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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Temperatur.

Durch die Zustandsgleichung einer Substanz lassen sich
alle Fragen nach dem Verhalten der Substanz in Bezug auf
beliebige Aenderungen der Temperatur, des Volumens und des
Druckes vollständig beantworten.

§ 12. Verhalten bei constantem Druck. (Isopiestische
Aenderungen.) Ausdehnungscoeffizient heisst das Verhältniss der
Zunahme des Volumens bei Erwärmung um 1° zu dem Volumen
bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die Zunahme des Vo-
lumens bei Erwärmung um 1° nach der Zustandsgleichung (5) [Formel 1] .
Das Volumen bei 0° Cels. beträgt nach derselben Gleichung
[Formel 2] · 273, also das Verhältniss beider, d. h. der Ausdehnungs-
coeffizient des Gases: [Formel 3] .

§ 13. Verhalten bei constantem Volumen. (Isochorische
oder isopyknische Aenderungen.) Spannungscoeffizient heisst das
Verhältniss der Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1°
zu dem Druck bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die
Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1° nach der Zustands-
gleichung (5) [Formel 4] . Der Druck bei 0° Cels. beträgt [Formel 5] · 273, also
das Verhältniss beider, d. h. der Spannungscoeffizient des Gases:
[Formel 6] , gleich dem Ausdehnungscoeffizienten a.

§ 14. Verhalten bei constanter Temperatur. (Isothermische
Aenderungen.) Elasticitätscoeffizient heisst das Verhältniss einer
unendlich kleinen Zunahme des Druckes zu der dadurch be-
dingten Contraktion der Volumeneinheit. Für ein ideales Gas
ist die Contraktion eines beliebigen Volumens V bei Zunahme
des Druckes um d p nach der Zustandsgleichung (5)
[Formel 7] Die Contraktion der Volumeneinheit also -- [Formel 8] , und daher
der Elasticitätscoeffizient des Gases:
[Formel 9] , also gleich dem Druck.
Der reciproke Werth des Elasticitätscoeffizienten, nämlich das
Verhältniss einer unendlich kleinen Contraktion der Volumen-
einheit zu der entsprechenden Druckvermehrung, heisst Com-
pressibilitätscoeffizient.

Temperatur.

Durch die Zustandsgleichung einer Substanz lassen sich
alle Fragen nach dem Verhalten der Substanz in Bezug auf
beliebige Aenderungen der Temperatur, des Volumens und des
Druckes vollständig beantworten.

§ 12. Verhalten bei constantem Druck. (Isopiestische
Aenderungen.) Ausdehnungscoeffizient heisst das Verhältniss der
Zunahme des Volumens bei Erwärmung um 1° zu dem Volumen
bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die Zunahme des Vo-
lumens bei Erwärmung um 1° nach der Zustandsgleichung (5) [Formel 1] .
Das Volumen bei 0° Cels. beträgt nach derselben Gleichung
[Formel 2] · 273, also das Verhältniss beider, d. h. der Ausdehnungs-
coeffizient des Gases: [Formel 3] .

§ 13. Verhalten bei constantem Volumen. (Isochorische
oder isopyknische Aenderungen.) Spannungscoeffizient heisst das
Verhältniss der Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1°
zu dem Druck bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die
Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1° nach der Zustands-
gleichung (5) [Formel 4] . Der Druck bei 0° Cels. beträgt [Formel 5] · 273, also
das Verhältniss beider, d. h. der Spannungscoeffizient des Gases:
[Formel 6] , gleich dem Ausdehnungscoeffizienten α.

§ 14. Verhalten bei constanter Temperatur. (Isothermische
Aenderungen.) Elasticitätscoeffizient heisst das Verhältniss einer
unendlich kleinen Zunahme des Druckes zu der dadurch be-
dingten Contraktion der Volumeneinheit. Für ein ideales Gas
ist die Contraktion eines beliebigen Volumens V bei Zunahme
des Druckes um d p nach der Zustandsgleichung (5)
[Formel 7] Die Contraktion der Volumeneinheit also — [Formel 8] , und daher
der Elasticitätscoeffizient des Gases:
[Formel 9] , also gleich dem Druck.
Der reciproke Werth des Elasticitätscoeffizienten, nämlich das
Verhältniss einer unendlich kleinen Contraktion der Volumen-
einheit zu der entsprechenden Druckvermehrung, heisst Com-
pressibilitätscoeffizient.

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[7/0023] Temperatur. Durch die Zustandsgleichung einer Substanz lassen sich alle Fragen nach dem Verhalten der Substanz in Bezug auf beliebige Aenderungen der Temperatur, des Volumens und des Druckes vollständig beantworten. § 12. Verhalten bei constantem Druck. (Isopiestische Aenderungen.) Ausdehnungscoeffizient heisst das Verhältniss der Zunahme des Volumens bei Erwärmung um 1° zu dem Volumen bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die Zunahme des Vo- lumens bei Erwärmung um 1° nach der Zustandsgleichung (5) [FORMEL]. Das Volumen bei 0° Cels. beträgt nach derselben Gleichung [FORMEL] · 273, also das Verhältniss beider, d. h. der Ausdehnungs- coeffizient des Gases: [FORMEL]. § 13. Verhalten bei constantem Volumen. (Isochorische oder isopyknische Aenderungen.) Spannungscoeffizient heisst das Verhältniss der Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1° zu dem Druck bei 0° Cels. Für ein ideales Gas beträgt die Zunahme des Druckes bei Erwärmung um 1° nach der Zustands- gleichung (5) [FORMEL]. Der Druck bei 0° Cels. beträgt [FORMEL] · 273, also das Verhältniss beider, d. h. der Spannungscoeffizient des Gases: [FORMEL], gleich dem Ausdehnungscoeffizienten α. § 14. Verhalten bei constanter Temperatur. (Isothermische Aenderungen.) Elasticitätscoeffizient heisst das Verhältniss einer unendlich kleinen Zunahme des Druckes zu der dadurch be- dingten Contraktion der Volumeneinheit. Für ein ideales Gas ist die Contraktion eines beliebigen Volumens V bei Zunahme des Druckes um d p nach der Zustandsgleichung (5) [FORMEL] Die Contraktion der Volumeneinheit also — [FORMEL], und daher der Elasticitätscoeffizient des Gases: [FORMEL], also gleich dem Druck. Der reciproke Werth des Elasticitätscoeffizienten, nämlich das Verhältniss einer unendlich kleinen Contraktion der Volumen- einheit zu der entsprechenden Druckvermehrung, heisst Com- pressibilitätscoeffizient.

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/23>, abgerufen am 21.11.2024.