w. Wärme bezeichnet, positiv, wenn Wärme frei oder entwickelt, d. h. nach Aussen abgegeben wird (exothermische Vorgänge), negativ, wenn Wärme gebunden oder absorbirt, d. h. von Aussen aufgenommen wird (endothermische Vorgänge). Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie. I. Capitel. Allgemeine Formulirung. § 55. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie ist nichts an- deres, als das Princip der Erhaltung der Energie, angewendet auf die Erscheinungen, welche unter Wärme-Produktion oder -Absorption verlaufen. Um einen allgemeinen deduktiven Beweis dieses Princips zu finden, kann man zwei verschiedene Wege einschlagen. Entweder: man stellt sich von vorneherein auf den Boden der mechanischen Naturauffassung, d. h. man nimmt an, dass alle Veränderungen in der Natur sich zurückführen lassen auf Bewegungen materieller Punkte, zwischen denen Kräfte wirken, die ein Potential haben. Dann ist das Energieprincip einfach der aus der Mechanik bekannte Satz der lebendigen Kraft, verallgemeinert auf beliebige Naturvorgänge. Oder aber: — und dieser Weg entspricht der hier eingehaltenen Darstellung — man lässt die Frage nach der Reduktion der Naturvorgänge auf

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/50>, abgerufen am 24.11.2024.